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«Unter Gaunern»

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Nur mit dem Label "Heiter bis tödlich" hingen die diversen Krimi-Flops der vergangenen ARD-Jahre offensichtlich nicht zusammen. Das neue Format lief ohne diesen Stempel - und floppte dennoch.

Es wird allmählich abendfüllend, möchte man sämtliche Flops aufzählen, die das Erste Deutsche Fernsehen in den vergangenen Jahren am Vorabend insbesondere mit fiktionalen Stoffen hinzunehmen hatte. Vor allem die Marke "Heiter bis tödlich", die für ebenso leicht verdauliche wie erfolglose Unterhaltung im Bereich Krimikomödien steht, wird mit dem Dilemma des öffentlich-rechtlichen Senders in den Stunden vor der «Tagesschau» direkt in Verbindung gebracht. Um der neuen Serienhoffnung «Unter Gaunern» nicht schon im Vorfeld das Leben unnötig schwer zu machen, verzichtete der Sender auf diesen nominellen Klotz am Bein. Geholfen hat es nicht: Nach einem ansatzweise hinnehmbaren Start rutschte das inhaltlich durchaus gelobte Projekt rasch in den tiefroten Bereich.

Schon zu Beginn fiel das Interesse des deutschen Publikums überschaubar aus. Mit 1,80 Millionen Fernsehenden und 6,9 Prozent Marktanteil machte der Start am letzten Januar-Dienstag aber immerhin leise Hoffnungen darauf, den Senderschnitt mittelfristig zumindest halbieren zu können. Die zweite Folge steigerte sich dann sogar minimal auf 7,0 Prozent bei erneut 1,80 Millionen, sodass es schien, als habe die Sendung ihr Publikum gefunden. Bei den Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahren wurden verhältnismäßig akzeptable 3,8 und 4,4 Prozent erreicht, die Zuschauerzahlen lagen bei 0,31 und 0,36 Millionen.

Schon mit Folge drei kehrte allerdings endgültig Ernüchterung ein, als über eine Million Zuschauer verloren gingen und gerade einmal noch 1,20 Millionen am Ball blieben. Die Folge waren richtig miese 4,7 Prozent, bei den Jüngeren gingen 0,24 Millionen mit nur noch 3,1 Prozent einher. Mitte Februar folgte nochmal ein minimales Aufbäumen auf 5,1 bzw. 3,3 Prozent bei 1,37 Millionen Fernsehenden, bevor Episode fünf endgültig das tiefste Quotental erreichte. Mit 1,21 Millionen Zuschauern gingen insgesamt nur 4,6 Prozent einher, doch vor allem die 2,2 Prozent bei 0,19 Millionen 14- bis 49-Jährigen waren schockierend schlecht. Da half es auch wenig, dass die beiden Dienstags-Ausgaben im März mit 2,8 und 2,9 Prozent wieder ein bisschen weniger desaströs abschnitten und sich insgesamt sogar wieder auf bis zu 1,39 Millionen und 5,7 Prozent verbesserten.

Als dann die achte und letzte Folge am 24. März der aktuellen Berichterstattung rund um den Flugzeugabsturz in Südfrankreich weichen musste, versendete man das Staffelfinale einfach am Samstag um 18:50 Uhr. Dort hätte mit «Monaco 110» ohnehin ein Schmunzelkrimi die Bundesliga-lose Zeit überbrücken sollen. Das Zuschauerinteresse war wenig überraschend arg überschaubar: Nur 1,47 Millionen Menschen sahen zu, die Folge waren immerhin nochmal bessere 6,2 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren. Bei den Jüngeren wurde mit 3,9 Prozent bei 0,28 Millionen der zweitbeste Marktanteil verbucht.

Im Durchschnitt wollten gerade einmal 1,45 Millionen Menschen die erste Staffel von «Unter Gaunern» sehen, womit ein desaströser Marktanteil von 5,7 Prozent einherging. Damit lag die neue Vorabend-Serie durchaus auf dem Niveau, für das auch die beiden neuesten "Heiter bis tödlich"-Ableger standen: «Monaco 110» erreichte 6,5 Prozent aller Fernsehenden, «Koslowski & Haferkamp» lag sogar oftmals unterhalb von fünf Prozent. Der Senderschnitt des Ersten hingegen beziffert sich zumeist auf rund elf bis zwölf Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurde der Senderschnitt bestenfalls halbiert, hier führte eine Reichweite von 0,26 Millionen zu 3,3 Prozent. Immerhin: «Koslowski & Haferkamp» erreichte in 16 Anläufen nur ein einziges Mal einen besseren Wert. Davon abgesehen ist diese Quote jedoch ohne Frage einmal mehr richtig mies für einen Sender, der im Normalfall monatlich rund sechseinhalb Prozent erreicht.

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