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Christmas Cinema: Fünf unterschätzte Weihnachtsfilme

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Es muss ja nicht immer «Tatsächlich … Liebe», «Stirb langsam» oder eine Version von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte sein. Quotenmeter.de präsentiert fünf Weihnachtsfilme, die nicht genügend Beachtung finden.

Wohl jeder hat seine eigenen filmischen Traditionen zur Weihnachtszeit. Unter den Actionfilmen zählt längst Bruce Willis' erstes Abenteuer als John McClane zu jedermanns Weihnachtsfavoriten. Romantiker schwören auf «Tatsächlich … Liebe», Trickfilmfans auf «Nightmare before Christmas» und Traditionalisten auf «Ist das Leben nicht schön?». Aber es gibt noch so viele andere sehenswerte Produktionen, die wie geschaffen sind für die Adventstage. Quotenmeter.de hat fünf davon ausgesucht und stellt sie als festliche Tipps für einen gemütlichen Filmabend vor …

Früher war mehr Lametta, aber heute ist mehr Meta: «Kiss Kiss Bang Bang»
Lust auf ein weihnachtliches Setting, coole Sprüche und eine Actionikone in der Hauptrolle? Aber ausnahmsweise nicht in Stimmung für «Stirb langsam»? Wie wäre es dann mit dem Regiedebüt des «Lethal Weapon»-Autors und «Iron Man 3»-Regisseurs Shane Black? Die 2005 erstmals in die Kinos entlassene Neo-noir-Komödie mit Robert Downey Jr., Val Kilmer und Michelle Monaghan erzählt vom Kleinkriminellen und Möchtegernschauspieler Harry (Downey Jr.), der in Los Angeles auf einer Party seiner Jugendliebe (Monaghan) begegnet und sie auf Anhieb vergrault. Kilmer wiederum spielt Perry van Shrike, einen knallharten, nichts verzeihenden, schwulen Privatdetektiv. Das Trio wird in ein Wust aus Machenschaften involviert, dem zu folgen nahezu unmöglich ist. Und Autor / Regisseur Shane Black ist sich dessen bewusst: Mit viel schwarzem Humor und zahllosen liebevollen, gelegentlich auch gehässigen Seitenhieben auf andere Filme macht sich «Kiss Kiss Bang Bang» über Hollywood-Klischees und unnötig komplizierte Buddy-Cop-Movies lustig. Hinzu kommen zahllose pointierte Sprüche, die das gesamte Ensemble in hoher Frequenz vom Stapel lässt sowie feucht-fröhliche, kreative Bezugnahmen auf das Festtagssetting dieses Streifens.

Kurz gefasst: Massig Selbstironie, toll aufgelegte Darsteller und hohes Tempo machen «Kiss Kiss Bang Bang» zu einem ganz und gar unkitschigen, launigen Weihnachtsfilm für Freunde von Robert Downey Junior, dem Film noir und 80er-Jahre-Buddy-Cop-Filmen.

«Kiss Kiss Bang Bang» ist als DVD und Blu-ray erhältlich. Außerdem steht er bei Amazon Prime, iTunes und Maxdome zum Abruf bereit.

Für Zyniker: «Bad Santa»


Es gibt einige Streifen, in denen ein Weihnachtsmann auftaucht, der überhaupt nicht dem Bild entspricht, das die Allgemeinheit von dem bärtigen Geschenkeverteiler hat. Doch nur selten überzeugen diese Filme, sobald man über ihren bloßen Schockfaktor hinweg schaut. Ganz im Gegensatz zu dieser zynischen, bitterbösen Kriminalkomödie mit einem furios aufspielenden Billy Bob Thornton. Die Autoren Glenn Ficarra & John Requa (das Regie-Duo hinter «Crazy, Stupid, Love.») spinnen mit dieser kompromisslosen Gangsterstory die Geschichte eines versoffenen, sexsüchtigen Einbrechers, der sich als Kaufhaus-Weihnachtsmann verkleidet. Eines Tages lernt er ein übergewichtiges, soziopathisches Kind kennen, mit dem er sich zusammentut. Was folgt, sind bösartige Eskapaden (unter anderem mit einer Frau, die einen Santa-Claus-Fetisch hat), urkomische Raubzüge und zahllose Tabubrüche.

Dank einer versierten Regie und einem Skript, dass sich nicht allein auf Provokation ausruht, sondern seine Figuren tatsächlich eine schlüssige Wandlung durchlaufen lässt (ohne pathetisch zu werden), ist diese Produktion der legendären Coen-Brüder ein Muss. Zumindest für Weihnachtsmuffel, die sich trotzdem irgendwie mit dem Fest auseinandersetzen wollen.

«Bad Santa» ist als DVD und Blu-ray erhältlich. Abrufbar ist er via Amazon Prime, iTunes, Maxdome, netflix und Watchever.

