2003 war die Kinolandschaft noch eine völlig andere. Comicadaptionen hatten noch nicht ihre heutige Dominanz entwickelt, 3D war bestenfalls eine filmische Randnotiz. Und die «Fast & Furious»-Reihe war noch weit davon entfernt, eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen von Universal Pictures darzustellen. Zu Beginn des Jahrzehnts befand sich die Auto-Actionsaga noch in der Probephase: Nach dem Überraschungserfolg des kostengünstig produzierten Actionthrillers «The Fast & the Furious» erhielt dieser ein Sequel, obwohl Vin Diesel und Regisseur Rob Cohen mit dem Agentenactioner «xXx» beschäftigt waren. Stattdessen wurde Paul Walkers Figur stärker in den Fokus gerückt und in die Tuningszene Miamis versetzt. Der Fokus des Films verschob sich vom Pseudorealismus des Originals und wenigen, aber rauen Actionmomenten zu zahllosen, in knalligen Farben gehaltenen Autorennen mit stylischen Stunts.
Kritiker verrissen die 76-Millionen-Dollar-Produktion aufgrund ihrer auffälligen und teils unnötigen Computereffekte, dennoch generierte sie allein in Nordamerika respektable 127,15 Millionen Dollar. Weltweit standen 236,35 Millionen Dollar zu Buche, in Deutschland wurden 1,69 Millionen Tickets verkauft. Ein guter Wert, aber drei Jahre später war der Film wieder vergessen: Am 30. April 2006 kam die Free-TV-Premiere des Films bei RTL ab 20.15 Uhr in einer gekürzten Fassung auf schwache 2,45 Millionen Zuschauer, was in gerade einmal 8,3 Prozent Marktanteil mündete. In der Zielgruppe reichte es gegen die übermächtige Erstausstrahlung von «Das Wunder von Bern» in Sat.1 für gerade noch akzeptable 15,7 Prozent. Die Reichweite belief sich auf 1,84 Millionen 14- bis 49-Jährige.
Am 24. Juni 2007 holte eine Primetime-Wiederholung am Sonntagabend zur besten Sendezeit ähnliche Zahlen: 2,57 Millionen Gesamtzuschauer bescherten RTL nur magere 8,5 Prozent insgesamt, während bei den Umworbenen 1,97 Millionen auf dem Konto standen und somit leicht unterdurchschnittliche 15,4 Prozent. Der 1. Juni 2008 brachte eine weitere Auswertung um 20.15 Uhr mit sich, die nur noch schwache 7,9 Prozent aller und mäßige 13,8 Prozent der Jüngeren ansprach. 2009 ging es im Fahrwasser des Kinostarts von «Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile» minimal aufwärts und RTL erzielte am 16. Mai 2009 zur Hauptsendezeit 8,2 und 14,8 Prozent.
2010 wanderte die Produktion zu VOX, wo sie erstmals wenigstens in der Zielgruppe über den Senderschnitt gelangte. 1,04 Millionen Werberelevante sorgten am Donnerstag, den 18. März für sehr gute 8,2 Prozent, während insgesamt bei 1,40 Millionen Menschen nur hinnehmbare 4,5 Prozent erreicht wurden. Bereits am 19. November 2010 stand eine erneute Ausstrahlung auf dem Plan, dieses Mal bei RTL II – weiterhin zur besten Sendezeit, wo der FSK-ab-16-Film geschnitten werden muss. Die wachsende Popularität für das «Fast & Furious»-Franchise machte sich allmählich bemerkbar, die Marktanteile kletterten auf für diesen Sender weit überdurchschnittliche 5,5 und 10,8 Prozent, die Reichweite lag bei 1,67 respektive 1,24 Millionen Actionfans.
Am Montag, dem 25. April 2011 standen bei RTL II, begleitet von der Promoarbeit für Teil fünf der Reihe, zur besten Sendezeit löbliche 4,4 und tolle 8,3 Prozent auf der Uhr. Am 16. Juni 2012 zeigte dann das ZDF «2 Fast 2 Furious», dieses Mal ab 23.15 Uhr und in der unzensierten Version. 1,95 Millionen Gesamtzuschauer führten zu tollen 14,5 Prozent, 1,09 Millionen 14- bis 49-Jährige bedeuteten zudem großartige 17,0 Prozent in der jungen Publikumsgruppe. Ganz so stark sah es am 7. Dezember 2012 bei RTL II um 20.15 Uhr nicht aus, dennoch sprangen ab 20.15 Uhr sehr gute 4,3 und klar überdurchschnittliche 9,5 Prozent raus.
Insgesamt zeigt «2 Fast 2 Furious» eindrucksvoll auf, dass für aktuelle Filme der Quotenweg nach der Free-TV-Premiere keine Abwärtsspirale darstellen muss: Aufgrund der immer größeren und erfolgreicheren Fortsetzungen entwickelte sich der Autorennfilm von einer TV-Enttäuschung zu einem verlässlichen Quotenbringer.
«2 Fast 2 Furious» ist am 13. Februar 2015 ab 20.15 Uhr bei RTL II zu sehen.