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Je radikaler ich eine Geschichte erzähle, desto kleiner wird die Anzahl der Menschen, die ich damit erreiche. Amerikanische Sender wie der Pay-TV-Kanal HBO oder der Streamingdienst Netflix können sich diese Radikalität leisten, weil der englischsprachige Markt riesig ist.
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Nico Hofmann
Aus eigenem Hause könnte «Deutschland!» zu dieser neuen Ära der deutschen Serienproduktionen gehören. Die zu Zeiten des Kalten Krieges angesiedelte Spionageserie über die angespannte Beziehung zwischen der Bundesrepublik und der DDR ist laut Hofmann „anspruchsvoller Stoff, mutig erzählt.“ So verzichtet sie auf abgeschlossene Episodenstränge, was sie näher an die aktuellen US-Kulterfolge rückt.
Eine solche Radikalität wie im US-Serienmarkt erwartet Hofman dennoch nicht in der hiesigen Serienlandschaft. Als Grund gibt er an, dass das englischsprachige Publikum so groß ist, dass „nur ein paar Prozent dieser Zuschauer erreichen, um profitabel und erfolgreich zu sein.“ In Deutschland dagegen stoßen aufwändige Produktionen viel schneller an ihre Grenzen, ab denen sie bei zu radikaler Form nicht mehr genügend Zuschauer erreichen und somit nicht weiter profitabel sind. „Ein totales Nischenprogramm kann sich hier niemand leisten“, fürchtet der Produzent.