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«Homeland» und «The Affair» erzwingen Aufwärtstrend

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Lange Zeit setzte «The Walking Dead» den Showtime-Formaten am Sonntag zu. Noch bevor sich «The Walking Dead» in die Winterpause verabschiedete, steigerten sich beide Formate jedoch enorm.

Durchschnittliche Zuschauerzahlen der Showtime-Shows 2013 (Erstausstrahlungen)

  1. «Dexter»: 2,36 Mio.
  2. «Homeland»: 1,95 Mio.
  3. «Shameless»: 1,65 Mio.
  4. «Ray Donovan»: 1,43 Mio.
  5. «Masters of Sex»: 1,07 Mio.
  6. «House of Lies»: 0,89 Mio.
  7. «Nurse Jackie»: 0,75 Mio.
  8. «Californication»: 0,73 Mio.
  9. «The Big C»: 0,28 Mio.
Der Spionage-Thriller «Homeland» wurde einst als beste Serie der Welt angepriesen. Schöpfer Gideon Raff erzählt bereits seit vier Staffeln eine mitreißende Geschichte um Carrie Mathison von der CIA. Unter den Augen von knapp über einer Million Menschen gestartet, entwickelte sich das Format zu einer der beliebtesten Sendungen des Kabelsenders. Lediglich die letzte «Dexter»-Staffel zog 2013 mehr Zuschauer an (siehe Info-Box). All die Qualität nutzt dieser Tage am hart umkämpften Kabel-Sonntag jedoch nichts, gleichwohl es «Homeland» gelang, nach einer einschneidenden inhaltlichen Veränderung, weiter attraktive Folgen zu fördern. Der Erzfeind eines jeden Sonntagabendformats im US-Kabelfernsehen versammelte einen regelrechten Kult um sich, knackt ständig neue Rekorde, spart nicht mit Blut und Toten und hört auf den Namen «The Walking Dead».

Zum Staffelstart in diesem Jahr stellte das AMC-Format jedoch zunächst keine Bedrohung dar. Am 5. Oktober debütierte Season vier mit zwei Episoden am Stück. Die Zuschauerbeteiligung ließ nichts Gutes erahnen: 1,61 Millionen Interessierte schalteten insgesamt an diesem Abend zur Showtime-Serie, damit lag «Showtime» deutlich hinter dem schon lange nicht mehr so glanzvollen «Boardwalk Empire» bei HBO oder Sendungen des Discovery Channels sowie Bravo. Wer die US-Fernsehlandschaft aufmerksam verfolgt, der kennt den üblichen Verlauf einer US-Serie. Stark gestartet oder nach einer Staffel und erster Aufmerksamkeit auf dem Zuschauerzenit angelangt, gibt der überwiegende Großteil aller Serien mit fortlaufender Staffelzahl ab. «Homeland» spielte sich in der ersten Staffel warm, schaffte es mit seiner zweiten Season deutlich aufwärts und hielt seinen Schnitt im Rahmen der dritten Staffel. Wurde der Abwärtstrend also mit der vierten Staffel eingeleitet? Eine Episode vor Staffelende lässt sich diese Frage mit einem „ja“ beantworten. Die Art und Weise, wie «Homeland» in Staffel viel performte, war jedoch bemerkenswert, trotz des starken Konkurrenzprogramms.

Bereits am 12. Oktober kehrte «The Walking Dead» mit einem Ausrufezeichen zurück. Die 21 Uhr-Episode, welche somit zeitgleich mit «Homeland» lief, erreichte astronomische 17,29 Millionen Menschen und drückte so die Zuschauerzahl «Homelands» auf 1,22 Millionen Zuseher, so wenige wie seit dem 4. Dezember 2011 nicht mehr, als sich gerade die erste Season auf den Zielgeraden befand.

