Eine neue Serie auf dem US-Comedy-Sender Cartoon Network verschmilzt die Namen und Produkte von Sponsoren mit der animierten Handlung. Die erste Episode aus der Serie mit dem Namen «Shorties Watchin Shorties» ist mit Product-Placement von Domino´s Pizza, dem Sportartikelhersteller Vans und Red Bull ausgestattet, berichtet die New York Times. Ein vierter Werber, Activision, wird nicht direkt in den Episoden zu sehen sein, jedoch Charaktere aus seinen Videospielen in die Handlung integrieren. Die bezahlte Präsenz von Produkten in TV-Serien nimmt immer mehr zu, da Marketingverantwortliche verstärkt Alternativen zu herkömmlichen Werbeformen suchen. Kritiker verweisen auf die Verwischung der Grenzen zwischen Werbung und Handlung im TV.
In den USA sehen Experten zusehends die schleichende Kommerzialisierung der amerikanischen Kultur. Andere wiederum sehen ein Problem in der Zielgruppe der Cartoons, die sich an Erwachsene richten, mehrheitlich jedoch von Kindern und Jugendlich gesehen werden. Daran ändern auch die späten Beginnzeiten auch nichts. Bei Comedy-Central lässt ein Sprecher verlautbaren, dass die Herausforderung, die Produkte in den Plot zu integrieren eine Herausforderung an die Kreativität im Haus darstelle. Im Unternehmen würde dies mit Verantwortung erfolgen und sehr ernst genommen werden.
Die Art und Weise des Product-Placements pendelt zwischen dezent und sehr aggressiv hin und her. Bei Domino´s Pizza wird die Präsenz in den Cartoons wissentlich als überbetont gesehen, doch gerade dies mache den Spaß-Faktor aus. Die Zuseher würden aufgrund der offensichtlichen Werbung diese eben nicht allzu ernst sehen. In Verbindung mit einem Schuss Kreativität sei dies genau die richtige Vorgangsweise, um in den Köpfen der Menschen hängen zu bleiben.
Bei Vans sprechen die Verantwortlichen auch von "Kreativität", die die "Message" positionieren soll. Der eingeschlagene Weg sei Marketing mit dem Konsumenten und nicht bloß an sie gerichtetes Marketing. Marketing in Verbindung mit Spaß und Relevanz würde die Kunden respektieren. Bei Comedy Central selbst gibt es jedoch auch kritsche Stimmen, die sich für die strikte Trennung von Content und Werbung aussprechen. Verbraucherinformationen sollen deshalb auch als solche bezeichnet werden.