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«Glee»-Ende: Leiser Abgesang des einstigen FOX-Hits

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Nachdem die fünfte Staffel schon zu einem enormen Einbruch der Zuschauerzahlen führte, endete die Serie mit ihrer sechsten Staffel am US-Freitag mit erneut sehr deutlichen Verlusten.

«Glee»-Zuschauerzahlen

  • Staffel I: 9,77 Mio.
  • Staffel II: 10,11 Mio.
  • Staffel III: 8,71 Mio.
  • Staffel IV: 8,26 Mio.
  • Staffel V: 4,57 Mio.
  • Staffel VI: 2,03 Mio.
ab 2 Jahren
Seit dem 17.Oktober 2013 befand sich die Musical-Dramedy «Glee» bei FOX mehr oder weniger auf Abschiedstournee. Damals erklärte Showrunner Ryan Murphy kurz vor der fünften Staffel, dass die Geschichten um den «Glee»-Club in der McKinley High School mit der sechsten Staffel zu Ende erzählt werden. Murphy tätigte die Aussage rund drei Monate nach dem Tod des «Glee»-Darstellers Cory Monteith, der «Glee»-Fans und die weltweite Öffentlichkeit schockierte. Schockierend waren daraufhin auch die Zahlen der fünften «Glee»-Staffel 2013/2014. Gerade einmal 4,57 Millionen Zuschauer (inklusive DVR-Abrufe) entschieden sich 2013 donnerstags und 2014 am Dienstagabend für die FOX-Serie. Damit halbierte die Serie ihren Zuschauerschnitt nahezu, denn im Rahmen der vierten Staffel schalteten durchschnittlich noch 8,26 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren ein. FOX, das sonst vor allem beim jungen Publikum Erfolge feiert, musste sich meist mit Marktanteilen zwischen drei und vier Prozent begnügen.

Andere Formate wurden aufgrund solcher Marktanteile bereits des Öfteren abgesetzt, Staffel sechs war allerdings Teil eines im April 2013 abgeschlossenen Renewal-Deals, der sowohl die fünfte als auch die sechste Staffel beinhaltete. Statt erneut mindestens 20 Episoden, wie in den Staffeln zuvor, sollten jedoch ab dem 9. Januar 2015 nur noch 13 Episoden das Ende einläuten. Hierfür verschob FOX «Glee» erstmals auf den Freitagabend, wo die 20th Century Fox-Produktion jeweils um 21 Uhr begann. Sicherlich erhoffte sich FOX mit diesem Schritt auch eine Quotensteigerung, gerade donnerstags liefen die CBS-Comedies oder Football-Übertragungen der Show nach Idee von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Ian Brennan den Rang ab.

Bereits gegen Ende der fünften Staffel bewegten sich die Werte von «Glee» in einem absolut indiskutablen Bereich. Die Episoden sieben bis 19 generierten nur drei Prozent bei den so wichtigen 18- bis 49-Jährigen, dabei standen Anfang der zweiten Staffel noch durchschnittlich 16 Prozent zu Buche. Lediglich eine der Ausgaben unterhielt dabei über drei Millionen Zuschauer. Das Finale verfolgten schließlich nur noch zwei Prozent der Jüngeren, wobei reichweitentechnisch ein neuer Negativ-Rekord feststand: Nur insgesamt 1,87 Millionen Zuschauer waren mit von der Partie. Diese Werte galt es für die sechste Staffel deutlich zu überbieten, denn bereits damals bewies FOX viel Geduld mit «Glee», welches eine äußerst treue Fangemeinde hinter sich versammelt.

Mit einer Doppelfolge startete «Glee» am 9. Januar in seine finale Staffel. Ab 20 Uhr lief die Musical-Dramedy gegen ABCs «Last Man Standing» und CBS‘ «Undercover Boss», die beide um die 8,60 Millionen Zuschauer anlockten. Dagegen wirkte die Reichweite der FOX-Serie recht mickrig: 2,34 Millionen Zuschauer führten zu erschreckend schwachen zwei Prozent in der Zielgruppe. Sogar NBC hatte mit einer Wiederholung von «Grimm» mehr Erfolg. Nach diesem erneuten Dämpfer für FOX konnte sich «Glee» jedoch nicht aufrappeln und verlor weiter an Zuschauern. Ausgabe drei mit dem Titel „Jagged Little Tapestry“ unterhielt ab 21 Uhr noch 1,98 Millionen Personen, wodurch der «Glee»-Club weiterhin zu mauen zwei Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen gelangte. Im 21 Uhr-Slot sah sich «Glee» den Erfolgssendungen «Hawaii Five-0» und «Shark Tank» ausgesetzt, die zusammen fast 20 Millionen Zuschauer banden. Dass das 20th Century Fox-Format mit dem musikalischen Fokus jedoch noch immer für Gesprächsstoff sorgt, zeigten die Social TV Rankings in der Woche des 5. bis 11. Januars. «Glee» lag dort auf dem sechsten Platz der meistdiskutierten TV-Formate in den sozialen Medien und ließ beispielsweise den FOX-Hit «Empire» und «The Big Bang Theory» hinter sich.

