Der Fernsehsender RTL trennt sich von einem Reporter seines Landesstudios Ost. Dieser hatte vergangene Woche an einer Pegida-Demonstration teilgenommen und wollte dort unerkannt recherchieren. Dann aber sprachen ihn Journalisten des ARD-Magazins «Panorama» an - und er gab bereitwillig ein Interview mit brisanten Aussagen. Erklärte RTL am Samstag noch, man werde intern entscheiden, welche Konsequenzen das für den Redakteur habe, steht am Sonntagabend fest: Für RTL wird er in Zukunft nicht mehr arbeiten.
Der Mitarbeiter habe einen Fehler begangen, der nicht zu entschuldigen ist, heißt es aus dem RTL-Landesstudio Ost. "Er sollte mit Teilnehmern der Demonstration ins Gespräch kommen und diese befragen. Er sollte auf keinen Fall provozieren oder zur Hetze animieren, schon gar nicht anderen Journalisten eine Rolle vorspielen", erklärte Thomas Präkelt, der Chef des Landesstudios.
„Erschwerend zu seinem unverantwortlichen Fehlverhalten kam hinzu, dass er uns nach der Demonstration nicht über sein Auftreten im Interview mit den NDR-Kollegen informiert hat. Erst durch die Ausstrahlung seiner ausländerfeindlichen Bemerkungen haben wir davon erfahren“, beklagt Thomas Präkelt. Ironie des Schicksals: Der Journalist kam vor zweieinhalb Jahren ausgerechnet vom NDR zu RTL - und damit von dem Sender, der für die ARD das Politmagazin «Panorama» macht.