Nur nicht aufregen!
Es war so sicher wie das Amen in der Kirche: Sollte die Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar positive Schlagzeilen machen, dann würde von irgendwoher jemand kommen, der eine Ausstrahlung bei ARD und ZDF fordert und die Übertragung bei Sky hinter der Bezahlschranke verteufelt. Da ist nicht nur der Präsident des DHB, der seine Jungs gerne im Free-TV gesehen hätte, da kam dann auch noch der Präsident des Handball-Weltverbandes IHF um die Ecke, der ARD und ZDF vorwarf, zu wenig für die Rechte geboten zu haben. Als Schmarrn wiesen beide Sender das zurück; war doch oft genug gesagt worden, der Deal kam wegen des Verbots der freien Übertragung via Satellit zu Stande. ARD-Sportkoordinator Balkausky schreit derweil nach der Politik, fordert ein Gesetz, das Handball-WMs als Gut für Alle festlegen soll. "Deutschland siegt...und keiner sieht es" - titelte vergangene Woche so manches Lokalblatt. Es ist der leider immer noch natürliche Reflex. Denn so mancher Schreiber vergisst schlichtweg, dass Sky ein breites Netz an Sportbars hat, die die Spiele für Jedermann anbieten. Und auch darüber hinaus ist die Aufregung schon sehr seltsam: Oder hat irgendwer schon einmal irgendwen schimpfen hören, dass Serien wie «Marco Polo» oder die aktuellsten Staffeln von «House of Cards» eben nur gegen Bezahlung angeschaut werden können?Kurz-Kommentar von Manuel Weis
Weitere Gruppenspiele standen am Donnerstag und Samstag an. Im vierten Spiel fuhr die Mannschaft von Dagur Sigurdsson den dritten Sieg ein. Um 17 Uhr begann die Partie gegen Argentinien, die Uhrzeit war daher also weniger attraktiv. Dennoch schalteten 360.000 Fans zum Bezahlsender, um die Live-Übertragung zu verfolgen. Brisanz besaß die Partie vor allem deshalb, weil sich die deutsche Nationalmannschaft durch einen Sieg den Einzug ins Achtelfinale sichern konnte, was auch gelang. Insgesamt entschieden sich 2,2 Prozent aller Fernsehenden für das wegweisende Duell, 3,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sorgten bei der jungen Altersgruppe für einen starken Wert. Durch den Achtelfinaleinzug kam beim letzten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien nicht mehr allzu viel Spannung auf. Sehenswert war die Auseinandersetzung jedoch aufgrund des deutschen Torfeuerwerks: 36:19 stand letzten Endes auf der Anzeigentafel. Wie erwartet gab die Gesamtzuschauerzahl jedoch etwas ab und maß 290.000 Sportfans. Der dazugehörige Marktanteil der 17 Uhr-Übertragung belief sich auf 1,5 Prozent. 130.000 Werberelevante sorgten unterdessen für 2,2 Prozent in ihrer Altersgruppe.
Es läuft also weiterhin außergewöhnlich gut für Sky – die Sicherung des Rechtepakets lohnt sich bereits. Im Rahmen der K.O. –Runden der deutschen Mannschaft, von denen Sky ab heute um 15.30 Uhr berichtet, baut der Pay-TV-Sender seine Berichterstattung aus und orientiert sich dabei am Modell Champions League. Von einer halben Stunde verlängert Sky seine Vorberichte auf 60 Minuten, die nachträgliche Analyse wird auf 30 Minuten erweitert. Zum Achtelfinale lädt sich Moderator Jens Westen den Sky-Experten Frank von Behren, den verletzten Lemgoer Finn Lemke sowie Ex-Nationalspieler und Trainer Michael Roth ein.
Sporthighlights der Woche
- Über die ganze Woche: Africa Cup of Nations & Australian Open (Eurosport live)
- Mittwoch, 18.45 Uhr: Handball-WM, mögliches Viertelfinale mit Deutschland (Sky live)
- Freitag, 16.15 Uhr: Handball-WM, mögliches Halbfinale mit Deutschand (Sky live)
- Freitag, 20.30 Uhr: Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga, VFL Wolfsburg vs. FC Bayern München (ARD/Sky live)
- Samstag, 18.30 Uhr: Fußball-Bundesliga, Leverkusen vs. Dortmund (Sky live)
- Sonntag, 9.30 Uhr: Australian Open, Finale der Herren
- Sonntag, 17.15 Uhr: Handball-WM, Finale
- Sonntag, ab 23.15 Uhr: American Football - "Super Bowl" (Sat.1 live)
Normalerweise wohnen sonst durchschnittlich 0,3 Prozent der jungen Zuschauer dem Eurosport-Programm bei. Vor allem in der Zielgruppe steigerten sich die Übertragungen am Sonntag. In der Nacht von Samstag auf Sonntag zeigte Eurosport die nächsten Auseinandersetzungen von Sharapova und Nadal, die wieder in einem Sieg der Russin und des Spaniers endeten. Ab 3 Uhr setzte Eurosport auf eine knapp siebeneinhalbstündige Tennis-Strecke, die im Schnitt 50.000 Zuschauer unterhielt und dabei insgesamt wieder auf 1,1 Prozent kam. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es diesmal mit 1,0 Prozent jedoch noch besser aus. Übertroffen wurde dieser Wert von den Spielen, die ab 10.42 Uhr vonstattengingen. Unter anderem bezwang Andy Murray Grigor Dimitrov nach vier Sätzen. Für die erneut rund dreieinhalbstündige Ausstrahlung entschieden sich insgesamt 140.000 Zuschauer. Dies resultierte in einem Marktanteil von 0,89 Prozent bei den Fernsehenden ab Drei, beim werberelevanten Publikum standen sogar ausgezeichnete 1,5 Prozent fest.
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