Der Nachrichtensender CNN hat das Ende seines Kabel- und Satellitenkanals für Finanznachrichten, CNNfn, für Mitte Dezember 2004 angekündigt. Die vor neun Jahren gestartete CNN-Tochter hat zwar im vergangenen Jahr erstmals die Gewinnzone erreicht, aber dennoch die Erwartungen der Mutter nicht erfüllt. "Das Wachstum hat nicht die Rate erreicht, die viele von uns erwartet haben", begründete Jim Walton, Präsident der CNN News Group die Entscheidung. Neben dem schwierigen Vertrieb sei aber auch die wachsende Konkurrenz ein Faktor für das Aus von CNNfn gewesen, berichtet die New York Times (NYT) heute, Freitag.
CNNfn ist zurzeit in rund 30 Mio. Haushalten verfügbar. Ein Wachstum über die derzeitige Reichweite hinaus sei bei CNN als unwahrscheinlich angesehen worden, so die NYT. Es hätte zudem einer massiven Investition mit unsicheren Gewinnaussichten bedurft. CNN-Mutter Time Warner hat sich daher entschieden das Programm CNNfn bei den Distributionspartnern wie dem Satelliten-TV DirecTV durch CNN International zu ersetzen. CNN International ist derzeit weltweit in rund 165 Mio. Haushalten empfangbar. Erfolgreiche Programme auf CNNfn wie "Open House" und "Dolans Unscripted" werden von CNN übernommen, was auch rund 50 der insgesamt 110 Mitarbeiter den Job rettet.
Neben dem geringen Wachstum sei aber auch die verstärkte Konkurrenz für das Aus mitentscheidend, so die NYT. CNNfn kam nie an CNBC heran, das den schwierigen Markt weit erfolgreicher bearbeitet hat. Die Aussicht, dass auch News Corp den Launch eines eigenen Kanals für Finanznachrichten angedacht hat, dürfte ein weiterer Faktor sein. Ein Finanznachrichtenkanal von Fox News hätte CNNfn wahrscheinlich den wichtigen Distributionspartner DirecTV, eine News Corp-Tochter, gekostet.