Sportcheck

Formel 1 hat gute Karten gegen Bundesliga-Spitzenspiel

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Sport-Check: Das Nachsehen am Super-Sport-Sonntag hatte eine Eishockey-Übertragung bei Sport1. Das Tennis-Experiment von Sat.1 darf als Flop bezeichnet werden.

Sporthighlights der Woche

  • Mittwoch, 20.15 Uhr: Handball Bundesliga Flensburg-Handewitt - Gummersbach (Sport1 live)
  • Donnerstag, 18 Uhr: Fußball, U21-Testspiel Deutschland-Niederlande (Eurosport live)
  • Donnerstag, 19.00 Uhr: Handball Champions League RN Löwen - Celje (Sky live)
  • Donnerstag, 20.10 Uhr: Basketball Euroleague Bayern München - Fenerbahce Istanbul (Sport1 live)
  • Freitag, 20.15 Uhr: EM-Quali, Deutschland - Gibraltar (RTL live)
  • Samstag, 22.45 Uhr: Boxen, Wladimir Klitschko - Kubrat Pulev (RTL live, Vorberichte ab 22.10 Uhr)
  • Sonntag, 17.45 Uhr: «ran-Jahrhundertspiel» Deutschland-Altstars - Spanien Altstars (kabel eins live)
Mindestens drei Fernseher hat man am Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr als absoluter Sportnerd benötigt. Quasi zeitgleich stieg in Brasilien das vorletzte Rennen der Formel 1-Saison, in dem Nico Rosberg mit einem Sieg seine Chancen auf den WM-Titel gewahrt hat. Dann spielte in Dortmund die heimische Borussia gegen Mönchengladbach und verließ durch ein 1:0, das man aber nicht selbst schoss, den letzten Tabellenplatz. Und im Eishockey sicherte sich Deutschland den Titel im insgesamt 25. Deutschland-Cup. Genau diese Übertragung von Sport1 zog angesichts des enormen Gegenprogramms aber den Kürzeren beim Publikum. Gerade einmal 0,13 Millionen Menschen sahen zu. Dies entsprach unterdurchschnittlichen 0,6 Prozent Marktanteil insgesamt. Und auch in der klassischen Zielgruppe lief es angesichts von gerade einmal 0,4 Prozent (nur rund 30.000 Zuseher zwischen 14 und 49 Jahren) nicht wirklich berauschend.

Attraktiver war da schon die Formel 1, die bei RTL ab 17.00 Uhr 4,90 Millionen Menschen anlockte und dem Sender somit bei allen 22 Prozent Marktanteil bescherte. Am Ende des Rennens lag die gemessene Reichweite sogar bei mehr als sechs Millionen. Im Schnitt holte das von Heiko Waßer und Christian Danner kommentierte Geschehen 1,5 Millionen Zuseher zwischen 14 und 49 Jahren, was dort zu guten 19,2 Prozent Marktanteil führte. Saisonübergreifend ist ein Abwärtstrend der Werte aber nicht zu leugnen.

Motorsport gab es am Sonntagnachmittag übrigens auch beim Spartensender Sport1 – und da war Abschied nehmen angesagt. Der Kanal übertrag sein letztes Moto GP-Rennen. Ab 2015 liegen die Rechte für die Rennserie bei Eurosport. Mit exakt einer halben Millionen Zuschauer darf sich Sport1-Chef Olaf Schröder noch einmal über gute Zuschauerzahlen freuen. 3,6 Prozent Marktanteil wurden insgesamt ermittelt, beim jungen Volk stiegen die Werte sogar auf richtig gute 4,1 Prozent. Eurosport hat sich hier also ein den Zahlen nach ganz heißes Projekt geangelt.

In der Bundesliga rollte der Ball zudem: Ab 17.30 Uhr knackte die von Marcel Reif kommentierte Partie zwischen Dortmund und Gladbach die Marke von einer Million Zuschauern. Den 1:0-Sieg des BVB ließen sich im Schnitt 1,02 Millionen Fans nicht entgehen, was einem Marktanteil von exakt vier Prozent entsprach. Bei den Umworbenen stieg die Quote sogar auf sehr starke 5,6 Prozent. Fußball bescherte auch schon Sport1 starke Quoten am Mittag. In einem aus Wolfsburg kommenden «Doppelpass» diskutierte Moderator Jörg Wontorra mit VfL-Sportmanager Klaus Allofs unter anderem über die Zukunft von Traditionsvereinen vor dem Hintergrund, dass „Plastikclubs“ wie Red Bull Leipzig immer stärker werden.

0,99 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen hier zu – für die Fußballrunde ist das in dieser Saison ein deutlich überdurchschnittlicher Wert. 8,3 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, 8,0 Prozent bei den Umworbenen. Ein neues Format startete mittags bei Sky. Der Pay-TV-Sender will pro Jahr acht bis zehn Dokumentationen herstellen. Sie sollen unter dem Label «Insider» zu sehen sein. Den Anfang machte im Vorfeld der Live-Spiele der zweiten Liga «Freistoß für den Osten» von Reporter Jens Westen. Die Erstausstrahlung sahen im Schnitt aber nur etwa 10.000 Menschen ab drei Jahren. Da die Doku aber nur häufiger wiederholt wird und auch via Sky Anytime abrufbar ist, kommen im Laufe der Zeit noch weitere Zuseher hinzu.

Bleibt noch ein Blick auf das große Tennis-Experiment von Sat.1: Das Fed Cup-Finale aus Prag, in dem die deutschen Namen klar mit 0:3 verloren, war auch eine Niederlage für den gesamten Sport. Zwar holte die mehrstündige Live-Übertragung sowohl am Samstag als auch am Sonntag deutlich mehr Zuschauer als sie es in Sat.1 Gold getan hätte. Die Chance auf mehr Live-Tennis in Sat.1 dürfte aber deutlich wackeln. Am Sonntag kam das von Matthias Stach kommentierte Spiel ab 13 Uhr gerade einmal auf 6,1 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum lag die gemessene Quote bei schwachen 5,5 Prozent. 0,85 Millionen Menschen ab drei Jahren hatten durchschnittlich eingeschaltet. Die Analyse der Niederlage, die ab 16.10 Uhr im Programm war, holte dann noch etwas mehr als 700.000 Zuschauer ab drei Jahren, in der Zielgruppe sank die Quote auf 4,3 Prozent.

Ähnliche Werte wurden auch am Samstagnachmittag ermittelt. Das erste Einzel kam dort auf 6,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, das zweite fiel auf 4,9 Prozent ab. 0,63 und 0,59 Millionen Zuschauer wurden ermittelt. Der Deutsche Tennis Bund (DTB) und die ProSiebenSat.1-Gruppe pflegen allerdings eine gute strategische Partnerschaft, sodass über die Zukunft der Sportart in Sat.1/Sat.1 Gold wohl noch einmal zu reden sein wird.

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