«Point of Honor»
Cast und Crew von «Point of Honor»
- Regie: Randall Wallace
- Drehbuch: Carlton Cuse, Randall Wallace
- Darsteller: Luke Benward (als Garland Rhodes), Patrick Heusinger (als Col. Palmer Kane), Hanna Mangan Lawrence (als Estella Rhodes), Christopher O'Shea (als Robert Sumner), als Nathan Parsons (als John Rhodes), Annabelle Stephenson (als Kate Rhodes), Riley Voelkel (als Lorelei Sumner)
- Produktion: Cory Bird, Carlton Cuse, Ra'uf Glasgow, Barry Jossen, Robert D. Simon, Andrew Wallace, Randall Wallace
- Musik: John Debney
- Kamera: Checco Varese
- Schnitt: John Wesley Whitton
«Lost»-Showrunner Carlton Cuse und Randall Wallace, Autor des gefeierten Historienspektakels «Braveheart» und des eher wenig respektierten Michael-Bay-Kriegsfilms «Pearl Harbor», entwickelten «Point of Honor» ursprünglich für ABC. Dass das Network das Projekt ablehnte, verwundert angesichts dieses einschläfernden Piloten nicht. Die zentralen Familiensorgen der Familie Rhodes, welche als Hauptplot dienen und somit die mehr Potential aufweisende Geschichte über Sklaverei, Politik und Wirtschaft an den Rand drängen, haben nur Soap-Charakter. Die Schauspieler agieren auf Sparflamme und dank lustloser Belichtungs- und Kameraarbeit wirkt das ganze Geschehen, wie spontan von einer Amateurgruppe im Wald gefilmt. Das Drehbuch derweil findet keinen konsequenten Tonfall: Teils bemüht man sich um eine plausible, dem Setting angebrachte Sprache, dann ist die Wortwahl und Aussprache streckenweise völlig modern. Da obendrein innerhalb von 55 Minuten dank der mäandernden Erzählweise keine Spannung aufkommt, ist das Urteil überdeutlich: Fortsetzung unerwünscht!
«Salem Rogers: Model of the Year 1998»
Cast und Crew von «Salem Rogers: Model of the Year 1998»
- Regie: Mark Waters
- Drehbuch: Lindsey Stoddart
- Darsteller: Leslie Dibb (als Salem Rogers), Rachel Dratch (als Agatha Todd), Brad Morris (als Ronald), Harry Hamlin (als Roberto) und Jane Kaczmarek (als Dana)
- Produktion: Pixie Wespiser
- Kamera: Theo van de Sande
- Schnitt: Travis Sittard
Wenn Salem Rogers unentwegt ihren Charme überschätzt, ist es dagegen über weite Strecken enervierend. Dank der Chemie zwischen Bibb und ihrem Co-Star Rachel Dratch (als Mauerblümchen und Salems frühere Assistentin Agatha) hat diese Sitcom trotzdem einige Schmunzler zu bieten. Überhaupt sind die Subplots rund um Agatha, die solche Selbsthilfebücher schreibt wie 'My Bully, my Friend: How to Bully Your Enemies Into Friendship', ideenreicher als die vorhersagbar vulgären Situationen, in die sich Salem begibt. Nach einigen Minuten sind ihre Sex- und Drogensprüche einfach nicht mehr humorvoll oder schockierend.
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Ein ehemaliges Supermodel will nach dem Entzug neu durchstarten. Doch werden die Eskapaden von «Salem Rogers» überhaupt über den Piloten hinausreichen?
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«The Man in the High Castle»
Cast und Crew von «The Man in the High Castle»
- Regie: David Semel
- Drehbuch: Frank Spotnitz
- Darsteller: Alexa Davalos (als Juliana Crain), Rupert Evans (als Frank Frink), Luke Kleintank (als Joe Blank), DJ Qualls (als Ed McCarthy), Joel de la Fuente (als Inspector Kido), Rufus Swell (als John Smith)
- Produktion: Michael Cedar, Jean Higgins, Jordan Sheehan, Ridley Scott, Isa Dick Hackett und viele mehr
- Musik: Henry Jackman, Dominic Lewis
- Kamera: James Hawkinson
- Schnitt: Kathryn Himoff
- Produktionsdesign und Ausstattung: Drew Boughton, Linda A. King, Brenda Meyers-Ballard
- Kostüme: Audrey Fisher
Was auf den ersten Blick nach knalliger Fiktion im Stile von «Iron Sky» aussieht, entwickelt sich dank der hohen Produktionswerte, die eine düstere Atmosphäre ermöglichen, und einer von Minute zu Minute immer detaillierteren, harscheren Weltenbildung zu einem mitreißenden Fantasydrama. Die Erlebnisse der heldenhaften Hauptfiguren sind dank einer zügigen, aber niemals hektischen Erzählweise fesselnd, während die Verarbeitung von Gräueltaten des Dritten Reichs und die Andeutung eines drohenden Kalten Kriegs zwischen den Besatzermächten Amerikas dem Geschehen Gewicht verleihen. Das mysteriöse Fundstück, das Juliana überreicht bekommt, fügt diesem vor Ideen platzenden Piloten dann sogar eine intellektuelle, philosophische Ader hinzu. Dank versierter Regieführung und vorausschauendem Storytelling verspricht «The Man in the High Castle» nicht nur viel, sondern hält seine Versprechen auch ein. Eine Fortsetzung muss einfach her – die darf dann jedoch gerne mit den Farbfiltern sparen.
«The New Yorker presents»
Die Produzenten hinter «The New Yorker presents»
- Colin Culligan
- Alex Gibney
- Stacey Offman
- Dawn Ostroff
- Richard Perello
- Dave Snyder
Jedes einzelne Segment ist für sich betrachtet hervorragend – sowie sehr, sehr eigen. Der kunterbunte Themenmix und die kompakte Länge der einzelnen Beiträge stellt sicher, dass jeder kulturinteressierte Zuschauer etwas entdeckt, das ihn anspricht, selbst wenn ihn manch andere Beiträge nicht reizen sollten. Darüber hinaus ist «The New Yorker presents», wie sein Printvorbild und dessen Onlineausgabe, zwar ein intellektuelles, aber auch zugängliches und kurzweiliges Format. Bei arte würde so eine Sendung sicherlich funktionieren – aber hätte «The New Yorker presents» als reguläres Onlinemagazin langfristig Erfolg? Amazon könnte mit diesem Projekt die Gewässer digitalen Videocontents ausloten und dem Kulturjournalismus neue Gebiete erschließen – nur Mut!
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25.01.2015 00:49 Uhr 1