Damals bemängelte die zuständige Landesmedienanstalt den unzureichenden Anteil an Informationssendungen, der für ein Vollprogramm verpflichtend ist. RTL II reagierte mit einer täglichen Wiederholung der Abendnachrichten – und der Einführung von «Das Nachrichtenjournal».

„RTL II hat den "klassischen" Informationsanteil dadurch erhöht und den Vollprogrammcharakter gefestigt“, urteilte damals die Versammlung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und bestätigte den Status von RTL II. Dabei erfüllt das Format mehr als zehn Jahre später nicht nur die Rolle einer lästigen Pflicht, sondern fährt zudem durchaus ordentliche Werte ein, auch wenn die Sendedauer zwischenzeitlich auf 30 Minuten gekürzt wurde.
Im analysierten Zeitraum seit dem Jahresbeginn 2015 gelang zwar eher selten der Sprung über den Senderschnitt in der Zielgruppe, insgesamt läuft «Das Nachrichtenjournal» aber durchaus stabil. Seit dem 11. Januar wurde das Format jedoch nur zweimal vor Mitternacht gestartet, teilweise begann die Ausstrahlung auch erst gegen 3 Uhr am Morgen. Die erste Ausgabe des Jahres sprach 0,34 Millionen an, die gegen 2 Uhr nachts sehr gute 6,9 Prozent ausmachten. Auch bei den Jungen konnte die Einschaltquote von 7,7 Prozent überzeugen, verantwortlich zeigten sich dafür 0,19 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren. Dass «Das Nachrichtenjournal» aber auch dann punkten kann, wenn es früher gezeigt wird, bewies die Sendung sieben Tage später, als 0,50 Millionen insgesamt ab 23.45 Uhr ordentliche 4,1 Prozent generierten. Aus den Reihen der Werberelevanten schalteten 0,32 Millionen ein, die 6,2 Prozent und damit einem Wert auf dem Senderschnitt entsprachen.


Im Durchschnitt verfolgten 0,30 Millionen und 4,2 Prozent aller Fernsehenden die 13 Ausgaben von «Das Nachrichtenjournal» seit Jahresbeginn. Bei den Jungen wurden 0,19 Millionen und 5,5 Prozent gemessen. Der Senderschnitt von RTL II lag im März dieses Jahres bei 4,0 Prozent im Bereich des Gesamtpublikums sowie 6,4 Prozent für die Werberelevanten. Konnte das Format damit bei den relevanteren 14- bis 49-Jährigen nicht ganz überzeugen, zeigen die überdurchschnittlichen Zahlen bei allen Fernsehenden doch, dass die Sendung ihr Publikum findet.