Am 6. Januar 2014 startete der niederländische Fernsehsender SBS6 die Reality-Show «Utopia», die von Erfolgsproduzent John de Mol konzipiert wurde. De Mol entwickelte mit seinem Unternehmen Talpa Media zuletzt Produktionen wie «The Voice», «The Winner is…» und «Dating in the Dark». Zirka drei Monate später sicherte sich die ProSiebenSat.1 Media AG die Rechte an dem Erfolgsformat «Utopia», das in Deutschland ab 23. Februar 2015 zwischen 19.00 und 19.55 Uhr auf Sendung gehen soll. Gesendet wird zwischen Montag und Freitag. Eine Wochenendausgabe und eine Primetime-Show soll es hingegen nicht geben.
Der letzte große Vorabendhit von Sat.1 ist inzwischen zehn Jahre her. Am 28. Februar 2005 ließ man «Verliebt in Berlin» starten, die Programmierung Ende Februar/Anfang März erwies sich als voller Erfolg. Für Sat.1-Geschäftsführer Nicolas Paalzow ist der Erfolg sehr wichtig: "«Newtopia» ist ein wichtiger Schritt in eine neue Fernsehzukunft für Sat.1! Nur alle fünf bis zehn Jahre gibt es sowas" und verweist auf Produktionen wie «Germany's Next Topmodel». 100 Mitarbeiter werden ab Februar für das Format in der Kleinstadt Königs Wusterhausen und Unterföhring für das Format arbeiten, teilte der Sat.1-Boss mit. Für die Produktion habe man 105 Kameras und 57 Mikrofone besorgt, die für eine lückenlose Aufzeichnung sorgen soll.
Mit Superlativen wird beim Pressetermin in Hamburg nicht gespart: "Für ein Reality-Format gibt es derzeit nichts Aufwändigeres", kündigte Paalzow (Bild) an. Diese Erfahrung musste schon das US-Network FOX machen, das zirka 50 bis 100 Millionen US-Dollar in das Projekt investierte und die Ausstrahlung nach zwölf Folgen wegen mieser Quoten abbrach. Welches Budget Sat.1 zur Verfügung steht, wurde nicht verraten. Dennoch gibt man sich sehr optimistisch, denn in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde ein anderer Erzählweg in wöchentlicher Form gewählt. Sat.1 bietet den Zuschauern - ähnlich wie bei «Big Brother» - eine tägliche Reality-Show an. Anders als bei dem Reality-Urgestein wird es Interaktionen geben.
Zum Gelände in Königs Wusterhausen wurden ebenfalls Angaben gemacht: Die Fläche umfasst zwei Hektar, beinhaltet eine neu erbaute Scheune und einen See. Insgesamt nehmen 15 Pioniere teil, 8.187 Menschen folgten dem Sat.1-Bewerbungsaufruf. Mit einem Budget von 5.000 Euro ist das Startkapital geringer als in den Niederlanden. So sei die Herausforderung größer, erklärte Sat.1-Chef Paalzow.
Auch Online ist «Newtopia» vertreten. Mehrere Live-Streams werden den Internetnutzern angeboten, diese greifen die Signale von den über 100 Kameras auf. "In Sachen Online-Begleitung das Beste, das es derzeit auf der Welt gibt", erklärte man in Hamburg.
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14.01.2015 10:31 Uhr 1