Worauf freut sich Oliver Pocher mehr? Auf seinen eigenen Geburtstag oder auf den Tag danach? Heute feiert der Comedian sein Wiegenfest, morgen könnte der nächste große TV-Deal bekannt gegeben werden. Dann hat VIACOM zu einer Presseveranstaltung eingeladen. Irgendwas mit dem Sender Comedy Central hat der Moderator, Sänger und Witzemacher am Laufen. Spekuliert wird, dass Pocher neue Werbe-Figur des Spartensenders werden könnte. Die Zeit hat er.
Pocher, der einst in einer RTL-Nachmittagstalkshow entdeckt wurde und sich schnell im Live-Programm bei VIVA etablierte, kletterte Anfang 2000 die Karriereleiter schnell nach oben. Neben Chartsendungen bekam er auch sein eigenes Format namens «Alles Pocher, oder was?». Ab 2002 übernahm er zudem eine Rolle in einer ARD-Vorabendserie namens «Sternenfänger». Weil Pocher frech und witzig war, wurde auch ProSieben auf ihn aufmerksam. Für die Produktion der dortigen Show «Rent a Pocher», in der man den Unterhalter mieten konnte, wurde sogar eine eigene GmbH begründet, die fünf Jahre lang Bestand hatte.
2006 bekam Pocher eine eigene WM-Sendung bei ProSieben und stürmte mit dem Hit „Schwarz und weiß“ die Musik-Charts. Pocher war noch nicht am Höhepunkt seiner Karriere angelangt. 2007 bekam er das Angebot der Late-Night-Show von Harald Schmidt im Ersten zu neuen Impulsen zu verhelfen. Zwei Staffeln lang wurde Pocher also zum Comedy-Aushängeschild des Ersten Deutschen Fernsehens. Das machte wieder das Privatfernsehen auf ihn aufmerksam. In Sat.1 bekam er zunächst die sehr erfolgreiche Fußball-Castingshow «Sportfreunde Pocher» und schließlich sogar eine eigene Late-Night-Show, die immer freitags lief, den Quotenerwartungen aber immer hinterherhinkte.
Als diese eingestellt wurde, entschied sich Pocher ins Fach des Sportjournalismus zu wechseln und übernahm bei Sky die quotenschwache Produktion «Samstag Live!». Für den Pay-TV-Sender berichtete er zudem auch vereinzelt von anderen Events, Boxkämpfen zum Beispiel. Jüngst war Pocher im Free-TV als Moderator der ersten Staffel von «Promi Big Brother» zu sehen, moderierte eine Neuauflage von «Mein Mann kann» und ist auch heute noch Gastgeber von «5 gegen Jauch» bei RTL. Im Gegensatz zu früher hat sich seine Screentime aber verringert. Sky hat er wieder verlassen, ein Engagement bei «ran» für ProSiebenSat.1 kam nicht oft zustand und seine Show «Alle auf den Kleinen» reichte nie an das Vorbild «Schlag den Raab» heran.
Gerade deshalb kommt der Deal mit Comedy Central, worum immer es auch exakt geht, sicherlich recht. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich der bekennende 96er-Fan mit einem geschickten Move die Karriereleiter nach oben bewegt. Quotenmeter.de schenkt Oliver Pocher zu seinem Ehrentag ein Furzkissen; für weiterhin direkte und unverblümte Jokes. Also solche, durch die Pocher einst zum Star unter den jungen Entertainern wurde.