Cast & Crew
Vor der Kamera:Sharlto Copley, Susan Heyward, Michelle Forbes, Max Fowler, Adam Godley, Eddie Izzard, Justice Leak, Noah Taylor, Olesya Rulin, Logan Browning
Hinter der Kamera
Idee: Brian Michael Bendis & Michael Avon Oeming (Comics)
Executive Producers: Brian Michael Bendis, Michael Avon Oeming, Michael Dinner, Charlie Huston, Remi Aubuchon, David Engel, David Alpert, Lawrence Mattis, David Slade
Besagter Protagonist verfügte früher nämlich selbst über solche «Powers». Seine Kraft zu Fliegen wurde „Diamond“, so sein früherer Superhelden-Name, jedoch vom Super-Schurken „Wolfe“ (Eddie Izzard) genommen. Bezeichnenderweise geht er nun als Christian Walker (und nicht Flyer) seiner Arbeit nach. Denn Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten sind zwar nichts Besonderes in der Welt von «Powers», so gut wie keiner nutzt seine Fähigkeiten jedoch, um Gutes zu tun, weshalb eine Polizeieinheit, die der Serie ihren Titel gibt, für Ordnung sorgen muss. Klingt aufregend - der Pilot der Adaption einer gleichnamigen Comicbuchreihe kommt an seine Network-Kollegen jedoch noch nicht heran, dafür legt die erste Ausgabe der Serie eine zu große Hektik an den Tag.
Schnell entpuppt sich «Powers» als weitestgehend herkömmliches Police Procedural, dessen Superhelden zunächst einmal Teil der Prämisse sind, um den Handlungsspielraum auszuweiten. Einer ähnlichen Herangehensweise bediente sich in dieser TV-Saison bereits FOX‘ «Gotham». Während beim letzteren Format von Bruno Heller jedoch düsterer Realismus den Ton angibt, offenbart «Powers» einen Blick auf eine überzeichnete Gesellschaft. Ein beträchtlicher Teil der Menschheit verfügt darin über Superkräfte und bildet eine bunte Subkultur mit flippigen Kostümen zwischen Power-Rangers und «Star Trek», Künstlernamen und eigenen Catchphrases. Dabei scheint die Jugend die gleichen Eigenschaften zu besitzen wie in unserer „normalen“ Gesellschaft: Die Vergrößerung ihres Egos und ihres Ansehens durch virale Videos ihrer möglichst atemberaubenden Fähigkeiten, was beim Ex-Helden Christian Walker für Kopfschütteln sorgt und die üblichen kritischen Kommentare über die prokrastinierenden und sich verschwendenden Teenies bewirkt. Eine der wenigen Ideen, die es schafft von Oberflächlichkeiten abzurücken und unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Was ist das PlayStation Network?
Das PlayStation Network wurde im November 2006 eingeführt und gibt der Online-Community von Sony Spielekonsole einen Namen. Mit einer eigenen Online-ID können PlayStation-Nutzer über das Internet beispielsweise mit oder gegen andere Nutzer rund um den Globus spielen. Darüber hinaus birgt das PlayStation Network einen Webshop, über den Nutzer beispielsweise Spiele, Filme oder andere Inhalte erstehen können. Zur Sichtung von «Powers» ist ein Plus Upgrade erforderlich.Wer könnte besser als Gegenspieler für die Superschurken taugen als Christian Walker, der bereits Teil beider Welten war? Richtig viel Mühe gibt sich das Format bei dessen Charakterexposition nicht. Eine Folge des Celebrity-Magazins «Extra» gibt zu Beginn eine etwas erzwungene Einführung über das frühere Leben Walkers, seine Superheldenkarriere und den Entzug seiner Kräfte. Was Polizisten für die Arbeit in dieser Abteilung qualifiziert, ist jedoch nicht ganz klar, denn was wollen die Normalo-Cops den übernatürlichen Verbrechern großartig entgegnen? So stirbt gleich zu Beginn der Serie Walkers Partner beim Einbuchten eines Verbrechers, der seine Kraft aus elektrischen Geräten bezieht und den Polizisten nach Entblößen seines Mobiltelefons quer durch den Raum schleudert. Walkers neue Partnerin Deena Pilgrim (Susan Heyward) erhofft sich durch den zermürbten Detective zumindest einen besseren Blick in die Köpfe der «Powers» und vereint Charaktereigenschaften, die das Polizei-Duo wie in nahezu jedem Procedural zu zwei höchst unterschiedlichen Partnern macht.
Die neue Serie scheut sich nicht vor der Nutzung von Kraftausdrücken und Gewaltdarstellungen, fokussiert sich größtenteils auf Actionreichtum und wirkt wie eine Mischung aus «X-Men» und «Heroes». Doch das Format hat auch Anleihen bei «Watchmen», dessen Helden ebenfalls ein gewichtiger Teil der Celebrity-Kultur sind, aus der in «Powers» wiederum eigene Magazine und Fernsehformate um die realen Helden entspringen.
Die Sony Pictures-Produktion schafft es immerhin, einen durchaus harmonierenden Cast zu versammeln. Sharlto Copley wandelt derzeit als Roboter-Polizist «Chappie» durch die Kinosäle, Susan Heyward kennen Serienfans aus «The Following». Im Gegensatz zur bunten Superheldenkultur fallen die beiden Mimen jedoch nicht durch Over-Acting, sondern durch ein angenehm akzentuiertes Spiel auf. Weitere Darsteller spielten bisher nur in Nebenrollen in anderen US-amerikanischen Produktionen, fielen dort jedoch positiv auf. Eddie Izzard sahen zuletzt Zuschauer von «Hannibal», Noah Taylor spielte in «Game of Thrones» ebenfalls einen Fiesling.
«Powers» präsentiert einen erfrischenden Ansatz und versucht den Prämisse etlicher Superhelden-Serien auf links zu drehen. Zu Beginn wirkt das Format jedoch noch wie ein Aufguss aus verschiedenen Produktionen, die sich der Thematik übernatürlicher Fähigkeiten verschreiben. «Powers» eröffnet dabei jedoch einen Blick auf eine sehr viel realistischere Gesellschaft, in der Superhelden zu Stars stilisiert werden, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, als dass sie zum Wohle der Gesellschaft beitragen. Falls es das Skript schafft, die Handlung etwas zu entschleunigen, um die Regeln dieser Parallelgesellschaft ruhiger und detaillierter erklären zu können, birgt «Powers» mit überzeugenden Darstellern und einer unkonventionellen Ausgangssituation die Chance für das Playstation Network zum ersten, vielversprechenden Schritt in einer vielleicht noch langen Serien-Tradition zu werden.
Mit einem Plus-Account beim Playstation Network erhalten Konsolenfreunde Zugriff auf die insgesamt zehn Episoden der Serie. Darüber hinaus strahlt Sky «Powers» ab dem 11. März jeweils mittwochs aus - über Sky Go, Sky Anytime und Sky Online ist die Serie abseits linearer Ausstrahlungen abrufbar.
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