Quotencheck

«Best of...!»

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Das als «Deutschlands schnellste Rankingshow» bezeichnete RTL-Format zeigte so viel Rasanz, dass die Zuschauer kaum mehr mitkamen - und vornehmlich gar nicht einschalteten.

Es gibt diverse Mittel, mit geringem finanziellen Aufwand lästige Sendezeit zu füllen. Ein Klassiker in diesem Segment ist die Rankingshow, die es schon seit Jahrzenten in allen möglichen Ausformungen im deutschen Fernsehen zu sehen gibt. Um irgendein Alleinstellungsmerkmal zu suggerieren, gaben die Programmverantwortlichen von RTL ihrer neuesten Ranking-Show «Best of...!» den Untertitel «Deutschlands schnellste Rankingshow». Zum schnellen Erfolg führte dieses Format am Samstagvorabend allerdings nicht: Sämtliche acht Folgen blieben zumeist recht klar unterhalb des Senderschnitts stecken. Allerdings divergierte das Ausmaß des Quotenflops doch beträchtlich.

So kam die am 10. Januar 2015 ausgestrahlte erste Folge auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 1,71 Millionen, was einem dürftigen Marktanteil von 8,4 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe lief es hingegen mit immerhin 12,5 Prozent bei 0,81 Millionen gar nicht mal so übel, der Senderschnitt wurde nur recht knapp verfehlt. Eine Woche später ging das Interesse der jungen Zuschauer allerdings bereits deutlich zurück, gerade einmal 0,64 Millionen blieben dran. Die Folge waren miese 10,3 Prozent, während insgesamt die Werte der Vorwoche mit 1,61 Millionen und 8,3 Prozent weitgehend bestätigt wurden.

Ende Januar wurden sogar zwei Reichweiten-Rekorde gebrochen, wobei sich auch hier wieder eine konträre Entwicklung bei Gesamtpublikum und Zielgruppe beobachten ließ: Während Folge drei nämlich mit 1,77 Millionen und 8,9 Prozent insgesamt die stärksten Werte der gesamten Ausstrahlungsperiode verzeichnete, kam sie bei den 14- bis 49-Jährigen mit 0,62 Millionen und nur 9,8 Prozent ungewohnt schlecht weg. Dafür gelangte die letzte Januar-Ausstrahlung auf 0,82 Millionen und 11,7 Prozent der Zielgruppe, während sie sich bei allen Fernsehenden wieder mit schwächeren 1,64 Millionen sowie 7,9 Prozent begnügen musste.

Nach einem recht unspektakulären Februar-Auftakt mit 8,4 Prozent aller sowie 10,5 Prozent der umworbenen Konsumenten machte die Folge am Valentinstag auf eher unschöne Art und Weise auf sich aufmerksam: Gerade einmal noch 0,96 Millionen Menschen sahen hier zu, was desaströsen 5,0 Prozent aller Zuschauer entsprach. In der Zielgruppe lief es mit 5,5 Prozent bei 0,34 Millionen keineswegs besser. Immerhin: Sieben Tage später sah es mit 7,3 bzw. 8,9 Prozent wieder etwas freundlicher aus, wenngleich der Senderschnitt auch hier in weiter Ferne blieb. Die Reichweite stieg um über eine halbe Million auf 1,49 Millionen.

Durchschnittlich sahen die sieben seit Januar gezeigten Folgen am Samstagvorabend 1,56 Millionen Menschen, was am Samstag ab 17:45 Uhr einem Marktanteil von gerade einmal 7,8 Prozent entsprach. Damit liegt die Sendung beinahe drei Prozentpunkte entfernt vom RTL-Saisonschnitt, der mit 10,6 Prozent ohnehin nicht besonders stark ist. In der für die Werbewirtschaft besonders bedeutenden Konsumentengruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte «Best of...!» im Schnitt 0,64 Millionen Fernsehende, was angesichts von 9,9 Prozent denkbar knapp nicht einmal für einen zweistelligen Marktanteil ausreichte. Hierfür ist der große Aussetzer Mitte Februar hauptverantwortlich, aber auch ohne diesen besonders schwachen Tag steht die Rankingshow bei gerade einmal 10,6 Prozent. Der RTL-Durchschnittswert beträgt für das aktuelle Fernsehjahr hingegen klar bessere 13,8 Prozent.

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