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Bond-Check 2014: Der Spion, den die Zuschauer lieben

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Auch in der x-ten Fernsehwiederholung sorgen die Erlebnisse des berühmten Spitzenagenten für sehr gute Zahlen bei den 14- bis 49-Jährigen. Krönung der ZDF-Retrospektive war aber die Free-TV-Premiere des Kinoüberfliegers «Skyfall».

Der Name ist Bond. James Bond. Seit über 50 Jahren erlebt der britische Agent mit der Kennziffer 007 auf der großen Leinwand actionreiche Abenteuer, die ihn um den gesamten Globus führen – und zumeist auch in den Schoß junger Damen. Die lange Liste an Missionen, die Bond im Kampf gegen diabolische Schurken zeigen, wird im Herbst dieses Jahres mit dem Kinofilm «SPECTRE» fortgeführt. Angesichts des immensen Kritiker- und Kassenerfolgs des zuletzt veröffentlichten «Skyfall» sind die Erwartungen enorm. Und nicht nur im Lichtspielhaus erleben die Agentenfilme ein Erfolgshoch: Von September 2014 bis Januar 2015 hielt das ZDF eine Bond-Retrospektive ab, um auf die Free-TV-Premiere von «Skyfall» einzustimmen. Die Idee erwies sich als kleiner Geniestreich, denn vor allem die eher 14- bis 49-Jährigen, die sich sonst nicht so leicht zum öffentlich-rechtlichen Sender locken lassen, zeigten riesiges Interesse an den 007-Filmen.

Als Auftakt wählte das ZDF am Montag, den 15. September, den Film «GoldenEye», Pierce Brosnans ersten Auftritt als Bond. Der Kassenschlager aus dem Jahr 1995 sprach 0,51 Millionen 14- bis 49-Jährige an, was ab 22.15 Uhr sehr guten 8,2 Prozent Marktanteil entsprach. Insgesamt wurden gute 2,15 Millionen Zuschauer und 13,9 Prozent gemessen. Sieben Tage später kam «Der Morgen stirbt nie», Brosnans zweite Bond-Mission, sogar auf Reichweiten von 2,50 Millionen und 0,72 Millionen. Die Marktanteile kletterten auf 15,1 und 11,0 Prozent. In der Folgewoche hatte Brosnan mit «Die Welt ist nicht genug» noch größeren Erfolg: 2,53 Millionen Actionfans führten zu bemerkenswerten 15,9 Prozent beim Gesamtpublikum. In der jungen Altersgruppe erreichte die Regiearbeit von Michael Apted 0,75 Millionen Fernsehende, was einen Marktanteil von 11,3 Prozent bedeutete.

Am 6. Oktober 2014 hieß es dann Abschiednehmen von Brosnan, denn das ZDF zeigte auf dem gewohnten Sendeplatz den von Kritikern und vielen Bond-Fans wenig geachteten «Stirb an einem anderen Tag». 2,56 Millionen TV-Nutzer schalteten deswegen ab 22.15 Uhr den Mainzer Kanal ein, darunter befanden sich 0,80 Millionen 14- bis 49-Jährige. Die Effektschlacht mit Halle Berry und «Gone Girl»-Star Rosamund Pike als Bondgirls erzielte somit tolle 16,2 und großartige 12,1 Prozent Marktanteil. Damit war auch der vorläufige Quotenhöhepunkt erreicht. Bereits am Samstag, den 11. Oktober, durfte dann Sean Connery ran. Ab 22.50 Uhr wurde im ZDF «James Bond 007 jagt Dr. No» ausgestrahlt, was immerhin 0,27 Millionen Jüngere reizte und klar überdurchschnittliche 9,1 Prozent bedeutete. Mit 1,74 Millionen Fernsehenden waren insgesamt aber nur mäßige 11,4 Prozent für den ersten Bond-Kinofilm drin. Am 8. November, einem weiteren Samstag, durfte sich dann Roger Moore beweisen. «Der Mann mit dem goldenen Colt» holte 11,7 und 7,9 Prozent, ab 1 Uhr nachts blieben 0,74 und 0,27 Millionen Menschen vor den Bildschirmen hängen.