Ein weiterer Negativ-Rekord stand schließlich am 23. Januar zu Buche. Noch nie schalteten so wenig Zuschauer ab zwei Jahren zur Fox-Serie ein wie an besagtem Freitagabend. 1,82 Millionen Interessierte bewirkten erneut zwei Prozent bei den jungen Zuschauern. Allerdings muss man «Glee» auch zugutehalten, dass es von seinem Lead-In relativ alleingelassen wurde. FOX hatte am Freitag scheinbar wenig Quoten-Ambitionen und schickte vor «Glee» die ebenfalls quotenschwachen «World’s Funniest Fails» ins Rennen. Etwa auf dem gleichen Niveau ging sieben Tage später Episode fünf über den Äther. Diesmal entschieden sich insgesamt 1,85 Millionen Zuschauer und damit erneut zwei Prozent der Umworbenen für die Erstausstrahlung, ehe am 6. Februar erneut ein Allzeit-Tief gemessen wurde. Indiskutable 1,58 Millionen Interessierte generierten zwei Prozent beim Publikum zwischen 14 und 49. Die Konkurrenz an diesem Abend war gleichbleibend stark, sodass FOX die Schuld bei sich selbst suchen musste.

Die nächsten beiden Ausstrahlungen verbesserten sich danach wieder auf 1,81 und 1,86 Millionen, verharrten aber weiterhin bei zwei Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Trotz den leichten Steigerungen muss konstatiert werden, dass FOX bei solchen Werten in der vergangenen Staffel noch enttäuschter gewesen wäre als ohnehin schon. Zu diesem Zeitpunkt war für das Network klar, dass «Glee» sich im Vergleich zu Staffel fünf weiter verschlechtern würde. Erneut abwärts ging es am 27. Februar mit 1,69 Millionen Zuschauern. So viel sei bereits verraten: Noch bis zum Staffelende verzeichnete das ehemals beim jungen Publikum so beliebte «Glee» jeweils nur zwei Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. Dennoch folgte in Bezug auf die Reichweite ein Aufwärtstrend, der bis zum Serienfinale anhielt. Nach 1,81 Millionen Zusehern am 6.März überbot „We Built This Glee Club“ am 13. März zum zweiten Mal in der neusten Staffel wieder die Zwei-Millionen-Marke, als 2,02 Millionen Fernsehende in den USA sich für FOX entschieden. Der Staffel-Höchstwert stand am 20. März mit 2,60 Millionen Zuschauern fest, ehe sich «Glee» am 20. März ein für allemal mit 2,54 Millionen Interessierten aus dem Network-Fernsehen verabschiedete.

Aufgrund des Vertrags, der «Glee» auch eine sechste Staffel zusicherte, war FOX gezwungen die Serie bis zum bitteren Ende zu versenden. Bereits nach der enttäuschenden Staffel fünf gab das Network jedoch scheinbar die Hoffnung auf, mit «Glee» noch einmal nach den Sternen zu greifen und versetzte die Produktion mit verkürzter Episodenzahl in ein undankbares Programmumfeld am Freitagabend. Dort gab «Glee» weiter an Zuschauern ab und unterhielt im Schnitt 2,03 Millionen Personen – gegen Ende der Finalstaffel schalteten jedoch wieder mehr Personen ein, um sich von der seit 2009 laufenden Serie zu verabschieden. Letzten Endes war «Glee» kein Programm mehr für die breite Masse, viel mehr baute das Format gegen Ende seines Runs auf eine treue Anhängerschaft, die die Geschehnisse jeder Episode stets heiß diskutierte und «Glee» trotz sehr niedrigen Sehbeteiligungen regelmäßig auf die vorderen Plätze in den Social TV-Rankings führte.

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