Was ist eigentlich «Hunted»?
- Genre: Spionage-Drama
- Idee: Frank Spotnitz
- Darsteller: Melissa George, Adam Rayner, Stephen Dillane u.v.m.
- Musik: Ruth Barrett
- Ursprungsland: Vereinigtes Königreich
- Episodenzahl: 8 (1 Staffel)
- Original-Run: 4. Oktober 2012 bis 22. November 2012 (BBC One)
- Produktionsfirmen: Kudos film and television, Big Light Productions
Das Format nach einer Idee von Frank Spotnitz lief in Großbritannien beim großen BBC One und handelt von der Spionin Samantha, gespielt von Melissa George, die für den Geheimdienst „Byzantium“ arbeitet. Sie entkommt einem Anschlag auf ihr Leben, von dem sie glaubt, dass die Drahtzieher dahinter aus ihrer eigenen Organisation kommen. «Hunted» schien sich für ein kleines Experiment am Dienstagabend gut zu eignen, schließlich verfügen Staffeln britischer Serien stets über eine niedrige Episodenzahl. In diesem Fall enthielt Season eins acht Ausgaben, die RTL II jeweils in Doppelfolgen ausstrahlte.
Das Format aus dem Jahre 2012, von dem sich die BBC nach einer Staffel trennte, startete am 13. Januar bereits bedenklich, als die erste der beiden aufeinanderfolgenden Episoden um 23.35 Uhr begann. Um die gleiche Uhrzeit sind bei den Privatsendern vor allem «The Big Bang Theory»auf ProSieben und «CSI: Vegas» auf RTL gefragt. Die britische Serie machte mit 5,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen bereits zur Serienpremiere im Free-TV eine Bauchlandung, als 450.000 Zuschauer einschalteten. Die spätere der beiden Folgen erzielte ab 0.35 Uhr mit 5,5 Prozent der Zuschauer einen noch niedrigeren Wert. Das Vorprogramm von «Hunted» bestand aus drei Episoden «Game of Thrones», die in den neu etablierten RTL II-Serienabend einleiteten. Umso bemerkenswerter war bereits zu dieser Zeit der deutliche Quotenrückgang von «Hunted» im Vergleich zu seinem Lead-In, denn die «Game of Thrones»-Ausgabe, die unmittelbar vor dem Seriendebüt gezeigt wurde, unterhielt satte 9,1 Prozent der Werberelevanten. Die Sendernorm liegt sonst bei 6,9 Prozent.
In der Folgewoche verschob RTL II die Drama-Serie um eine Stunde nach vorne. Bereits um 22.25 Uhr ging also „Der Maulwurf“ auf Sendung, der sich in ein tiefes Quotenloch grub. In direkter Konkurrenz zum überragenden «Ich bin ein Star – holt mich hier raus», gelangte «Hunted» nur zu 2,6 Prozent bei den Umworbenen, da sich nur 430.000 Zuschauer für die Geschichten um die Spionin Samantha interessierten. Auch für die zweite Ausgabe des Abends lief es miserabel, denn zu großen Teilen maß sich die Episode „Kismet“ noch immer mit dem Dschungelcamp, sodass sich das Format mit Melissa George nur auf 3,5 Prozent der Jüngeren verbesserte.
Das gleiche Spiel folgte auch am 27. Januar, als «Hunted» es erneut schaffte, sich zu unterbieten. 1,8 und 1,9 Prozent, die die beiden Folgen an diesem Abend verbuchten, sind bei RTL nur höchst selten zu sehen. Diese indiskutablen Zahlen resultierten aus Reichweiten von 360.000 und 280.000 Zuschauern. Damit riss auch der Geduldsfaden der Münchner, die verbleibenden beiden Episoden strahlte RTL II weit nach Mitternacht aus, stattdessen setzte der Grünwalder Sender im gewohnten Zeit-Slot auf die Wiederholungen der «Game of Thrones»-Ausgaben, die bereits früher am Abend liefen. Die letzten beiden Ausgaben von «Hunted» generierten in der Zielgruppe starke 6,8 sowie 7,1 Prozent, jedoch wurden nur knapp 90.000 sowie 80.000 Interessierte gemessen.
An das Projekt „Serienabend“ denkt RTL II mit einem lachenden und weinenden Auge zurück. Während «Game of Thrones» den Grünwalder Sender zufriedenstellte, versagte «Hunted» auf ganzer Linie und verschlechterte sich, auch im Angesicht der Dschungelkonkurrenz beim Schwestersender in Köln, erheblich von Woche zu Woche. Durchschnittlich entschieden sich 0,30 Zuschauer ab drei Jahren für die britische Drama-Serie, jeweils etwa 0,16 entstammten der werberelevanten Altersgruppe. In Sachen Gesamtmarktanteil stand letzten Endes ein Mittelwert von 3,3 Prozent zu Buche, bei den wichtigen jungen Zuschauern enttäuschte «Hunted» mit im Schnitt 4,4 Prozent.