Der Gast der Woche
Am Freitag nimmt der Kriminalbeamte a.D. und frühere TV-Kommissar Michael Naseband auf dem «MDR Riverboat» Platz. Naseband war über 30 Jahre als Polizist aktiv, bevor er für rund 10 Jahre für die Sat.1-Reihe «K11 – Kommissare ermitteln» im Vorabendprogramm auf Streife ging. Inzwischen ist er als Autor und Kneipier in Düsseldorf, seinem ehemaligen Revier, tätig.Nachdem «Anne Will» bereits im Vorfeld des G7-Gipfels einige der brisanten Themen besprach, setzte «Günther Jauch» ein erstes Zwischenfazit. Der Sonntagabend-Talk, in dem unter anderem Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes, Margot Käßman, ehemalige EKD-Ratsvorsitzende und Gabor Steingart, Journalist und Herausgeber des Handelsblattes zu Gast waren, war die erste Sendung nach Jauchs Ankündigung, seine Talkshow aufzugeben. Als Thema des Abends stand jedoch die Frage „Die Welt in Unordnung – kann Politik noch Krisen lösen?“ im Raum. Ein wenig überraschend fiel die Quote schlechter aus als für gewöhnlich. Trotz der Ankündigung Jauchs Ausstiegs und des ersten Talks, der sich mit dem G7-Gipfel beschäftigt, erreichte «Günther Jauch» nur 3,28 Millionen Zuschauer. Diese genügten aber noch immer, um einen Marktanteil von soliden 12,2 Prozent zu erzielen. In den beiden vorherigen Ausgaben schalteten jeweils 4,65 und 4,75 Millionen Zuschauer ein. In beiden Fällen kam Das Erste auf deutlich höhere Marktanteile von 16,4 und 16,8 Prozent. Am 31. Mai begrüßte man sogar noch eine Million Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Auch hier musste «Günther Jauch» Verluste verkraften. Die Reichweite ging auf knapp 650.000 junge Zuschauer zurück, dabei sackte der betreffende Marktanteil mit 6,5 Prozent knapp unter den Senderschnitt.
Am Montagabend war der Gipfel der Spitzenpolitiker wieder beendet. Das Erste setzte Frank Plasberg ab 21.00 Uhr darauf an, mit seinen Gästen «hart aber fair» ein Fazit zu ziehen. Plasberg diskutierte dazu mit Norbert Röttgen, Kabarettist Serdar Somuncu und Publizist Eric T. Hansen die Frage „Auf dem Gipfel – was macht Merkel mit ihrer Macht?“ Neben der Diskussion um die Verabredungen und Ziele der G7-Politiker stand, passend zur Frage, die Bundeskanzlerin im Fokus. Im Speziellen ging es um ihren Regierungsstil, der Kritikern zu ruhig erscheint und die gleichzeitig mehr Aktionismus fordern. Hierbei ging es um ihre Haltung zum Russland-Konflikt sowie den Umgang mit Griechenland und der Gefahr der Staatspleite. Simone Peter von den Grünen betonte dabei, dass Kanzlerin Merkel international zwar ein hohes Ansehen genieße, sie sich aber zu sehr aus der Innenpolitik heraushält und nicht ausreichend durchgreift.
Passend dazu wurde erneut das Problem der Kita-Streiks angesprochen. Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der Chefredaktion des stern, legte sogar noch einmal nach. Laut seiner Einschätzung würde die Bundekanzlerin nur noch Außenpolitik betreiben, was der Hauptgrund für ihre Erfolg und ihr Ansehen sei. Gleichzeitig würde sie beobachten wie Deutschland still steht und nichts dagegen unternehmen. Nach Jörges Einschätzung wird sich an dem von ihm beschriebenen Status so rasch auch nichts ändern. Erneut musste Das Erste einen Rückschlag in pucto Quote verzeichnen. «Hart aber fair» lockte nur 2,37 Millionen Zuschauer, die wiederum nur für 7,9 Prozent Marktanteil sorgten. Somit wurde der Sensationsmarktanteil der Vorwoche von 15,6 Prozent beinahe halbiert. Selbst die starke Vorwoche ausgeklammert, fällt auf, dass «hart aber fair» schlechter abschnitt als für gewöhnlich. In der Regel schalteten in den Wochen zuvor zwischen 2,50 und 3,23 Millionen Zuschauer am Montagabend ein, gleichzeitig generierte man Marktanteile von 8,5 bis 10,2 Prozent. Ebenfalls schwach schnitt der Polittalk bei den Jüngeren ab. Von ihnen fanden sich nur 0,33 Millionen vor den Fernsehgeräten ein, die für einen Marktanteil von 3,1 Prozent sorgten.
