Filmfacts «Alles ist Liebe»
- Kinostart: 4. Dezember 2014
- Genre: Tragikomödie/Romanze
- FSK: 0
- Laufzeit: 120 Min.
- Regie: Markus Goller
- Drehbuch: Jane Ainscough
- Darsteller: Nora Tschirner, Tom Beck, Wotan Wilke Möhring, Heike Makatsch, Fahri Yardim, Katharina Schüttler, Christian Ulmen, Friedrich Mücke, Elmar Wepper
- OT: Alles ist Liebe (D 2014)
Weihnachten steht vor der Tür und sorgt auch in der hessischen Metropole Frankfurt für allerlei Trubel und Liebeschaos. Der alljährliche, im Fernsehen übertragene Empfang des Weihnachtsmannes am Ufer des Mains steht unter keinem guten Stern, als dessen Darsteller Tom von Loessl (Bernd Herzsprung) kurz vor seinem Auftritt überraschend das Zeitliche segnet. Glücklicherweise kann die Aufnahmeleiterin Alice (Inez Bjørg David) in dem zufällig auf der Bildfläche erscheinenden Martin (Elmar Wepper) schnell Ersatz finden. Der überrumpelte Mann, der eigentlich nur in die Stadt gekommen ist, um sich seiner Vergangenheit zu stellen, ergreift jedoch wenig später die Flucht, nachdem er die kleine Tochter von Kerem (Fahri Yardim) und Simone (Katharina Schüttler) vor dem Ertrinken gerettet hat. Überglücklich über die heldenhafte Tat, werden die jungen Eltern kurz darauf wieder von ihrem Alltag eingeholt, der zunehmend von finanziellen Sorgen geprägt ist, insbesondere seit Kerem seinen Job verloren hat, was er seiner schwangeren Frau jedoch verschweigt.
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Regisseur Markus Goller und seine Drehbuchautorin Jane Ainscough («Wo ist Fred?») eifern mit «Alles ist Liebe» nicht nur den althergebrachten Mustern eines Genres nach, sondern bedienen sich ganz spezifisch und offiziell bei einem bereits existenten Werk, handelt es sich bei der weihnachtlichen Romanze doch um ein Remake der erfolgreichen niederländischen Liebeskomödie «Alles is liefde» aus dem Jahr 2007, die ihres Zeichens wiederum wesentlich vom modernen britischen Klassiker «Tatsächlich… Liebe» inspiriert wurde. Die Parallelen zu beiden Filmen sind daher unverkennbar, vieles wurde gar fast Eins zu Eins der niederländischen Vorlage entnommen. An «Tatsächlich… Liebe» erinnern nicht nur die einleitenden Worte einer Off-Stimme und die grundsätzliche Struktur, sondern auch verschiedene Figurenkonstellationen, mehrere Handlungselemente und nicht zuletzt natürlich Heike Makatsch, die in beiden Filmen mit von der Partie ist. Bei dem sich unweigerlich aufdrängenden Vergleich, zieht «Alles ist Liebe» jedoch in nahezu allen Belangen den Kürzeren.
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Während beispielsweise das bisweilen albern-abstruse Techtelmechtel zwischen Nora Tschirners Kiki und Tom Becks Jan völlig im zähen Klischee-Sumpf versinkt, können gerade die Erzählungen um die betrogene Clara, das unter Geldnot leidende Ehepaar Kerem und Simone sowie den sich nach Wiedergutmachung sehnenden Martin mit ein paar ergreifenden Einzelmomenten aufwarten. Deren Gelingen geht dabei zu großen Teilen auch auf die Konten von Wotan Wilke Möhring («Who Am I»), Fahri Yardim («Almanya») und Elmar Wepper («Kirschblüten - Hanami»), die sich mit ihren Leistungen noch einmal gesondert von der ohnehin starken Besetzung abheben können. Trotz der Fokussierung auf leichtfüßige Romantik, treffen Goller und Ainscough die hier ebenfalls erstaunlich präsenten tragischeren Töne wesentlich besser.
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«Alles ist Liebe» ist ab dem 4. Dezember in den deutschen Kinos zu sehen.