Talkcheck

4U9525-Katastrophe beherrscht auch deutsche Talks

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Durch den Absturz der Germanwings-Maschine 4U9525 änderten die Talkshows kurzfristig ihre Themen. Doch wie reagierten die Zuschauer auf das brisante Thema?

Der Gast der Woche

..sitzt diesmal auf dem «MDR Riverboat» und hört auf den Namen Achim Mentzel. Der Vollblutentertainer und „Erzfreund“ von Oliver Kalkofe, der Mentzel eins als „singende Spreewaldgurke“ bezeichnete, wird dabei Einblicke in die Zeit gewähren, als er mit Nina Hagen in einer Band sang. Außerdem wird er am 9. April in der MDR-Dokumentation «Ostrock – Zwischen Liebe und Zorn» an die Anfänge seiner musikalischen Karriere zurückkehren.
Am 24. März 2015 kam es auf dem Germanwings-Flug 4U9525 zu einem tragischen Unglück, das sämtliche Themen der politischen Welt in den Hintergrund rückte. In Folge des Absturzes änderten mehrere große Talkshows ihre Themen und befassten sich stattdessen mit dem Ablauf, den Ursachen und den Folgen des bestürzenden Ereignisses.

Den Auftakt machten dabei der Das Erste-Talk «Menschen bei Maischberger» sowie «Markus Lanz» im ZDF, die beide am Dienstagabend um 23.00 Uhr ausgestrahlt wurden. Sandra Maischberger begrüßte dazu den ehemaligen Formel-1-Weltmeister und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda, den Sprecher der Pilotenorganisation Cockpit Jörg Handwerg, die Gesprächstherapeutin Sybille Jatzko sowie Bernd Gans, der bei einem früheren Flugzeugunglück seine Tochter verlor. Die Aufmerksamkeit der Fernsehenden war dabei auf einem enorm hohen Niveau. Insgesamt fanden sich 2,17 Millionen Zuschauer vor den Geräten ein und bescherten dem Talk damit einen Marktanteil von guten 15,4 Prozent. Dieser Wert entsprach dem bisherigen Jahresbestwert von «Menschen bei Maischberger». Doch auch die jüngere Generation zeigte reges Interesse. Die Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren mit rund 500.000 Zusehenden vertreten, was einem Marktanteil von 9,0 Prozent gleichkam.

Auch Markus Lanz nahm sich dem tragischen Thema an und lud sich aus diesem Grund den Luftfahrtjournalisten Andreas Spaeth sowie Martina Münch-Nicolaidis, die 1997 im Alter von 29 Jahren durch ein Unglück zur Witwe wurde und sich nun für junge Hinterbliebene engagiert. «Markus Lanz» lief deutlich schlechter als zuletzt. Insgesamt schalteten ab 23.00 Uhr 1,01 Millionen Zuschauer ein und sorgten so für einen Marktanteil von unterdurchschnittlichen 8,2 Prozent. Bei den Jungen sah es im Verhältnis mit 0,22 Millionen Fernsehenden und 4,5 Prozent Marktanteil nur etwas besser aus. In der Vorwoche schalteten immerhin 1,43 Millionen Zuschauer insgesamt ein, die dem ZDF einen Anteil von 9,7 Prozent bescherten. Allerdings mischte Moderator Lanz das tagesaktuelle Thema mit einem Gespräch über den beliebtesten Sport hierzulande, den Fußball. Als Experte stand hierbei der Kommentator Marcel Reif zur Verfügung, auch der ehemalige Schiedsrichter Babak Rafati, der sich 2011 das Leben nehmen wollte, stand im Fokus. Das Quintett der Gäste wurde mit dem Schauspieler Rick Kavanian vervollständigt.

Am Mittwochabend unterhielt sich Anne Will, in der nach ihr benannten Talkshow, mit ihren Gästen über den Umgang mit solch einer Katastrophe sowie den aktuellen Stand der Ermittlungen. Bei der Auswahl der Gäste bewies die Redaktion einmal mehr ihr Fingerspitzengefühl, so fanden sich in der Runde die Psychologin Dagmar Eckers, der Luftfahrtjournalist Andreas Spaeth, der Experte für Luftrecht und Luftverkehrsrecht Elmar Giemulla und der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider. Dies äußerte sich auch in der Zuschauerzahl, die sich auf 0,82 Millionen belief, womit das Erste einen Marktanteil von 6,3 Prozent erreichte. Bei den jüngeren Zuschauern folgten 0,20 Millionen dem Talk. Die 14- bis 49-Jährigen generierten dabei einen Marktanteil von 3,8 Prozent. In der Vorwoche kam «Anne Will» noch auf 1,20 Millionen Zuschauer insgesamt und einen Marktanteil von 9,2 Prozent. Am 11. März schalteten sogar 1,71 Millionen Zuschauer ein.

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