Am gleichen Abend stieß «The Affair» ab 22 Uhr erstmals zum Showtime-Programm hinzu. Die Drama-Serie handelt von den emotionalen Konsequenzen einer außerehelichen Beziehung und hat mit Joshua Jackson oder Dominic West, den Kabel-Zuschauer aus der HBO-Serie «The Wire» kennen, einen durchaus fähigen Cast. Dennoch geriet die erste Episode des Newcomers zur Katastrophe. Zwar muss sich «The Affair» um 22 Uhr nicht mehr mit «The Walking Dead» auseinandersetzen, dafür schafft es die sendereigene Talk-Show «Talking Dead» trotz verschwindend geringer Produktionskosten trotzdem noch um die sieben Millionen Menschen anzulocken. Noch bis zum 30. November, bevor «The Walking Dead» seine Winterpause antrat, machten die Zombies anderen Kabel-Serien das Leben schwer. Trotzdem: «Homeland» zeigte sich von seiner kämpferischen Seite. Bis heute hielt ein staffelinterner Aufwärtstrend seit dem schwachen Wert vom 12. Oktober an. Zunächst unterhielt «Homeland» am 19. Oktober immer noch sehr durchwachsene 1,35 Millionen, am 26. Oktober schalteten jedoch schon wieder 1,52 Millionen ein. Auf diesem Niveau verharrte die in Südafrika gedrehte vierte Staffel noch bis zum 9. November. Danach gab Showtime bereits bekannt, die Serie für eine zwölfteilige fünfte Staffel erneuern zu wollen.

Am 16. November gab es einen weiteren Zuschauerzuwachs: 1,66 Millionen Menschen interessierten sich für „Halfway to a Donut“, am 23. November waren schließlich schon 1,77 Millionen mit von der Partie. Es folgte eine zweiwöchige Verschnaufpause, in die bereits die Staffelpause von «The Walking Dead» fiel. Ohne die Konkurrenz um Rick Grimes und Co. gelangte «Homeland» am 14. Dezember zu 1,95 Millionen Zuschauern und damit wieder auf das Niveau der Vorstaffel. Die Zwei-Millionen-Zuschauer-Marke, die «Homeland» in den vergangenen zwei Runden hin und wieder überbot, nahm die Thriller-Serie am 14. Dezember, als sich 2,10 Millionen Kabel-Abonnenten in den USA für «Homeland» entschieden. Eine Episode steht noch aus. Würde sich das Gideon Raff-Format noch einmal verbessern, wäre das ein versöhnlicher Staffelabschluss.

Einen ähnlichen Verlauf nahm die Premieren Staffel von «The Affair», gleichwohl das Format nicht in die Sphären vordrang, in denen sich «Homeland» gegen Ende der vierten Staffel aufhält. Zunächst verbesserte sich das Liebes-Drama am 19. Oktober kaum merklich auf 0,51 Millionen Zuschauer, am 26. Oktober verfolgten bereits 0,60 Millionen Serienfans das Format um Dominic West. Über fast 100.000 Zuschauer mehr durfte sich Showtime am 2. November im Rahmen der von Melanie Marnich geschriebenen vierten Episode freuen. Mit 0,67 Millionen Zuschauern am 9. November nahm die Größe des Publikums vorerst wieder ab. Nicht nur «Homeland» erhielt am 10. November die Bestellung einer weiteren Staffel, trotz der mauen Werte für «The Affair», verkündete Showtime auch von der Serie aus der Feder von Sarah Treem und Hagai Levi eine weitere Season sehen zu wollen. Sieben Tage darauf verzeichnete die Showtime-Produktion mit 0,78 Millionen Personen vor den Bildschirmen einen neuen Bestwert, der am 23. November, noch vor der «Walking Dead»-Pause, mit 0,88 Millionen Interessenten getoppt wurde. Zwar wurde dieser Wert zunächst nicht mehr überboten, die beiden letzten Ausgaben vor dem Staffelfinale holten dafür zumindest zufriedenstellende 0,76 und 0,84 Millionen Zuschauer.

Sowohl «Homeland» als auch «The Affair» haben eine problematische Staffel hinter sich. Während erste Verschleißerscheinungen im Falle von «Homeland» zu erwarten waren, startete «The Affair» mehr als bedenklich. Trotzdem rafften sich beide Formate im Richtung Jahresende auf und erkämpften sich gegen das übermächtige «The Walking Dead» wieder steigende Zuschauerzahlen. Potenzial haben die beiden Drama-Serien also, doch auch im nächsten Jahr wird «The Walking Dead» wieder für Quote sorgen und eine alles überstrahlende Konkurrenz für Showtime darstellen. Gute Geschichten sind gefragt, der Aufwärtstrend beider Formate lässt hoffen.

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