Blockbuster-Battle

Filmcheck: «Illuminati»

von

Tom Hanks versucht als Robert Langdon, den Papst zu retten. Wie kommt die Bestsellerverfilmung «Illuminati» beim deutschen Publikum an?

Nach dem immensen kommerziellen Erfolg von «The Da Vinci Code – Sakrileg» im Frühjahr 2006 stand es außer Frage, dass auch der Vorläuferroman von Dan Browns Sensationsbestseller auf die große Leinwand kommt. Tatsächlich sicherte sich Sony Pictures die Filmrechte an «Illuminati» beziehungsweise «Angels & Demons» sogar bereits im Jahr 2003 – doch erst nachdem Robert Langdons populärere Mission mit großem Eintrag in den Kinos startete, heuerte das Filmstudio Autor Akiva Goldsman an, um das Skript für «Illuminati» zu verfassen. Ron Howard, der schon «The Da Vinci Code – Sakrileg» inszenierte, wurde erneut mit der Position des Regisseurs anvertraut. Er war es, der den Entschluss fasste, das Buch als Fortsetzung umzuschreiben, obwohl es ursprünglich als erste Langdon-Mission veröffentlicht wurde und auch chronologisch zuerst angesiedelt ist.

Ursprünglich für einen Kinostart im Dezember 2008 geplant, verzögerte sich durch den Autorenstreik 2007/2008 die Produktion. David Koepp wurde kurz vor Drehstart mit einer Überarbeitung des Skripts beauftragt, Juni 2008 fiel dann die erste Klappe. Im Mai 2009, also drei Jahre nach «The Da Vinci Code – Sakrileg», kam «Illuminati» dann letztlich in die Kinos, wo der Thriller – wie schon der erste Teil – von durchwachsener Kritik begrüßt wurde. Die meisten professionellen Rezensionen sprachen jedoch dank des sich stärker von der Vorlage lösenden Drehbuchs von einer qualitativen Steigerung gegenüber dem ersten Film der Reihe. An den Kinokassen verlor der von Tom Hanks verkörperte Symbologe allerdings an Zugkraft. Während «The Da Vinci Code – Sakrileg» weltweit auf 758 Millionen Dollar kam und in Deutschland 5,66 Millionen Menschen in die Lichtspielhäuser lockte, kam die von Brian Grazer, Ron Howard und John Calley produzierte Fortsezung auf ein globales Einspiel von 485,9 Millionen Dollar.

In den hiesigen Kinos lösten derweil 4,59 Millionen Menschen ein Ticket für die Romanadaption, womit sie einen sehr guten fünften Rang in den Jahrescharts erlangte – und sich noch vor «Zweiohrküken», «New Moon» und «2012» platzierte. Die Free-TV-Premiere am 6. November 2011 schnitt ebenfalls stark ab: 4,63 Millionen Filmfreunde waren ab 20.15 Uhr bei ProSieben mit an Bord, darunter befanden sich 3,34 Millionen Werberelevante. Somit durfte sich der Münchner Sender über 13,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 22,9 Prozent in der Zielgruppe freuen. Weniger als ein halbes Jahr später hatte auch Sat.1 Erfolg mit einer Primetime-Auswertung des von Hans Zimmer musikalisch untermalten Kassenschlagers: 3,92 Millionen Zuschauer mündeten am Ostermontag 2012 in sehr gute 12,1 Prozent Marktanteil, bei den Umworbenen führten 2,62 Millionen Interessenten zu tollen 19,3 Prozent.

Eine Wiederholung am 11. April 2012 kam jedoch ab 22.05 Uhr nur auf miese 5,5 und schwache 8,0 Prozent. Am 1. Dezember landete der Film bei Sat.1 zur besten Sendezeit bei allen erneut unter Senderschnitt. Den mäßigen 8,5 Prozent standen jedoch sehr gute 12,6 Prozent in der Zielgruppe gegenüber. Am 23. September 2013 dagegen erreichte eine Ausstrahlung im ZDF ab 22.15 Uhr 2,41 Millionen Gesamtzuschauer und sehr gute 15,5 Prozent Marktanteil sowie 0,90 Millionen Jüngere. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen starke 13,5 Prozent auf der Uhr.

Am 2. Weihnachtstag 2013 wanderte «Illuminati» zurück zu ProSieben, wo ab 20.15 Uhr löbliche 8,0 und 13,0 Prozent eingefahren wurden. Eine Nachtwiederholung am Folgetag kletterte sogar auf 8,9 und 13,3 Prozent. Dies konnte Sat.1 am Montag, dem 9. Juni 2014 nicht wiederholen – mit 5,8 Prozent landete man insgesamt weit unter dem Senderschnitt. Bei den Werberelevanten standen ab 20.15 Uhr wenigstens solide 9,2 Prozent auf dem Konto.

Am Ostermontag 2014 steht bei Sat.1 zur besten Sendezeit ein weiteres Mal «Illuminati» auf dem Programmplan – dann wird sich zeigen, ob Robert Langdon noch immer hohe Quoten erzielen kann.
Wird «Illuminati» den Senderschnitt überbieten?
Ja, beim Gesamtpublikum
22,2%
Ja, bei den Werberelevanten
20,0%
Ja, in beiden wichtigen Altersgruppen
20,0%
Nein, keineswegs!
37,8%

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