Darts-WM liefert schon in der ersten Runde tolle Quoten

Ist im deutschen Free-TV in Sachen Sport nur Fußball erfolgreich? Während die Bundesliga Woche um Woche tolle Quoten einfährt und andere Sportarten wie Basketball und Handball im Fernsehen quotentechnisch lahmen, könnte in der Fußball-Winterpause eine Sportart profitieren, die lange Zeit gar nicht als solche wahrgenommen wurde. Die Rede ist vom Dart-Sport, in dem dieser Tage wieder die Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Mit den Live-Übertragungen der vergangenen Jahre erzielte Sport1 beim jungen Publikum bereits bis über sechs Prozent Marktanteil. Ähnliche Zahlen erhofft sich der Münchner Sender auch dieses Jahr. Das vergangene WM-Finale unterhielt am 1. Januar diesen Jahres 5,3 Prozent, aktuell überträgt der Sportsender jedoch zunächst einmal die erste Runde des Events ins London.

Naturgemäß schalten in dieser frühen Phase des Turniers weniger Zuschauer ein, bereits am Freitag gelangte der Schlagabtausch zwischen Andy Hamilton und Dave Richardson in der Primetime jedoch schon zu überdurchschnittlichen Werten. In Konkurrenz zu Spielfilmen bei anderen Privatsendern generierten 200.000 Zuschauer 1,1 Prozent in der Zielgruppe. Hamilton entschied das Duell für sich. Fast genau einen Tag später zeigte Sport1 ab 21.30 Uhr unter anderem das Match zwischen Terry Jenkins und John Weber, aus dem erstgenannter als Sieger hervortrat.1,4 Prozent der jungen Zuschauer waren mit von der Partie, im Schnitt verfolgten 230.000 Menschen die Würfe der beiden Dart-Profis.

Am Sonntagnachmittag folgte die Live-Übertragung zur Auseinandersetzung zwischen Boris Koltsov und Haruki Muramatsu. Koltsov setzte sich mit einem 4:2-Sieg durch und überzeugte 260.000 Fernsehende. Zu dieser weniger hart umkämpften Uhrzeit bedeutete diese Reichweite eine tolle Quote von 2,2 Prozent bei den Werberelevanten. Abends maßen sich beispielsweise Jani Haavisto und John Michael. Letzten Endes stand unter den Augen von 240.000 Interessierten ein deutlicher Sieg für Michael zu Buche, woraus ein Marktanteil von 1,1 Prozent resultierte.

Doch auch der Fußball kam am Wochenende mal wieder nicht zu kurz. Auf die neuesten Ereignisse im Rahmen der Fußball-Bundesliga bezogen sich am Sonntag erneut die beiden in Deutschland wohl bekanntesten Fußball-Talks. Den Anfang machte der «Volkswagen Doppelpass» ab 11 Uhr bei Sport1. Außerordentliche Gäste waren in der neuesten Ausgabe beispielsweise Edmund Stoiber und Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. Erstgenannter Bayer ist Mitglied des Aufsichtsrates beim Münchner Rekordmeister. Seine Position erlaubte es ihm einige Interna bezüglich des Verhältnisses zwischen dem FC Bayern und Marco Reus bekannt zu geben. "Es ist eine ernsthafte Überlegung, aber im Moment nicht aktuell", betonte Edmund Stoiber und schaffte damit Gerüchte über erste Verhandlungen aus der Welt. Weitere Themen waren wie gewohnt die anhaltende Krise der Borussia aus Dortmund, Uli Hoeneß und Paul Breitners Aussage, andere Vereine seien unfähig, die dieser vergangene Woche im gleichen Format tätigte. Im Vergleich zur Vorwoche steigerte sich die Kult-Sendung deutlich: 6,3 Prozent bei allen Zuschauern und 6,7 Prozent bei den Umworbenen standen diese Woche zu Buche. Vergangene Woche holte die Sport1-Sendung lediglich 4,5 Prozent bei den jungen Zuschauern. Insgesamt schalteten diese Woche 910.000 Fußball-Fans ein.

Noch hochkarätigere Gäste lud sich Sky zur Fußball-Debatte «Sky 90» ins Studio. Im Anschluss an das Sonntagabendspiel zwischen Freiburg und Hannover beehrten Jupp Heynckes, Stefan Effenberg, der ehemalige „Sport Bild“-Chefredakteur Matthias Brügelmann sowie Sky-Kommentator Marcel Reif Gastgeber Patrick Wasserziehr. Auch hier lag der Fokus zunächst auf der Krise des BVB und eventuellen Konsequenzen, die der Verein daraus ziehen müsse. Nach der intensiven Berichterstattung der „BILD“ bezüglich der Verkehrsdelikte seitens Marco Reus, diskutierte die Runde jedoch auch über die privaten Verfehlungen des Nationalspielers, ehe der übermächtige FC Bayern Thema war. Ab 19.30 Uhr interessierten sich im Mittel 260.000 Zuschauer für das Gespräch der fünf Experten. Die Pay-TV-Sendung lockte damit 0,7 Prozent der umworbenen Zuschauer.