Mittels Weltreise zur Selbstfindung: Was in jüngster Vergangenheit unter anderem durch «Hectors Reise (oder die Suche nach dem Glück)» in Buchform sowie als Film rein fiktional verarbeitet wurde, fand bereits 2006 weltweit als Sachbuch den Weg in die Bestsellerlisten. Die Amerikanerin Elizabeth Gilbert reiste nach einer schwierigen Scheidung und einer wenig glücklichen Trostpflater-Beziehung nach Italien, Indien und Indonesien, um ein neues Leben zu beginnen. Ihre Erfahrungen auf diesem globalen Drei-Stationen-Trip schrieb sie in ihren Memoiren «Eat Pray Love» nieder, die 187 Wochen in den US-Bestsellerlisten verbrachten und auch im Rest der Welt durchaus Anklang fanden – und dies trotz einiger beißender Kritiken, die das Buch als narzistisch und ignorant bezeichneten. Aufgrung des großen kommerziellen Erfolgs blieb auch eine Leinwandadaption nicht aus.
Diese gelangte im August 2010 in die US-Kinos und erneut waren die Kritiker nicht gerade gnädig. Mit einem Startwochenende von weniger als 23 Millionen Dollar eröffnete das Drama mit Julia Roberts, Javier Bardem und James Franco nur auf Rang zwei der US-Charts. Insgesamt spülte die Regiearbeit von Ryan Murphy 80,57 Millionen Dollar in die US-amerikanischen und kanadischen Kassen. Weltweit kamen 204,48 Millionen Dollar zusammen, davon stammten 14,26 Millionen allein aus Deutschland – dies entsprach 1,44 Millionen verkauften Eintrittskarten. Somit sicherte sich die Bestsellerverfilmung den 19. Rang in den Jahrescharts der Bundesrepublik.
Mit der Kinoauswertung endete allerdings bereits der Siegeszug der 60 Millionen Dollar teuren Hollywoodproduktion. Denn im deutschen Free-TV riss der Selbstfindungstrip nicht gerade Bäume aus, was wohl auch an der dürftigen Mundpropaganda gelegen haben dürfte: Bei IMDb etwa zählt «Eat Pray Love» lediglich 5,2 von 10 Punkten. Am zweiten Weihnachtstag 2012 erreichte Sat.1 mit der frei empfangbaren Erstausstrahlung des Films trotzdem immerhin 10,6 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen – ein durchschnittliches Ergebnis. Bei allen hingegen wurden nur schwache 6,7 Prozent eingefahren. Die Reichweite belief sich auf 2,02 Millionen Fernsehende, darunter waren 1,28 Millionen Teil der Zielgruppe.
Zwei Tage später stürzte eine Nachmittagswiederholung auf 0,59 Millionen respektive 0,29 Millionen Zuschauer. Aus diesen Werten resultierten miese 4,7 Prozent insgesamt sowie klägliche 6,8 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Erst am Freitag, den 7. Februar 2014, durfte sich «Eat Pray Love» erneut bei Sat.1 behaupten – und enttäuschte einmal mehr. Zur besten Sendezeit waren nur 4,4 Prozent beim Gesamtpublikum drin sowie 7,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die Reichweite belief sich auf 1,30 beziehungsweise 0,79 Millionen. Am 9. Februar 2014 sank eine weitere Mittagsausstrahlung schlussendlich auf 4,0 und 5,3 Prozent Marktanteil.
Am 25. März 2015 gibt ProSieben «Eat Pray Love» eine erneute Chance – dann wieder um 20.15 Uhr. Ob dieses Mal Zahlen über Senderschnitt drin sein werden?