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Schläue, Spitzfindigkeit und kein ungebetener Kollege

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Zwei Jahre nach dem Ende von «Ottis Schlachthof» wendet sich Ottfried Fischer wieder dem Kabarett im TV zu. Diesmal in einem neuen Format des Heimatkanals. Wir haben mit Reinhard Ehret, dem Leiter des Senders gesprochen.

Es ist ziemlich genau zwei Jahre her, dass der BR die langjährige Kabarett-Sendung «Ottis Schlachthof» beendete. Am 23. November 2012 war nach mehr als 170 Folgen Schluss für das Format mit Ottfried Fischer. Wenig später flimmerte auch die letzte Folge der ARD-Reihe «Pfarrer Braun» mit Fischer über die Mattscheiben. Auch weil er damals einen wichtigen Satz prägte, ist die Rückkehr ins Fernsehen aktuell besonders erfreulich. Fischer ließ sich Ende 2012 zitieren: „Bis zuletzt habe ich versucht den Kollegen Parkinson zu ignorieren. Beim Film und auf der Bühne kann man dieser Krankheit trickreicher begegnen, weniger da, wo's die Schlagfertigkeit braucht.“

Am Dienstag nun wurde im Münchner Schlachthof wieder Fernsehkabarett gemacht. Fischers Nachfolgesendung heißt nun «Ottis Aquarium», soll auch dem Nachwuchs eine Chance geben und wird einmal monatlich beim Heimatkanal, zu empfangen auf der Sky-Plattform, gezeigt. Los geht es mit der ersten 30-minütigen Folge am Samstag um 21.45 Uhr. Die geladenen Gäste sahen am Dienstag einen erstaunlich fitten Gastgeber, wie auch Heimatkanal-Senderchef Reinhard Ehret im Gespräch mit dem Magazin Quotenmeter.de betonte.

Ich kann nur seine unglaubliche Schläue, seine schnelle Spitzfindigkeit und seinen oft ganz spontanen und treffsicheren Humor bewundern. Seinem Kollegen Parkinson bin ich in den letzten Monaten noch nie begegnet.
Reinhard Ehret, Leiter des Heimatkanals
„Die hochkarätige Verstärkung unseres Programms um eine Kabarettshow mit Ottfried Fischer freut mich aus persönlichen und professionellen Gründen außerordentlich“, sagte er und bezeichnete den Schauspieler als eine der stärksten Marken des Fernsehens überhaupt. Ob ihn die Krankheit Parkinson sehr beeinflusse, müsse man ihn letztlich zwar selbst fragen, aber: „Ich kann nur seine unglaubliche Schläue, seine schnelle Spitzfindigkeit und seinen oft ganz spontanen und treffsicheren Humor bewundern. Seinem Kollegen Parkinson bin ich in den letzten Monaten noch nie begegnet“, so der Heimatkanal-Boss.

Und der konnte sich spätestens am Dienstagabend, aber eigentlich schon früher, sicher sein, dass er mit dem TV-Comeback Ottis einen echten Coup eingefädelt hatte. „Die Resonanz auf Ottfried Fischer generell und auf «Ottis Aquarium» im Besonderen ist absolut großartig. Wir merken auf verschiedenste Weise – nicht zuletzt durch ein umfangreiches Presse-Echo – dass er nach wie vor zu den beliebtesten Protagonisten des deutschen Fernsehens zählt.“ Die neue Sendung – da waren sich die Gäste einig – passt prima ins Portfolio des Pay-TV-Senders. „Da ist zunächst einmal der große Erfolg des «Bullen von Tölz», der bei uns seit Jahren zur Samstagsprimetime sehr erfolgreich läuft und Ottfried Fischer zu einem wichtigen Protagonisten gemacht hat. Zum anderen ist seine Art von Humor und seine kabarettistische Potenz eine wirklich wunderbare Erweiterung unseres bisherigen Heimatgedankens und kommt der vornehmlich heiteren Ausrichtung unseres Programms nicht nur entgegen, sondern baut sie aus,“ sagt Ehret im Gespräch mit unserer Redaktion.

Gänzlich Neuland betritt der Heimatkanal mit der Produktion eigener Formate nicht, meint er und verweist auf Programme wie «Bei uns zu Gast» und verschiedene andere Sendungen im Volksmusik- und Volkstheaterbereich. „Im Bereich des Kabaretts betreten wir für den Heimatkanal in der Tat Neuland und konzentrieren uns zunächst einmal auf «Ottis Aquarium», ehe wir an mehr denken. Aber wir sind ein kreatives Team und werden auch weiterhin überlegen, welche Möglichkeiten und programmliche Umfelder sich uns im Bereich der Eigenproduktion bieten.“ Konkrete Ideen, diesen Weg 2015 weiterzugehen, gibt es aktuell übrigens noch nicht. Man freue sich zunächst einmal auf zehn Ausgaben des neuen «Aquariums» von Otti Fischer.

Dabei will die Sendung neben dem logischen Fokus auf den beliebten Schauspieler den Fokus auch auf jüngere Kabarettisten setzen. Dazu Ehret: „Der Nachwuchs ist sehr gut und vielfältig, braucht aber dennoch Förderung und Unterstützung. Leider haben Nachwuchskabarettisten trotz der Vielfalt des heutigen TV-Angebots nach unserem Geschmack nicht genügend Fernsehpräsenz. Darum war es uns besonders wichtig, gerade in den ersten beiden Sendungen neben der arrivierten Lizzy Aumeier auch den hochtalentierten Helmut A. Binser und das wirklich tolle Musikerinnentrio "Die Dornrosen" dabei zu haben. Ottfried Fischer liegt die Nachwuchsförderung besonders am Herzen - und uns auch.“

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