Als der WDR verkündete, dass man eine neue Ensembleshow mit weitestgehend unbekannten Gesichtern plane, gab es durchaus Manche, die den Kopf schüttelten. Gerade, dass für jede Ausgabe ein neuer Stargast gebraucht werde, gilt heute als eher unkonventionell. Doch die Amerikaner praktizieren genau das in Reinkultur mit «Saturday Night Life» seit 1975 überaus erfolgreich. Immer wieder wurden aufstrebende Comedians durch das Format zu Stars im Genre, wie zum Beispiel Jimmy Fallon, Tina Fey oder Adam Sandler. Warum sollte so etwas also nicht auch in Deutschland funktionieren, zumal in den 90er Jahren «RTL Samstag Nacht» nach einem ähnlichen Muster ablief. Dennoch lag der Fokus zu keinem Zeitpunkt darauf, ein deutsches «SNL» zu produzieren, sondern eine eigenständige und von Kreativität geprägte Sendung zu entwickeln.
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Wir haben eine Lücke gesucht und gesehen: es gibt zur Zeit im deutschen Fernsehen keine Comedyshow, die um ein festes Ensemble gebaut ist.
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Carsten Wiese über die Idee hinter dem Projekt
Zur Vielfalt an Stargästen ergänzt er: „Das eröffnet uns viele, auch völlig neue Möglichkeiten und macht vor allem den prominenten Gastgebern und allen Beteiligten unglaublichen Spaß! Bettina Böttinger zum Beispiel zeigt Seiten von sich, die niemand so vorher gesehen hat. Und die sind unwahrscheinlich unterhaltsam.“ Dabei fand die Auswahl der prominenten Gastgeber nach ganz bestimmten Kriterien statt: „Die Gäste müssen vor allem etwas zu erzählen haben aus ihrem Leben, auch wenn es teilweise nur fiktiv ist. Und sie müssen eine gute Portion Selbstironie und Humor mitbringen. Ansonsten ist jeder willkommen in der Show, der prominent und mutig genug ist. Das Gute ist, dass wir nach der Aufzeichnung der ersten Staffel bereits die ersten Bewerbungen bekommen haben aufgrund der Empfehlungen an Kollegen. Alle Hosts hatten einen unglaublichen Spaß an der Show, sicher auch, weil sie dort etwas tun können, was sonst nirgendwo geht.“
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Wir haben bewusst keine Household-Names gesucht, sondern junge, frische und unverbrauchte Künstler, die für die Idee von «DUEILV» brennen.
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Carsten Wiese über die Auswahl an Darstellern
Für viele Zuschauer war ausgerechnet der berühmte Gastgeber der ersten Episode, Frank Elstner, der schwächste Part der Sendung. Dies ist allerdings bei Weitem nicht so negativ gemeint, wie es klingt. Denn alle Beteiligten waren absolut fantastisch in ihren jeweiligen Rollen. Dies erkannte auch der WDR zeitnah und gab noch vor Ausstrahlung der Pilotfolge eine Bestellung über fünf weitere Episoden ab. Die Frage nach den zukünftigen Plänen wurde daher zu Recht mit „Ja, reichlich“ beantwortet. Ob die fünf neuen Folgen auf dem spielerischen Niveau der ersten Ausgabe bleiben und somiz zeigen, dass großartige Comedy auch in Deutschland möglich ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen müssen.
Die neue Folge «Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von…», diesmal mit Bettina Böttinger, ist am 9. November ab 22.15 Uhr im WDR zu sehen.