«TV total»

«TV total» ist ein Fernsehurgestein – zum Vergleich sei «SpongeBob Schwammkopf» herangezogen, das derzeit mit seinem zweiten Kinofilm in aller Munde ist und vor 16 Jahren in den Vereinigten Staaten erstmals über die Bildschirme flimmerte. Da hatte Stefan Raab die Premiere seiner eigenen Late-Night-Show schon einige Wochen überstanden und mit seinem Format neue Akzente im deutschen Fernsehen gesetzt. Zwar kann sich «TV total» keines Merchandisingumsatzes im zweistelligen Milliardenbereich rühmen, schämen müssen sich ProSieben und Raab jedoch nicht, erreicht die Sendung doch auch Jahr(zehnte) nach der Premiere noch überdurchschnittliche Einschaltquoten.

Bereits in den ersten Wochen der neuen Staffel überzeugte «TV total» mit überraschend guten Einschaltquoten (siehe auch den entsprechenden Quotenmeter.de-Quotencheck). Ob die tollen Werte bis Mitte September eine Fortsetzungen finden würden, war damals nicht zu beurteilen – einige Monate später ist das Bild ein klareres.

Es zeigte sich in der Folgezeit, dass die deutlich überdurchschnittlichen Werte der ersten drei Wochen nicht ganz gehalten werden konnten. Dennoch wurden im Wochenschnitt konstant die zehn Prozent übersprungen, die in etwa dem Senderschnitt von ProSieben und dem entsprechen, was die Verantwortlichen zufriedenstellen dürfte.

Einzelne Ausreißer nach oben und unten waren dabei immer wieder zu beobachten. So schalteten am 1. Oktober 0,60 Millionen und 4,5 Prozent aller Fernsehenden ein. Bei den Jungen wurden 0,45 Millionen gemessen, die schlechten 8,3 Prozent entsprachen. Nur einige Tage zuvor durfte Raab am 25. September sehr gute 0,83 Millionen und 7,7 Prozent beim Gesamtpublikum verbuchen, die Jungen wurden mit 0,61 Millionen und 13,2 Prozent angelockt. Mit 0,92 Millionen und 8,6 Prozent insgesamt sowie 0,70 Millionen und 14,0 Prozent bei den Jungen konnte am 16. Oktober noch einmal an die sehr guten Ergebnisse zu Beginn der Staffel angeschlossen werden.

In der Folgewoche wurden zum ersten Mal weniger als zehn Prozent angesprochen. Zwar wurden am 30. Oktober 0,82 Millionen und 7,3 Prozent des Gesamtpublikums sowie 0,62 Millionen und 12,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen erreicht, an den anderen drei Ausstrahlungstagen waren die Zuschauerzahlen jedoch enttäuschend. So schalteten am Tag zuvor nur 0,46 Millionen und 7,6 Prozent der Werberelevanten ein. Insgesamt sahen an diesem Tag 0,60 Millionen und 4,2 Prozent das Programm. Nach einer erfolgreichen Woche vom 17. bis 20. November setzte sich der negative Trend bis Weihnachten fort – zuvor wurden jedoch am 20. November sehr gute 1,03 Millionen und 9,2 Prozent aller Fernsehenden angesprochen; bei den Werberelevanten lag die Einschaltquote bei 0,71 Millionen und 15,3 Prozent.

Das neue Jahr startete für «TV total» ausgesprochen erfolgreich. 14,5 Prozent der Zielgruppe schalteten in der Woche ab dem 5. Januar ein – an eben diesem Tag wurde mit 1,22 Millionen aus dem Gesamtpublikum und 1,07 Millionen in der Zielgruppe auch der Zuschauerrekord der aktuellen TV-Saison aufgestellt. Diese Zahlen entsprachen 7,5 bzw. 15,8 Prozent Marktanteil, wiederum ausgezeichnete Werte. Eine Woche später sahen am 13. Januar gar 16,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu, generiert von 0,87 Millionen. Die Fernsehenden ab drei Jahren fanden an diesem Tag mit 1,04 Millionen und 7,6 Prozent zum Sender. Ab Ende Januar bewegte sich «TV total» dann wieder in gewohnten Sphären – dennoch reichte es am 3. Februar für den bislang höchsten werberelevanten Marktanteil der Staffel, als sich ProSieben über 16,5 Prozent bei 0,74 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren freuen dürfte. Die Fernsehenden ab drei Jahren verfolgten die Late-Night-Sendung mit 0,96 Millionen und 8,2 Prozent.

Im Durchschnitt sahen bislang 0,76 Millionen und 6,0 Prozent aller Fernsehenden die aktuelle Staffel von «TV total». Bei den Jungen wurden 0,58 Millionen gemessen, die 11,0 Prozent entsprachen. Der Senderschnitt von ProSieben lag im Januar 2015 bei 5,1 Prozent im Bereich des Gesamtpublikums und 10,6 Prozent für die Zielgruppe. Die Late-Night-Show von Stefan Raab überwand damit beide Hürden – womit für ein Fortbestehen des Formats nicht nur der Umstand spricht, dass es sich ProSieben mit dem Entertainer nicht verscherzen wird wollen, sondern auch die guten Einschaltquoten. Ob sich der positive Trend in der Zukunft fortsetzen wird, müssen die kommenden Wochen und Monate zeigen.