Wem es zu riskant scheint, sein Geld auf dem Girokonto einer Volksbank oder Sparkasse zu parken, sollte mit dem Gedanken spielen, sein Barvermögen vielleicht lieber darauf zu wetten, dass RTL niemals eine zweite Staffel von «Deutschlands schönste Frau» produzieren wird – die Chance, dass es zu einer weiteren Runde des Formats kommen wird, dürfte gegen Null gehen. Dafür spricht zumindest die Einschaltquote der finalen Ausgaben, die in der Zielgruppe deutlich einstellig war.
RTL programmierte «Deutschlands schönste Frau» ab dem 11. Februar. Als Ausstrahlungstag wurde der Mittwoch festgelegt, Sendebeginn war ab 21.15 Uhr. Insgesamt wurden sechs Folgen produziert, davon vier einstündig, die im wöchentlichen Rhythmus bis zum 18. März gezeigt wurden.
Die Vergleichbarkeit der Einschaltquoten ist durch die längere Dauer des Formats zur Premiere und zum Finale etwas eingeschränkt. So füllte die Sendung das Programm von RTL zum Auftakt bis 23.05 Uhr, die sechste Folge hingegen endete regulär, begann aber bereits zum Start der Primetime.
Am 11. Februar schalteten 3,06 Millionen und 10,9 Prozent aller Fernsehenden ab 21.15 «Deutschlands schönste Frau» ein. Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen sahen 1,69 Millionen zu, die 17,0 Prozent Marktanteil generierten. Damit gestaltete sich der Start für RTL sehr erfolgreich – der Senderschnitt im Februar lag in der Zielgruppe rund fünf Prozentpunkte niedriger. Sieben Tage später wurden 3,05 Millionen angelockt, die aufgrund der kürzeren Ausstrahlungsdauer nur 9,6 Prozent insgesamt entsprachen. Bei den Jungen kam das Format auf 1,56 Millionen und 13,0 Prozent. Die dritte Folge musste erstmals einige Gesamtzuschauer abgeben – 2,86 Millionen und 9,2 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren wurden angesprochen, für die Werberelevanten wurden 1,39 Millionen und 11,9 Prozent ausgewiesen.
Die erste Folge im März sprach 2,47 Millionen und 8,1 Prozent aller Fernsehenden sowie 1,22 Millionen und 10,7 Prozent der Jungen an. Spätestens hier wurde deutlich, dass der Abwärtstrend der Sendung kaum mehr aufzuhalten war. Das bestätigte sich am 11. März, als 1,94 Millionen und 6,3 Prozent insgesamt gemessen wurden. Die Zahl der Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren belief sich auf äußerst schwache 0,95 Millionen, die nur 8,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe entsprachen. Das ab 20.15 Uhr gezeigte Finale in Überlänge kam über 1,84 Millionen und 5,9 Prozent aus dem Gesamtpublikum nicht hinaus, bei den Jungen musste RTL mit 0,85 Millionen und 7,3 Prozent einen bitteren Tiefstwert hinnehmen.
Im Durchschnitt verfolgten 2,54 Millionen und 8,3 Prozent des Gesamtpublikums «Deutschlands schönste Frau». Aus der Zielgruppe sahen 1,28 Millionen zu, die 11,4 Prozent ausmachten. Der Senderschnitt von RTL lag im Februar 2015 bei 9,6 Prozent im Bereich der Fernsehenden ab drei Jahren, der Marktanteil bei den Werberelevanten belief sich auf 12,7 Prozent. Die relevanteren Werte bei den 14- bis 49-Jährigen unterschritt das Format um 1,3 Prozentpunkte – hinsichtlich der Zukunft des Formats dürfte für RTL aber wesentlich bedeutender sein, dass die Einschaltquoten zuletzt deutlich einstellig waren und eine Fortsetzung daher utopisch erscheint.