Quotencheck

«Mom»

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Die neue ProSieben-Sitcom tat sich nach starkem Auftakt schnell sehr schwer, auf eine solide Zuschauerbasis zu kommen. Zu häufig fiel man in die Einstelligkeit.

Mit zunehmender Sehnsucht werden die ProSieben-Verantwortlichen in diesen Tagen auf vergangene Zeiten am Sitcom-Dienstag zurückblicken, als man noch regelmäßig Trends setzte und mit großen Publikumshits teilweise sensationelle Einschaltquoten verbuchte. Doch die einstigen Hits sind inzwischen auf andere Sendeplätze ausgewichen oder haben wie im Falle von «Two and a Half Men» ihren Zenit allmählich überschritten. Die elfwöchige Ausstrahlung von «Mom» am späteren Abend dürfte kaum Anlass zur Hoffnung geben: Die neue US-Comedyserie sorgte in keiner Weise für Furore und musste sich spätestens im Oktober regelmäßig mit weit unterdurchschnittlichen Werten zufrieden geben.

Dabei war ein gewisses Grundinteresse durchaus vorhanden, denn zum Start der neuen TV-Saison kam die Doppelfolge ab 22:05 Uhr zunächst auf gute 12,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, bevor sich die spätere Folge gar auf exzellente 15,0 Prozent verbesserte. Mit 1,17 und 1,18 Millionen wurde die Millionenmarke schon bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich überstiegen - was im Anschluss kein einziges Mal mehr gelingen sollte. Auch beim Gesamtpublikum verzeichneten die beiden Auftaktepisoden bereits die stärksten Werte der gesamten Staffel: Zunächst führten 1,36 Millionen zu soliden 5,6 Prozent, im Anschluss brachten 1,38 Millionen tolle 7,1 Prozent ein.

Was jedoch überhaupt nicht für die Anziehungskraft des Formats spricht: Bereits eine Woche später stürzten die Werte deutlich ab. Folge drei kam immerhin noch auf 5,0 Prozent aller und 10,0 Prozent der jüngeren Fernsehenden bei einer Reichweite von 1,19 Millionen, im Anschluss wurde mit 0,88 Millionen erstmals die Millionenmarke verfehlt - miese 4,6 und 9,4 Prozent waren die Folge. Danach ging es zunächst weiter bergab, bis die am 23. September gezeigten Ausgaben mit 10,5 bzw. 11,5 Prozent in der umworbenen Zielgruppe wieder etwas Hoffnung auf Besserung machten. In der letzten September-Woche fiel man dafür wieder deutlich auf 9,8 und 9,9 Prozent zurück.

Einen schmerzhaften Tiefschlag mussten die Programmplaner am 14. Oktober einstecken, als die Serie in direkter Konkurrenz zur EM-Qualifikation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an den Start ging. Gerade einmal noch Reichweiten von 0,86 und 0,82 Millionen waren möglich, mit 3,0 und 3,4 Prozent lag man bei allen Konsumenten ab drei Jahren beinahe nur noch bei der Hälfte des Sendermittels. In der Zielgruppe sah es mit 6,8 und 7,7 Prozent bei bestenfalls 0,77 Millionen nur geringfügig besser aus. Als einzige Ausrede kann allerdings König Fußball nicht herhalten: «Men» und «2 Broke Girls» erreichten zuvor immerhin zwischen 8,9 und 10,9 Prozent der Umworbenen.

Noch einmal über eine Million generierte man am 21. Oktober, was vor allem bei der späteren Folge mit einigermaßen ordentlichen 10,8 Prozent Marktanteil einher ging. Es sollte das letzte Mal bleiben, dass ein zweistelliger Wert verbucht wurde. Zwischen Oktober und November rangierte die Sendung nur noch zwischen 7,6 und 8,6 Prozent, was selbstredend für den bei den 14- bis 49-Jährigen zweitgrößten Fernsehsender Deutschlands viel zu wenig war. In der vorletzten Ausstrahlungswoche verbesserte man sich zumindest nochmal auf 9,0 und 9,8 Prozent bei bis zu 0,97 Millionen, insgesamt waren selbst hier aber nur noch weit unterdurchschnittliche Zahlen knapp oberhalb der vier Prozent drin. Die beiden Final-Episoden wurden dann erneut gegen ein Deutschland-Länderspiel in den Ring geschickt - mit entsprechend miesem Resultat: Die Zuschauerzahlen lagen am 18. November bei 0,97 und 0,92 Millionen, die Marktanteile bei 3,6 und 4,2 Prozent insgesamt sowie 8,1 und 9,2 Prozent bei den Werberelevanten.

Durchschnittlich kamen die 22 seit Anfang September gezeigten Folgen von «Mom» nicht über eine Reichweite von 1,00 Millionen hinaus, was einem viel zu schwachen Marktanteil von 4,5 Prozent entsprach. Damit lag man deutlich unterhalb der ProSieben-Norm, die sich in der neuen TV-Saison aktuell auf deutlich stärkere 5,9 Prozent beziffert. Auch in der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 9,6 Prozent bei durchschnittlich 0,84 Millionen Fernsehenden alles andere als überzeugend, die 11,7 Prozent der Unterföhringer verfehlt man somit immerhin um gut zwei Prozentpunkte. Somit knüpft man nahtlos an die wenig erfolgreiche vierte «Mike & Molly»-Staffel an, die zwischen April und August auf nur 4,3 bzw. 9,3 Prozent bei 0,97 Millionen Sitcom-Liebhabern zu verweisen hatte. Und auch der Trend spricht ganz und gar nicht für eine Fortsetzung der Ausstrahlung: Die ersten elf Episoden erreichten noch 5,1 Prozent insgesamt und 10,8 Prozent in der Zielgruppe, die Folgen 12 bis 22 generierten anschließend nur noch äußerst kritische 4,1 bzw. 8,8 Prozent.

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