Für Freunde des Slapsticks: «Zwei Weihnachtsmänner»


Die US-Kultkomödie «Ein Ticket für Zwei» mit John Candy und Steve Martin lässt grüßen: In dieser 182-minütigen Fernsehproduktion spielen Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka zwei geschäftige Männer, die wenige Tage vor Heiligabend von Wien nach Berlin reisen. Während Poolnudelvertreter Hilmar (Pastewka) ein schusseliger Loser ist, der an Weihnachten seiner Partnerin einen Antrag machen will, zeigt sich der zielstrebige Wirtschaftsanwalt Tilmann (Herbst) als wenig humorvoll und reist eher aus Pflichtbewusstsein zu seiner Frau und seinen Kindern. Aufgrund schlechten Wetters wird der Flug der ungleichen Männer abgesagt, so dass sie eine unfreiwillige Reisegemeinschaft bilden. Allerlei haarsträubende Zufälle lassen Hilmar und Tilmann mehrfach an den Rand des Wahnsinns treiben – und ihr Leben überdenken.

Dass sich Drehbuchautor Tommy Jaud («Vollidiot») freimütig an «Ein Ticket für Zwei» bedient, ohne dass die Vorlage im Vor- und Abspann genannt wird, ist nicht sonderlich weihnachtlich. Dennoch ist dieser Sat.1-Zweiteiler eine sehenswerte, unterhaltsame Abwandlung des Originals. Herbst und Pastewka spielen ihre Rollen ausdifferenzierter, das Tempo des Films ist niedriger, dafür wachsen einem die Figuren mehr ans Herz. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist so gut wie bei «Ein Ticket für Zwei» und neben einigen ulkig-absurden Momenten hat dieses Komödienepos auch einige zitierfähige Dialogwitze zu bieten. Da verzeiht man auch die vorhersehbare Story.

«Zwei Weihnachtsmänner» ist bei Amazon Prime und iTunes abrufbar, als DVD und Blu-ray erhältlich und auf MySpass.de zu sehen.

Für Familien und Animationsfreunde: «Arthur Weihnachtsmann»


Primär ist die Trickschmiede Aardman Animations für ihre Stop-Motion-Geniestreiche bekannt. Etwa für «Wallace & Gromit» und «Shaun das Schaf». Dann und wann versuchen sie sich aber auch im Feld der Computeranimation. «Arthur Weihnachtsmann» zählt zu diesen Produktionen – und vereint das Beste aus beiden Welten: Der markante Aardman-Look und der britisch-trockene Witz des Studios treffen hier auf die atemberaubenden Möglichkeiten, die so nur die digitale Tricktechnik ermöglicht. Voll mit ausschweifenden Details erschafft diese animierte Komödie eine faszinierende Welt, in der es nicht nur einen Weihnachtsmann gibt. Sondern eine ganze Familie an Weihnachtsmännern. Und da der derzeit amtierende rot-weiß bekleidete Freund aller Kinder nicht länger mit dem Fortschritt der Technik mithalten kann, sucht er seinen Nachfolger. Wird es sein versierter, rationaler Sohn Steve? Oder eher der Träumer Arthur?

Mit unzähligen kreativen Erklärungen und Modernisierungen der Weihnachtsmann-Sage und einer wundervollen, frechen Nebenfigur in Form der taffen Einpacker-Elfe Byrony ist «Arthur Weihnachtsmann» ein Riesenspaß für die kleinen Zuschauer. Und mit einer augenzwinkernden, dennoch herzlichen Art, zwischen Weihnachtskitsch und Klischeevermeidung ist diese wilde Odyssee auch für Erwachsene einen Blick wert.

«Arthur Weihnachtsmann» ist als DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray zu erwerben. Zudem kann er über Amazon Prime, iTunes und Maxdome gestreamt werden.

Für mehr Besinnlichkeit: «Der Esel von Bethlehem»


Die Walt Disney Studios bedienen nur äußerst selten explizit religiöse Themen. Eine der wenigen Ausnahmen dieser Regeln stellt gleichzeitig einen der schönsten Kurzfilme aus der traditionsreichen Traumfabrik dar: «Der Esel von Bethlehem». Die Geschichte spielt kurz vor der Geburt Jesu, außerhalb der Stadt Nazareth. Dort lebt ein kleiner Junge glücklich mit seinem Esel züchtenden Vater, der derzeit vier der grauen Tiere sein eigen nennt. Da einer der Esel schwach geraten ist, versucht der Familienvater, ihn loszuwerden. Weil der Junge den Kleinen aber liebgewonnen hat, will er ihm einen letzten Dienst erweisen und für ihn einen neuen, liebevollen Besitzer finden …

Mit leisem, liebevollen Humor und einem ungewohnt andächtigen Tonfall ist dieser 1978 erstveröffentlichte Cartoon die vielleicht geschmackvollste Behandlung der Weihnachtsthematik in der Geschichte des Trickmediums. Regie führte Don Bluth («Feivel, der Mauswanderer»), der nach Fertigstellung des Kurzfilms Disney verließ, weil sich die damalige Studioleitung gegen die Umsetzung weiterer ähnlich gelagerter Projekte aussprach. Über diese Einstellung ist Disney längst wieder hinweg. Trotzdem warten Trickliebhaber noch immer darauf, dass der Unterhaltungskonzern erneut einen Cartoon dieser Art verwirklicht. Bedächtig, auf gesunde Weise sentimental und Interesse an der biblischen Erzählung Jesu weckend, ohne missionarisch angelegt zu sein.

«Der Esel von Bethlehem» ist Teil zweier aktuell erhältlicher Disney-DVDs: «Mickys lustiger Adventskalender» und «Mickys Weihnachts-Erzählung» alias «Walt Disney Animation Collection: Volume 7».

Kurz-URL: qmde.de/75131
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