Die Petition zum Drehverbot
Seit Montagmittag gibt es sogar eine Onlinepetition, die den Bundestag auffordert, der «heute-show» wieder eine Dreherlaubnis zu erteilen.Die Macher der «heute-show» verstanden dieses Verbot als Kampfansage und konterten mit einem Bericht, in dem sich Reporter Ralf Kabelka vergeblich bemühte, dennoch Zutritt zum Parlament zu erhalten. Darin vermengte er seine Empörung mit satirischen Spitzen: „Wir sind die vierte Gewalt, wir sind Presse. Meinungsfreiheit, die ist in Gefahr. Auch die Demokratie“, hieß es beispielsweise, ehe Moderator Welke die Zuschauer augenzwinkernd darauf hinwies, dass sie die Sendung unterstützen sollten. „Dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Das verspreche ich Ihnen, mein lieber Herr Dr. Hebeker“, kommentierte Welke verschmitzt und merkte zudem an, dass sich Hebeker „immer über Fanpost“ freue.
Dieser Appell fand am Wochenende auch sofort Gehör. Unzählige User machten ihrem Unmut bei Facebook und Twitter Luft, darunter auch der Linke-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat. „Finde ich unverständlich,warum die «heute-show» nicht in den Bundestag darf. Politische Satire ist eine Form der Presseberichterstattung“, urteilte dieser. Mit dieser Position ist Movassat nicht allein: Auch die Berliner Zeitung bezog am Wochenende Stellung und befand, dass die ZDF-Sendung politischen Journalismus betreibe, der sich dem Mittel der Satire bedient: „Die «heute-show» schneidet widersprüchliche Aussagen unvorteilhaft zusammen, holt verdrängte Versprechen aus dem Archiv, zeigt gelangweilte Politiker und sprachliche Entgleisungen.”