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Im Herbst 2013 erfuhr die ProSiebenSat.1-Sendergruppe zudem einen juristischen Rückschlag. Da ProSieben nur die Sendelizenz als bundesweites Programm besitze, sei es dem Privatsender nur gestattet, bundesweit einheitliche Werbung zu schalten. So urteilte zumindest das Verwaltungsgericht Berlin. Die Sendergruppe ProSiebenSat.1-Senderfamilie ging jedoch in Revision und erhielt nun vom Bundesverwaltungsgericht Zustimmung.
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Felix Kovac, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), reagiert nämlich erbost auf diese Entscheidung und ruft auf: "Jetzt muss der Gesetzgeber handeln." Laut Kovac sei es bisher medienpolitischer Konsens gewesen, dass regionale Werbung die regionalen Inhalte finanzieren soll. Und diesen Konsens gelte es nun, rechtlich zu untermauern: "Wenn das Bundesverwaltungsgericht das im Text des Rundfunkstaatsvertrages vermisst, dann müssen die Länder diesen Konsens nun umgehend hineinschreiben. [...] Die Vermarktung von regionaler Werbung in den nationalen TV-Sendern bedroht die regionalen Anbieter existentiell, was unmittelbar zu einer Verkürzung der Meinungsvielfalt in den betroffenen Regionen führt."