Bereits im Jahr 2003 kam «Der Bachelor» nach Deutschland, wurde allerdings nach nur einer Staffel und einem wenig erfolgreichen weiblichen Ableger «Die Bachelorette» mit ebenfalls nur einer Staffel wieder abgesetzt. Nachdem im Jahr 2012 das Comeback des Rosenverteilers großartige Einschaltquoten von weit über 20 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe verzeichnete, ist die Show zum festen Teil des jährlichen Programmablaufs von RTL geworden. Seither müssen die Programmverantwortlichen aber mit kontinuierlich nachlassenden Einschaltquoten leben, woran sich auch in diesem Jahr nichts änderte. Erstmals musste sich die Sendung allerdings auch schon eine ganze Staffel lang um 20:15 Uhr beweisen - was alles in allem zumindest recht ordentlich gelang.
Herausragend fielen die Werte des am 14. Januar präsentierten Staffelauftakts aus, der mit 3,78 Millionen die höchste Zuschauerzahl aller Folgen verzeichnete. Damit ging ein guter Marktanteil von 12,3 Prozent beim Gesamtpublikum einher, doch wahrlich bemerkenswert waren vor allem die 20,8 Prozent, die aus 2,29 Millionen werberelevanten Fernsehenden resultierten. Hier hatten im Vorjahr nur zwei Folgen bessere Werte verzeichnet: Die Staffelpremiere mit 21,7 Prozent und das Finale mit immerhin 21,0 Prozent. Doch so recht wollte Oliver Sanne als neues Subjekt der Begierde offentsichtlich nicht zünden, denn in der Folge waren die Werte deutlich rückläufig.
Ende Januar gingen die Reichweiten bereits deutlich auf 3,63 bzw. 3,40 Millionen zurück, in der Zielgruppe fiel man jeweils auf knapp zwei Millionen Menschen zurück. Dies hatte auch deutliche Auswirkungen auf die Marktanteile, die insgesamt nur noch bei 11,6 und 10,8 Prozent lagen. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen gab vor allem die zweite Episode klar an Relevanz ab, mit 17,4 Prozent wurden binnen Wochenfrist fast dreieinhalb Prozentpunkte verloren. Die letzte Januar-Ausgabe verzeichnete 16,4 Prozent, womit man nach wie vor klar oberhalb der Sendernorm rangierte - aber eben längst nicht mehr auf dem Top-Niveau vergangener Tage.
Den Tiefpunkt markierte schließlich Folge vier mit gerade einmal noch 3,20 Millionen Fernsehenden, womit der Bachelor nur um Haaresbreite einem Sturz in die Einstelligkeit entging. Genau 10,0 Prozent erreichte die Sendung am ersten Mittwoch im Februar - genauso wie am zweiten, obgleich hier die Zuschauerzahl mit 3,29 Millionen wieder leicht nach oben zeigte. Etwas hoffnungsfroher sahen die Zahlen in der umworbenen Zielgruppe aus, wo nach bedenklichen 15,2 Prozent Episode fünf zum Monatsauftakt wieder bessere 16,5 Prozent zu Buche standen. Allzu lange währte die Freude allerdings nicht, denn eine weitere Woche später wurden die Zielgruppen-Tiefstwerte von nur noch 15,1 Prozent bei 1,77 Millionen gemessen. Dafür steigerte man sich insgesamt wieder leicht auf 3,35 Millionen und 10,5 Prozent.
In Richtung Staffelfinale legte der Bachelor dann nochmal in beiden Konsumentengruppen einen Zahn zu: Die vorletzte reguläre Folge verbesserte sich mit 3,51 Millionen auf die höchste Zuschauerzahl seit Episode zwei, wenngleich der Marktanteil mit 10,7 Prozent weiterhin eher unspektakulär ausfiel. Zum Abschied ging es dann sogar auf 3,65 Millionen und 11,4 Prozent hinauf - Werte, die allerdings erheblich an Glanz verlieren, wenn man sie mit den 4,45 Millionen und 14,6 Prozent der Vorjahres-Finalshow vergleicht. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen zum Abschied immerhin 16,7 Prozent bei 1,94 Millionen auf dem Papier, was die besten Zahlen seit Mitte Januar waren. Auch hier lief es 2014 mit 2,50 Millionen und 21,0 Prozent allerdings bedeutend besser.
Das Special "Nach dem Finale" erreichte am Mittwoch nur noch 2,88 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren. Mit einem Marktanteil von 9,1 Prozent wurde das Staffeltief erreicht. Bei den Werberelevanten überzeugte die Produktion ebenfalls nicht, da nur 13,1 Prozent Marktanteil gemessen wurde.
Durchschnittlich sahen 3,41 Millionen Menschen die fünfte «Bachelor»-Staffel, was einem erstaunlich unspektakulären Marktanteil von 10,7 Prozent. Damit lag die einstige Hit-Show nur noch minimal oberhalb des RTL-Senderschnitts, der sich in der aktuellen TV-Saison auf keineswegs überragenden 10,4 Prozent beziffert. Schon in den drei Vorjahren verlor die Sendung kontinuierlich an Zuschauern, rettete sich letztlich allerdings mit 4,00 bis 4,82 Millionen stets mehr oder minder deutlich über die Vier-Millionenmarke. Der Marktanteil lag 2012 noch bei tollen 14,8 Prozent, danach rutschte man auf noch immer überzeugende 13,9 und 12,4 Prozent ab.
Die Programmverantwortlichen von RTL dürften dem Format allerdings zugute halten, dass es in der werberelevanten Zielgruppe mit 16,3 Prozent bei 1,87 Millionen Interessenten noch immer deutlich oberhalb des mauen Senderschnitts von gerade einmal 13,6 Prozent lag. Zwar fiel man auch hier erstmals seit der Rückkehr unter die Zwei-Millionen-Marke und in den Vorjahren wurden mit 18,3 bis 21,9 Prozent stets klar bessere Werte verzeichnet, doch präsentierte man sich hiermit noch immer deutlich erfolgreicher als mit den meisten anderen Sendungen, die aktuell das Primetime-Aufgebot bestücken. Ob «Der Bachelor» aber wirklich so gut auf dem Sendeplatz um 20:15 Uhr aufgehoben ist, dürfte gerade in Anbetracht der anhaltenden Quoten-Erosion doch hinterfragt werden.