Die US-Kabellandschaft steht vor einer gewaltigen Umwälzung. Wie diverse US-Medien vermelden, ist der zweitgrößte US-Anbieter im Bereich Kabelfernsehen und kabelbasierter Telekommunikation ab sofort nicht weiter selbstständig. Das Unternehmen, das sich 2009 von seiner Konzernmutter Time Warner loslöste, ohne dabei jedoch sein Hauptquartier im Time Warner Center zu verlassen, wird vom Medienkonzern Charter Communications geschluckt. Dieser lässt für diesen Megadeal 78,7 Milliarden Dollar springen.
Dieser wirtschaftliche Schachzug kommt durchaus überraschend. Charter Communications, ebenfalls ein Betreiber von Kabelnetzen, Internet und Telefondiensten, ist nach Umsatz nur Nummer vier in seinem Geschäftsbereich – hinter Comcast, Time Warner Cable und Cox Communications.
Erst kürzlich willigten noch Time Warner Cable und Comcast einer Fusion ein, die letztgenannter Firma 45 Milliarden Dollar gekostet hätte. Dieser Deal scheiterte allerdings an den Kartellwächtern. Durch ihre Fusion blicken Time Warner Cable und Charter auf 23 Millionen Kunden und rückten damit ein gutes Stück an den Branchenprimus Comcast heran, der sie noch immer um vier Millionen aussticht.