Konkurrenz beflügelt
Neue Rekordzahlen bei Sky: So viele Neukunden wie nie, so wenige Kündiger wie nie. Dabei gab es doch vor allem zuletzt so viele, die sich begeistert zeigten vom Geschäftsmodell der Anbieter Netflix und Amazon. Sich nur einen Monat lang binden zu müssen, praktisch jederzeit aus der Geschäftsbeziehung aussteigen zu können, sei der neue Trend. Allein die Zahlen belegen, dass das (zumindest auf Sky) nicht zutrifft. Die überwältigende Mehrheit schließt dort weiter 24-Monats-Verträge ab; eine für Sky so unglaublich wichtige planerische Sicherheit. Bis jetzt also ist keine Spur davon, dass die größere Konkurrenz auf dem TV-Markt sich nachteilig für die Pay-TV-Kette auswirkt. Das hat aber auch gute Gründe. Seitdem die Engländer ihre Hände mit im Spiel haben, wird noch mehr ins Programm investiert. Das zeigen beispielsweise jüngste Rechteerwerbe im Sport-Sektor wie Formel E oder Handball, aber auch Serien-Highlights wie das britische «Fortitude». Diese Zahlen werden Sky Anschub und Auftrieb geben - auch für die Verhandlungen in Sachen Bundesliga-Rechte. Obwohl die neue Periode erst 2017 anfängt, beginnt die Fußball-Liga in Frankfurt nämlich schon jetzt mit den Vorbereitungen der Ausschreibung.Kurz kommentiert von Manuel Weis
In Unterföhring führt man dies auf die starke Markenpräsenz zurück. Besonders erfreulich für Sky. Gerade Zwei-Jahres-Verträge sind besonders gefragt. Wie bekannt wurde, haben sich 79 Prozent der Neukunden in Q2 für einen solchen Deal entschieden. Damit hing auch zusammen, dass die Kündigungsrate weiter sinkt: Die rollierende 12-Monats-Kündigungsquote lag mit 8,2% (Q2 2013/14: 11,2%) auf dem niedrigsten Niveau der Unternehmensgeschichte.
Insgesamt steigerte Sky Deutschland die Gesamtzahl an Abonnement-Produkten im zweiten Quartal 2014/15 um 15 Prozent auf 6.794.000 (Q2 2013/14: 5.895.000). Zu den Abonnement-Produkten zählen die direkten Abonnements, Sky Premium HD, Snap by Sky, Sky Online und die Zweitkarte. Das Online-Fernsehen Sky Go, das zuletzt mit Log-In-Problemen zu kämpfen hatte, verzeichnete ebenfalls ein deutliches Wachstum: Im Laufe des zweiten Quartals 2014/15 erreichten sämtliche Schlüsselkennzahlen von Sky Go einen neuen Rekordwert. Die Zahl der Kunden-Logins stieg im Jahresvergleich um 87 Prozent auf 36,8 Millionen.
All diese positiven Werte wirken sich auch erfreulich auf die Finanzergebnisse des Münchner Unternehmens aus. Der Umsatz stieg auf 451 Millionen Euro, ein Plus von neun Prozent Dabei sank der ARPU, also der Wert, den ein durchschnittlicher Kunde an Sky zahlt, um rund 80 Cent. Er liegt nun bei 33,76 €. Die Gesamtkosten sanken leicht, lagen im Quartal nun bei 447 Mio. €. Somit machte Sky vor Steuern einen Gewinn von 3,5 Millionen Euro – und bleibt beim EBITDA somit im schwarzen Bereich.
Zuschauerrekord für Sky Sport News HD
Sky Sport News HD, der 24-Stunden-Sportnachrichtensender in Deutschland und Österreich, erzielte mit über 740.000 Zuschauern am 12. Januar einen neuen Reichweitenrekord. Im letzten Quartal hatte Sky Sport News HD im Durchschnitt eine tägliche Reichweite von 380.000 Zuschauern. Die großen Fortschritte, die der Sender in den drei Jahren seit dem Start gemacht hat, zeigen sich insofern auch in den Zuschauerzahlen.Abgeschlossen ist nun auch die Übernahme von Sky Deutschland durch ihre britische Schwester, die vormals BSkyB hieß und jetzt als Sky plc auftritt. Laut einer Mitteilung von Sky plc am 7. Januar betrugen die Stimmrechte der Sky German Holdings GmbH an der Sky Deutschland AG an diesem Tag 95,80 Prozent. Nachdem der Streubesitz auf unter 10% fiel, wurde Sky Deutschland im Dezember aus dem MDAX genommen.