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So bewertete Quotenmeter-Redakteur Julian Miller den Start von «Stalker»!Die Kritik ist am 5. Oktober 2014 bei QM erschienen.
Die Serie ist beim US-Sender CBS beheimatet und hat dort am Mittwochabend einen durchaus prominenten und passenden Platz gefunden. «Stalker» übernahm den Sendeplatz um 22:00 Uhr, der in der vergangenen Saison von «CSI» bespielt wurde. Beth und Jack durften somit direkt im Anschluss an «Criminal Minds» auf Sendung gehen – ein durchaus passendes Doppelpack, denn auch Hotchner, Rossi und Co jagen kranken Köpfen hinterher. Am 1. Oktober fiel der Startschuss für das neue Seriengespann. «Criminal Minds» feierte den Start der zehnten Staffel mit über elf Millionen Fans. Der Serienstart von «Stalker» kam hingegen „nur“ auf 9,05 Millionen Zuschauer. Auch in der Zielgruppe sackte man von acht auf sechs Prozent. Das waren keine schlechten Quoten für den Auftakt, aber eben auch keine Werte, die Jubelschreie auslösten. «CSI» hatte in dieser Position sein Vorprogramm in der zurückliegenden TV-Saison deutlich besser nutzen können.
Auch die Kritik, die CBS nach der ersten Folge erreichte, war alles andere als gut. Positive Worte waren die Seltenheit. Viel eher bezog die Serie wegen zu exzessiver Gewaltdarstellungen ordentlich Prügel. Das waren keine allzu guten Vorzeichen für die zweite Episode. Und wie es zu erwarten war, verlor «Stalker» fast eine Million Zuschauer. Auch in der werberelevanten Zielgruppe gab man ab und landete bei fünf Prozent. «Criminal Minds» war im Vorfeld erneut deutlich stärker. Auch die dritte Ausgabe stoppte den Zuschauerrückgang nicht und fiel mit 7,87 Millionen Zusehern unter die Acht-Millionenmarke. Auch in der vierten Woche kamen weitere Fans abhanden. 7,38 Millionen Menschen schalteten noch ein. Letztlich musste die Serie Mitte November sogar mit der Marke von sieben Millionen Zuschauern kämpfen. Mit 7,01 Millionen Amerikanern stand mit der siebten Folge ein Staffeltief zu Buche.
Nichtsdestotrotz zeigte CBS Vertrauen in das Format und bestellte eine volle erste Staffel, denn auch wenn «Stalker» den Vergleich mit «Criminal Minds» nicht stand hält, holt sich die Serie in der Gegenüberstellung mit den anderen großen Networks auf dem 22:00 Uhr-Sendeplatz oftmals den Tagessieg. «Nashville» bei ABC läuft in direkter Konkurrenz stets schwächer und auch «Chicago PD» bei NBC kann «Stalker» in Sachen Reichweiten nur selten überholen. Das dürfte ein Grund für die Staffelaufstockung gewesen sein. Hinzu kommt, dass CBS derzeit durchaus andere Baustellen zu beackern hat. Das betrifft vor allem den Sitcom-Bereich. «The Millers» sind mit Staffel zwei abgeschmiert und bereits beerdigt, «Two and a Half Men» wird zum Ende der Saison planmäßig gehen und auch «The McCarthys» dürften sich früher oder später hinzu gesellen. Also warum nicht einer solide laufenden Serie wie «Stalker» eine Chance geben, die mit einer etwaigen zweiten Staffel frei werdende Sendeplätze füllen könnte?!
Die anfänglichen Zuschauerverluste konnte «Stalker» inzwischen jedenfalls stoppen. Nach dem Serientief Mitte November ging es sogar wieder spürbar bergauf. Die achte Folge generierte 7,98 Millionen Zuseher. Eine weitere Woche später sicherte man sich sogar den besten Wert seit dem Staffelstart. 8,26 Millionen Menschen ließen sich die neunte Episode nicht entgehen. Die am zurückliegenden Mittwoch ausgestrahlte Ausgabe drückte dann wieder ein bisschen auf die Euphoriebremse und zählte 7,47 Millionen Zuschauer.
Alles in allem holt die neue Serie «Stalker» durchaus solide Zuschauerzahlen, nur wirkt das im Fahrwasser von «Criminal Minds» nicht immer so überzeugend. Die Bestellung einer vollen Staffel ist auf jeden Fall ein Vertrauensbeweis, aber eben noch keine Garantie für eine zweite Runde. Aber immerhin: «Stalker» hat noch zwölf Episoden Zeit, um möglicherweise weitere Zuschauer zu generieren.