Die Quoten von «Mein bester Feind» waren nicht gerade berauschend. In den sozialen Netzwerken war die Show dagegen ein echter Renner. Die Zielgruppe ist zufrieden und hat mit «Mein bester Feind» ein neues Wetten, dass...? für die eigene Generation gefunden.
Viel spannender empfand ich andere Aspekte der Show. ProSieben gönnt Joko und Klaas hier eine große Verschnaufpause vor der Kamera. Sie selbst haben den Abend über nicht viel zu tun und können sich ganz entspannt auf die Moderatorenrollen zurückziehen. Daneben dürften die Gagen für den Samstagabend nicht schlecht sein. Ein sehr gut bezahlter Urlaub zur Primetime.
Nebenbei erwachsen die beiden Moderatoren zur Konkurrenz für Raab heran. «Mein bester Feind» ist ähnlich groß inszeniert, kommt mit eigener Hymne daher und präsentiert sich als riesiges Event von ProSieben. Sonst werden nur Events aus dem Hause Brainpool derartig in Szene gesetzt. Nun aber produziert das Joint Venture FloridaTV mit Endemol ebenfalls solche Unterhaltungsshows für den Münchener Sender.
Das Interessanteste Detail an der Show? Alle Kandidaten haben mit Sportschuhen von Nike den Parkour bewältigt und es wurden immer wieder die Schuhe gefilmt. Gedreht hat man «Mein bester Feind» in einem Hangar in Berlin. Dabei hat man sehr kostengünstig gearbeitet. Viel Dunkelheit im Studio, wenig Aufbauten und stattdessen massiver Einsatz von Neonlicht. Das wirkt, jung, anders, hip und verschleierte sehr gut den kargen Hangar. Das junge Team macht hier einfach einen guten Job. Die Show dagegen ist nicht wirklich neu.
Elemente aus der «100.000 Mark Show», Einspieler mit den Mutproben der Kandidaten und ein wenig Tattoo-Mutprobe im Studio. Dabei ist diese Mutprobe ziemlich überflüssig für den Unterhaltungsfaktor. Im Endeffekt ein echtes Heimspiel für Joko und Klaas. Hier können sie mit FloridaTV ihre eigene Show groß inszenieren, an Sachpreisen sparen, sich selbst von den Challenges fernhalten und ProSieben eine schöne Rechnung schreiben.