Sieben Tage später lief es für Connerys zweite Mission kritisch: «Liebesgrüße aus Moskau» kam ab 23 Uhr auf eine miese Sehbeteiligung von 8,4 Prozent. Der von Terence Young inszenierte Thriller mit Hitchcock-Anleihen enttäuschte auch bei den 14- bis 49-Jährigen und erreichte mit 6,5 Prozent gerade noch den Senderschnitt. Für den wesentlich kurioseren Connery-Streifen «Man lebt nur zweimal» erwärmten sich dagegen in der Folgewoche ab 0.35 Uhr 12,3 Prozent aller TV-Nutzer und 10,3 Prozent der Jüngeren. Eine weitere Woche später ging es für 007 wieder bergab: «Leben und sterben lassen», das Bond-Debüt von Roger Moore, holte zur selben Sendezeit 11,8 und 9,6 Prozent.

Erst am 1. Weihnachtstag schickte das ZDF einen weiteren 007-Film auf Sendung: «Diamantenfieber», der letzte offizielle Bond-Film mit Sean Connery, wiederholte ab 23.30 Uhr die Marktanteile von «Leben und sterben lassen», kam aufgrund der früheren Sendezeit allerdings auf eine bessere Reichweite: 1,64 Millionen Filminteressierte standen zu Buche, statt der 0,92 Millionen, die Moore ergatterte. Am 26. Dezember gab es dann «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» zu sehen. Die Zugkraft des einzigen Bond-Films mit George Lazenby fiel aber geringer aus als die von «Diamantenfieber»: 1,05 Millionen Gesamtzuschauer reichten ab 23.50 Uhr nur für 10,3 Prozent. 8,7 Prozent der Jüngeren verfolgten die Produktion, die «Interstellar»-Regisseur Christopher Nolan als seinen liebsten Bond-Film bezeichnet.

Am 27. Dezember wiederum entließ das ZDF zur besten Sendezeit Daniel Craig in seinen ersten Auftritt als 007. «Casino Royale» kam mit einer Reichweite von 4,20 Millionen auf durchschnittliche 13,1 Prozent bei allen TV-Nutzern, bei den jungen Filmfreunden waren ungleich bessere 1,53 Millionen und 13,4 Prozent mit von der Partie. Am Neujahrstag meldete sich Sean Connery mit seinem inoffiziellen Eintrag in die Bond-Filmografie zurück, «Sag niemals nie» was ab 23.20 Uhr auf 11,4 und 10,0 Prozent kam. «Im Angesicht des Todes» befanden sich zwei Tage später ab 23.30 Uhr wiederum 13,7 Prozent respektive 11,1 Prozent der TV-Junkies.

Am 6. Januar stand schlussendlich die frei empfangbare Erstausstrahlung von «Skyfall» an, die mit phänomenalen Werten begrüßt wurde: 7,79 Millionen 007-Jünger verhalfen dem ZDF zu 24,0 Prozent Marktanteil und locker zum Tagessieg. In der jungen Altersgruppe wurden derweil 2,89 Millionen und bombastische 24,3 Prozent gezählt.

Welche Lektion sich aus der ZDF-Wiederauswertung der Bond-Reihe ziehen lässt? Zu Beginn machte sich Konstanz bezahlt: Den breitesten Erfolg hatten, die «Skyfall»-Premiere mal ausgeklammert, die innerhalb von vier aufeinanderfolgenden Wochen und obendrein chronologisch gezeigten Brosnan-Filme. Diese hatten auch einen festen Sendeplatz. Eine solche Regelmäßigkeit ging daraufhin verloren, womit auch größere Fluktuationen einhergingen. Angesichts der beeindruckenden Zahlen bei den Jüngeren wird eine Wiederholung gewiss folgen – und vielleicht wäre das ZDF nicht schlecht beraten, es einfach mit einer durchgängig chronologischen Ausstrahlung zu versuchen. Schaden kann es zumindest nicht – und wenn die Mainzer etwas Glück haben, feiern sie schlicht einen noch größeren Triumph.

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