First Look

Von A bis Z gelungen

von

«A to Z», eine neue Romantic-Comedy-Serie bei NBC, will auf ein Happy End verzichten. Doch nicht nur dieser kleine Twist lässt das Format gelingen. Ein First Look:

Cast & Crew

  • Produktion: BQ Productions, Le Train Train und Warner Bros. Television
  • Schöpfer: Ben Queen
  • Darsteller: Ben Feldman, Cristin Milioti, Henry Zebrowski, Lenora Crichlow u.v.a.
  • Executive Producer: Ben Queen, Rashida Jones und Will McCormack
Andrew Lofland und Zelda Vasco werden sich für genau acht Monate, drei Wochen, fünf Tage und eine Stunde daten. Dann wird ihre Beziehung wieder in die Brüche gegangen sein, wie die allwissende Erzählerin (im amerikanischen Original gesprochen von Katey Sagal) von Anfang an klarstellt. Die neue Romantic Comedy von NBC «A to Z» wird zu keinem Happy End finden.

Alles ist von Anfang an also ein bisschen bittersweet. Vor allem, weil die Serie zumindest in ihren ersten Folgen so zuckersüß erzählt. Der Pilot handelt, getreu seinem Titel „A for Acquaintances“, davon, wie Andrew und Zelda sich kennen lernen: Er arbeitet in einer Partnervermittlungsagentur mit einer gewinnsüchtigen Chefin, der es am liebsten ist, wenn die gerade angebahnten Beziehungen gleich wieder in die Brüche gehen, damit die Kunden bei der Stange bleiben. Und sie arbeitet im Bürogebäude gegenüber als Juristin. Zum zufälligen Kennenlernen führt allerhand Schützenhilfe aus dem jeweiligen persönlichen Umfeld: Zelda wurde von ihrer besten Freundin bei Andrews Partnerbörse angemeldet. Und Andrew wird ordentlich von seinem Kumpel Stu bearbeitet, Zelda anzusprechen.

Dass jene Zelda von der knuffigen Cristin Milioti gespielt wird, lädt von vornherein zu Vergleichen mit «How I Met Your Mother» ein. Und auch tonal gibt es gewisse Ähnlichkeiten: Der Hang zur Süßlichkeit, die aber stets unaffektiert bleibt. Die smarten Protagonisten, die zwar komödiantisch überzeichnet, aber lebensnah und liebenswert sind. Und die zur Awesomeness umgedeutete Quirkiness als narrative Leitkultur.

«A to Z» legt verhältnismäßig wenig Wert auf den schnellen Lacher. Man denkt nachhaltiger, etabliert gewissenhaft und kreativ Figuren und Handlungsansätze. Das zahlt sich aus. Denn die Serie wird – zumindest in ihrer ersten Phase – primär über die Annäherung der beiden Hauptfiguren aneinander funktionieren, denen ihre zahlreichen Macken im Weg stehen. Die Autoren erzählen diese Geschichte bisher sehr liebevoll und feinfühlig – und es schmerzt einen schon, wenn man daran denkt, wie sie den Kollaps dieser Beziehung inszenieren werden, die sie jetzt so mühevoll aufbauen.

Eine Romantic Comedy, die vielleicht zum Romantic Drama wird? Das ist (für ein Network) ein ziemlich innovativer Ansatz. Schließlich tut das Genre im Regelfall alles, um am Ende der Serie das Happily Ever After präsentieren zu können. Dass von vornherein bekannt ist, dass es das bei «A to Z» nicht geben wird, lässt erkennen, dass die traditionellen Erzählstrukturen hier nicht allzu viel gelten mögen. Letztlich könnte das die Serie vielleicht auch – trotz all ihrer Quirkiness – ein bisschen lebensnaher machen als all die verkitschten Vergleichsbeispiele des Genres. Schnelllebige Beziehungen in einer schnelllebigen Zeit im schnelllebigen großstädtischen Amerika – Who can’t relate?, fragt da der Zyniker.

Doch das scheint eher Beiwerk für diejenigen zu sein, die gerne interpretieren. «A to Z» funktioniert primär durch seine zuckersüßen Figuren und zwei hübsche, aber gleichzeitig sehr kompetente Hauptdarsteller ganz banal als klassische Romantic Comedy mit einem kleinen, bittersüßen Twist – und ist damit einer der charmantesten Neustarts der aktuellen Season.

Mehr zum Thema... A to Z How I Met Your Mother
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