Es war ein durchaus bemerkenswerter Schritt des Westdeutschen Rundfunks, als er im Juli dieses Jahres die satirische und selbstreferenzielle Comedy-Show «Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von...» ins Programm aufnahm. Nachdem die Pilotfolge mit Frank Elstner viele positive Kritiken erntete, gab man eine Staffelproduktion über fünf Folgen in Auftrag. Diese liefen nun an den vergangenen Sonntagabenden jeweils am Sonntagabend um 22.15 Uhr beim WDR - und hatten ein klar rückläufiges Interesse zu beklagen. Einzig das Staffelfinale konnte sich noch einmal etwas berappeln.
Die Staffel-Premiere mit Bettina Böttinger als prominentem Gast kam noch auf durchschnittlich 0,34 Millionen Zuschauer, womit die 0,38 Millionen der Pilotfolge mit Star-Entertainer Frank Elstner beinahe gehalten werden konnten. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum war mit 1,3 Prozent (nach zuvor 1,7 Prozent) zwar nicht wirklich überzeugend, doch beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren sah es deutlich besser aus. Mit 0,13 Millionen und 1,2 Prozent wurde der Senderschnitt sogar leicht überboten, nachdem Elstner im Sommer sogar nur etwas schwächere 1,0 Prozent bei 0,09 Millionen generierte.
Schon eine Woche später musste das Format aber klar rückläufige Werte hinnehmen, wenngleich Hugo Egon Balder zumindest noch 0,28 Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten hielt. Der damit einhergehende Gesamt-Marktanteil von 1,1 Prozent entsprach allerdings nicht einmal mehr der Hälfte der WDR-Sendernorm. Bei den Jüngeren hielt man sich jedoch weiterhin tapfer bei soliden 1,0 Prozent, die Sehbeteiligung bezifferte sich im Schnitt auf 0,10 Millionen.
Doch spätestens Ende November wurden die Werte wahrlich bitter, für das Leben von Sonya Kraus konnten sich nämlich gerade einmal noch 0,19 Millionen begeistern, Schauspieler Hannes Jaenicke verschlechterte sich sogar anschließend auf 0,14 Millionen. Die Marktanteile waren spätestens hier mit 0,8 und 0,5 Prozent kaum mehr tragbar für den öffentlich-rechtlichen Kanal, letztere Folge verzeichnete nur noch ein Fünftel der Normalwerte. Auch die Fernsehenden zwischen 14 und 49 Jahren verloren offenbar zunehmend an Interesse, mit 0,6 und 0,4 Prozent bei bestenfalls 0,05 Millionen Fernsehenden wurde nun auch hier der Senderschnitt nur noch halbiert.
Dass die Quoten-Entwicklung alles in allem dennoch nicht allzu desaströs ausfiel, war Nora Tschirner zu verdanken, die am 7. Dezember den Abwärtstrend stoppen konnte. Mit 0,22 Millionen Zuschauern positionierte sie sich auf dem Bronze-Rang, auch die Marktanteile von 0,9 Prozent aller sowie 0,8 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten waren im Mittelfeld anzusiedeln.
Alles in allem sprechen die Einschaltquoten dennoch eine klar negative Sprache: Gerade einmal 0,23 Millionen Menschen verfolgten die fünfwöchige Präsentation von «Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von...», was beim Gesamtpublikum wahrlich miesen 0,9 Prozent aller TV-Zuschauer entsprach. Dies ist gerade einmal gut ein Drittel des WDR-Senderschnitts, der in der vergangenen TV-Saison bei 2,5 Prozent lag. Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren sah es etwas besser aus - doch auch hier wurde der Senderschnitt mit 0,8 Prozent bei 0,08 Millionen recht klar verfehlt. Immerhin kommt der Westdeutsche Rundfunk in dieser Altersgruppe im Schnitt auf 1,1 Prozent. Aus Sicht der Einschaltquoten spricht also nur sehr wenig für eine Fortsetzung des Projekts.