«Günther Jauch»: Kontroverse Ausgabe, durchschnittliche Quoten

von Sidney Schering 20. Oktober 2014, 09:17 Uhr

Eine besondere Ausgabe des ARD-Talks «Günther Jauch» holte am Sonntagabend bloß normale Werte. Vorab überzeugte aber der «Polizeiruf 110».

Udo Reiters Erklärung bei Jauch

Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter, der sich am 9. Oktober mit einer Waffe selbst getötet hat, verfasste vor seinem Tod eine Erklärung. Diese wurde mit Erlaubnis der Familie bei «Günther Jauch» verlesen. In Reiters Erklärung hieß es unter anderem: „Nach fast 50 Jahren im Rollstuhl haben meine körperlichen Kräfte in den letzten Monaten so rapide abgenommen, dass ich demnächst mit dem völligen Verlust meiner bisherigen Selbständigkeit rechnen muss.“

Am Sonntagabend beschäftigte sich «Günther Jauch» aufgrund des Freitodes des früheren MDR-Intendanten Udo Reiter mit dem in Deutschland sehr kontrovers behandelten Thema Sterbehilfe. Darüber hinaus sorgte die Sendung für mediales Aufsehen, da in der Gesprächsrunde, die sich unter anderem aus Franz Müntefering und Thomas Gottschalk zusammensetzte, Reiters Erklärung zu seiner Entscheidung verlesen wurde (siehe Infobox). Dieser mediale Rummel mündete allerdings nicht in besondere Werte für den Talk:

Mit 4,34 Millionen Wissbegierigen und einer daraus resultierenden Sehbeteiligung von sehr guten 15,7 Prozent war es viel eher ein Abend nach Maß für «Günther Jauch». Beim jungen Publikum zeichnete sich ab 21.45 Uhr ein ähnliches Bild: 0,80 Millionen und solide 7,2 Prozent sind für den Talk eher normal denn aufsehenerregend.

Ab 20.15 Uhr lockte der «Polizeiruf 110» mit einer besonders düsteren Ausgabe bereits 7,29 Millionen Zuschauer an die Bildschirme. Darunter befanden sich 2,06 Millionen 14- bis 49-jährige Krimifans. Diese Reichweiten führten zu löblichen Marktanteilen von 21,1 und 15,5 Prozent.