Am Donnerstag fand die US-amerikanische Serie «Person of Interest» einst ihr Glück nicht, doch am späten Dienstagabend regenerierte sie sich mit ihrer zweiten Staffel in ausreichendem Maße, dass sie seit Mai vergangenen Jahres wieder um 22:15 Uhr auf Zuschauerjagd gehen konnte. Doch während in der zweiten Jahreshälfte 2014 noch alles in allem sehr überzeugende Werte von durchschnittlich knapp 15 Prozent des werberelevanten Publikums verzeichnet wurden, mussten die ersten zwölf Folgen aus Durchgang vier nun wieder deutlich kleinere Brötchen backen. Nur selten wurde überhaupt der Senderschnitt erreicht.
Zwei dieser seltenen Fälle waren die letzten beiden Dienstage im März, wo immerhin solide 13,2 und 13,1 Prozent des umworbenen Publikums auf dem Papier standen. Mit 1,16 Millionen generierte die zweite Folge der Staffel die bis dato höchste Zuschauerzahl aller ausgestrahlten Folgen, die 2,20 Millionen beim Gesamtpublikum entsprachen dem zweithöchsten Wert, führten allerdings nur zu sehr mäßigen 9,3 Prozent aller Fernsehen. Zum Auftakt hatten bereits 2,11 Millionen ausgereicht, um nach 22:15 Uhr zumindest 10,1 Prozent der Konsumenten zu unterhalten. In der Folge gelang es nur ein einziges Mal, noch bessere Zahlen zu verzeichnen: Folge vier kam auf 2,34 Millionen Serienfans und Rekord-Marktanteile von 10,8 Prozent aller sowie 13,7 Prozent der werberelevanten Konsumenten.
Davon abgesehen sah das Format im April aber keinen Stich, was nicht zuletzt an der unglücklichen Programmierung lag - mehrfach musste man sich der Übermacht von König Fußball stellen. So beispielsweise schon am 7. April, als sich gegen den DFB-Pokal-Hit Dortmund gegen Hoffenheim nur 1,70 Millionen für US-Serienware interessierten. Die Folge waren desaströse 6,2 Prozent aller und 7,8 Prozent der jungen Konsumenten, zwei Wochen später sah es gegen eine Champions-League-Übertragung mit 7,1 und 9,6 Prozent bei 1,73 Millionen nur geringfügig besser aus. Ein völliges Desaster wurde schließlich die Ausstrahlung von Folge sechs, die gegen das Topspiel Bayern gegen Dortmund ins Rennen ging - das zu allem Überfluss auch noch in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen ging. Dagegen war kein Kraut gewachsen: Desaströse 5,4 bzw. 6,8 Prozent standen bei nur noch 1,50 Millionen auf dem Papier.
Inzwischen hatten sich offenbar einige Zuschauer in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich immer wieder zwischen Fußball und der Serie zu entscheiden hatten, von der «Person of Interest»-Präsentation auf RTL völlig losgesagt. Die vier Episoden im Mai sahen nur noch zwischen 1,86 und 1,99 MIllionen Zuschauer, womit in der Regel weiterhin miese 7,4 bis 8,9 Prozent aller potenziell erreichbaren Fernsehenden verzeichnet wurden. Einzig zum Monatsbeginn sah es mit 9,5 Prozent noch ein wenig freundlicher aus. In der Zielgruppe wurde mit 9,7 Prozent einmal die Zweistelligkeit verfehlt, die drei weiteren Ausgaben liefen mit 10,9 bis 12,0 Prozent ebenfalls unterhalb der Sendernorm. Die vorletzte Folge kam Anfang Juni auf 8,4 bzw. 10,1 Prozent bei nur noch 1,85 Millionen, bevor die erste Staffelhälfte schließlich am 9. Juni zu Ende ging - mit nur 9,3 Prozent aller und 10,1 Prozent der jungen Konsumenten weiterhin auf überschaubarem Niveau.
Durchschnittlich sahen die zwölf in den vergangenen zweieinhalb Monaten ausgestrahlten Folgen von «Person of Interest» gerade einmal 1,92 Millionen Menschen, was einem deutlich zu schwachen Marktanteil von 8,4 Prozent entspricht. Nach aktuellem Stand wären dies die schlechtesten Werte überhaupt, sogar Durchgang eins war einst auf 9,3 Prozent gekommen, bevor sich das Format auf gute 12,0 und 11,4 Prozent verbessert hatte. Auch der Senderschnitt von RTL wurde in den vergangenen Wochen deutlich unterschritten, obgleich dieser mit nur noch rund zehn Prozent mittlerweile auf einem wesentlich überschaubareren Niveau liegt als noch vor wenigen Jahren.
Besonders bitter sind jedoch vor allem die mickrigen 10,7 Prozent, die aus durchschnittlich 0,92 Millionen jungen Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren resultieren. Damit ist man nicht nur der Sendernorm von gut 13 Prozent unterlegen, sondern kann vor allem bei weitem nicht an die Werte der beiden vorangegangenen Staffeln anknüpfen. Diese hatten starke 14,7 und 14,8 Prozent verbucht und ließen die Programmverantwortlichen glauben, dass sich die Serie auf dem Kölner Sender etabliert hat. Staffel eins war einst nur auf 10,3 Prozent der Werberelevanten gelangt.