Der Umgang des NDR mit «Der Tatortreiniger» erinnerte lange Zeit an Eltern, die mit dem Potential eines hochbegabten Kindes deutlich überfordert sind. Das zweifach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Format, das sein hohes erzählerisches Niveau seit Jahren halten kann, beim Publikum wie bei Kritikern überaus beliebt ist und sowohl im Fernsehen, als auch im Internet (über 200.000 Fans bei Facebook) ungebrochen Erfolge feiert, musste Jahre um einen regulären Sendeplatz und Planungssicherheit kämpfen. Im Dezember schließlich rang sich der Sender durch, seine berüchtigte Endlosschleife an Dauerwiederholungen zwischenzeitlich zu unterbrechen, um stattdessen an vier Tagen jeweils zwei neue Folgen von «Der Tatortreiniger» zu zeigen.
Nachdem zuletzt im Januar 2014 eine neue Folge gezeigt worden war, die mit 1,08 Millionen und 4,9 Prozent insgesamt sowie 0,47 Millionen und 5,3 Prozent bei den Jungen den Senderschnitt gesprengt hatte, zeigte der NDR am 3., 10., 17. und 30. Dezember ab 22.00 Uhr jeweils zwei neue Folgen von «Der Tatortreiniger». Dabei wurden die verbleibenden Folgen der dritten, als auch die vierte Staffel gezeigt. Die letzte Doppelfolge wurde an einem Dienstag gezeigt, zuvor war die Serie am Mittwochabend programmiert.
Die Premiere schalteten 0,99 Millionen und 3,9 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,21 Millionen gemessen, die 2,1 Prozent Marktanteil ausmachten. Während der Senderschnitt damit deutlich übertroffen wurde, waren die Werte im Vergleich zum Januar des Jahres niedriger.
Die zweite Folge des Abends kam auf 0,85 Millionen und 4,0 Prozent beim Gesamtpublikum. Zuletzt hatte der NDR rund 2,6 Prozent der Fernsehzuschauer mit seinem Programm unterhalten, womit «Der Tatortreiniger» deutlich beliebter war. Bei den Jungen sagen 0,23 Millionen und ausgezeichnete 2,9 Prozent die Folge „Carpe Diem“. Das entsprach dem höchsten Marktanteil der acht ausgestrahlten Folgen. Eine Woche später kam das Format auf 0,91 Millionen und 3,4 Prozent insgesamt, die 14- bis 49-Jährigen fanden sich mit 0,21 Millionen und 2,1 Prozent vor dem Programm ein. Die zweite Episode bescherte dem NDR mit 0,94 Millionen ab drei Jahren die zweithöchste Gesamtzuschauerzahl, die entsprechenden 4,1 Prozent Marktanteil stellten den höchsten Wert in diesem Publikumsbereich für die Dezember-Premieren dar.
Am 17. Dezember wurden zunächst 0,81 Millionen und 3,0 Prozent aus dem Gesamtpublikum von der Serie angesprochen, eine halbe Stunde später sahen 0,73 Millionen und 3,3 Prozent ab drei Jahren zu. Ab 22.00 Uhr wurde mit 0,20 Millionen und 2,0 Prozent das kleinste Publikum zwischen 14 und 49 Jahren der gesamten Ausstrahlung gemessen. Später am Abend stieg das Interesse auf deutlich bessere 0,23 Millionen und 2,8 Prozent. Die finalen Episoden, die am 30. Dezember im Programm gezeigt wurden, sahen aus dem Gesamtpublikum 0,80 Millionen und 2,7 Prozent sowie 0,78 Millionen und 3,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen entsprachen 0,26 Millionen bzw. 0,28 Millionen einem Marktanteil von 2,2 und 2,7 Prozent.
Im Durchschnitt sahen 0,85 Millionen und 3,4 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren die acht neuen Folgen von «Der Tatortreiniger». Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,23 Millionen und 2,4 Prozent gemessen. Der Senderschnitt des NDR wurde damit deutlich übertroffen. In der vergangenen TV-Saison lag dieser im Rahmen des Gesamtpublikums bei 2,6 Prozent, die Jungen schalteten den Kanal zu 1,1 Prozent ein. Insbesondere bei den jungen Zuschauern wurden die üblichen Werte mehr als verdoppelt. Es überrascht so nicht, dass der NDR zukünftig sechs Folgen pro Jahr in Auftrag geben will und die ARD entschieden hat, in Kürze drei Folgen im Hauptprogramm zu zeigen (siehe auch die Quotenmeter.de-Meldung zum Thema).