Sowohl N24 als auch n-tv bezogen in Elmau eigene Studios, um von dort über die neuesten Geschehnisse zu berichten. Außerdem entsendeten die beiden Nachrichtensender Reporter in die Lager der Demonstranten, um Stimmen von dort einzufangen. n-tv übertrug sonntags bereits ab 9.00 Uhr aus Bayern und lockte mit einem «News Spezial» 0,21 Millionen Zuschauer. Damit kam der Sender auf einen Gesamtmarktanteil von 2,4 Prozent, aus der Zielgruppe fanden sich 2,2 Prozent ein. Ab 13.00 Uhr ging ein weiteres «News Spezial» auf Sendung, welches noch auf 0,13 Millionen Zuschauer kam. Gleichzeitig verschlechterten sich die Marktanteile auf insgesamt 1,1 und 1,0 Prozent in der Zielgruppe.
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N24-Chefreporterin Tatjana Ohm und WELT-Chefreporter Jörg Eigendorf im Studio in Elmau.
N24 räumte dem G7-Gipfel rund 16 Stunden Sendezeit ein. Dementsprechend früh begann am Sonntagmorgen um 6.00 Uhr die Übertragung. Ab 9.30 Uhr ging ein zweistündiges «N24 Live» auf Sendung, das 0,16 Millionen zum Einschalten bewegte. Der Nachrichtensender kam somit auf einen Gesamtmarktanteil von 1,8 Prozent. Aus der Gruppe der Werberelevanten fanden sich 1,5 Prozent ein. Einige Stunden später, ab 15.00 Uhr, informierte N24 erneut in einem «N24 Live», welches auf zirka 130.000 Zuschauer kam. Diese bescherten N24 einen Gesamtmarktanteil von 1,2 Prozent und 0,8 Prozent in der Zielgruppe. Im Schnitt kamen die 16 Stunden Live-Berichterstattung auf 1,7 Prozent in der Zielgruppe. Als Spitzenwert wurde eine Reichweite von 270.000 Zuschauern gemessen.
Während die Nachrichtensender an den beiden Gipfeltagen ihr Programm anpassten, informierten Das Erste und das ZDF mit Sondersendungen. Am Montagabend sendete Das Erste ab 20.15 Uhr einen 15-minütigen «Brennpunkt». Diesen sahen insgesamt 2,41 Millionen Zuschauer und rund 460.000 aus Reihen der Jungen. Wie bei den anderen Sendungen, mit G7-Schwerpunkt, im Ersten erreichten die Marktanteile auch diesmal nicht den Senderschnitt. Von den Zuschauern ab drei Jahren fanden sich 8,4 Prozent ab 20.15 Uhr im Ersten ein. Aus der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es 4,8 Prozent.
Besser lief es dabei schon für das ZDF, welches sowohl am Sonntag als auch am Montag ein «ZDF spezial» ausstrahlte. Am Sonntag ging das Spezial um 19.15 Uhr auf Sendung und erreichte umgehend 2,71 Millionen Zuschauer, die für einen Marktanteil von soliden 12,9 Prozent sorgten. Aus der Gruppe der jungen Fernsehenden fanden sich immerhin 0,34 Millionen vor den Geräten ein. Der Marktanteil kam dabei nur auf 5,1 Prozent. Am Montagabend folgte die zweite Ausgabe, die allerdings nur noch 2,38 Millionen Zuschauer sahen. Gleichzeitig rutschte der Marktanteil mit 10,5 Prozent unter den Senderschnitt. Eine Verbesserung gegenüber dem Vortag gab es jedoch bei den Jungen. Die Reichweite steigerte sich auf 0,36 Millionen von ihnen. Parallel dazu verbesserte sich der Marktanteil auf 5,3 Prozent.