ProSiebenSAT.1-Chef Urs Rohner hat auf der heutigen Hauptversammlung Fehler in der Programmgestaltung bei ProSieben zugegeben. Das bisherige Nachmittagsprogramm konnte gegen die Gerichtsshows bei SAT.1 nicht bestehen. Die Gerichtsshows hätten das Genre Talkshow abgelöst. Wie Quotenmeter bereits berichtete, kündigte er auch an, daß bei ProSieben jetzt das gesamte Nachmittagsprogramm auf dem Prüfstand stehe.
Schuld an der Quoten-Misere gibt Rohner auch dem Format "Mission: Germany". Es habe den gesamten Zuschaueraufbau beeinträchtigt, da das Format die bekannte Programmstruktur mit internationalen Sitcoms durcheinandergebracht habe. Rohner kündigter an, daß man diesen Fehler nicht wiederholen werde. Derzeit stabilisiere sich der Vorabend mit Serien wie «Friends», «Sabrina» und «Die Simpsons» wieder.
Auch mit der Entwicklung zur Primetime ist Rohner nicht zufrieden. «In der Prime Time mussten wir die Erfahrung machen, dass die Zuschauer dem bislang bei ProSieben sehr erfolgreichen Konzept, Serien am Hauptabend zu wiederholen, erstmals eine Absage erteilt haben.» So hätten beispielsweise die Wiederholungen von «Emergency Room» im Frühjahr nur noch einen Marktanteil von 8,4 Prozent in der Zielgruppe gehabt. ProSieben will nun die Programmstrategie im Serienbereich grundlegend ändern. So soll es künftig in der Primetime nur noch Free TV-Premieren bei Serien geben. Außerdem soll, wie Quotenmeter ebenfalls bereits berichtete, die Comedyschiene ausgebaut werden.