Sportcheck

Trotz oder wegen Kritik? Europaspiele punkten am letzten Wettkampftag

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Sport-Check: Dafür interessiert sich kaum einer für die Abschlussfeier am Vorabend. Unterdessen verzeichnet Eurosport mit den Viertelfinals der Frauen-WM tolle Zahlen.

Sporthighlights der Woche

  • Täglich: Tennis - Wimbledon (Sky Sport HD1, live)
  • Mittwoch, 1 Uhr: Fußball-WM der Frauen, Halbfinale zwischen USA und Deutschland (Das Erste/Eurosport, live)
  • Donnerstag, 1 Uhr: Fußball-WM der Frauen, Halbfinale zwischen Japan und England (ZDF/Eurosport, live)
  • Samstag, 12 Uhr & Sonntag, ab 11.30 Uhr: Motorsport - GT Masters (Sport1, live)
  • Samstag, ab 16.05 Uhr: Tour de France, 1. Etappe (Das Erste/Eurosport, live)
  • Sonntag, 13.30 Uhr: Triathlon Ironman-EM in Frankfurt (Das Erste/HR, live)
  • Sonntag, 14 Uhr: Formel 1 - Großer Preis von Großbritannien. (RTL/Sky, live)
  • Sonntag, 14.45 Uhr: Tour de France, 2. Etappe (Das Erste/Eurosport, live)
Viel Kritik begleitete die zwischen dem 12. und 28. Juni stattfindenden Europaspiele in Baku schon bevor die Wettkämpfe in Aserbaidschan erstmals stattfanden. Die Europaspiele wurden als die Olympischen Spiele Europas angepriesen, stattdessen ging es in den Augen vieler Beobachter bei der Multisportveranstaltung nur um die Selbstinszenierung des Aserbaidschanischen Alleinherrschers Ilham Alijew, der Medien und Privatpersonen in Presse- und Meinungsfreiheit unterdrückt. Etliche Kritiker ließ Alijew wegsperren, einige ausländische Journalisten, die womöglich negativ über das Event hätten berichten können, erhielten erst gar kein Visum. Der Schatten, der von Anfang an über der Veranstaltung lag, wirkte sich scheinbar zunächst einmal negativ auf die Quoten von Sport1 aus, das die Wettkämpfe aus Baku innerhalb des Veranstaltungszeitraums täglich übertrug. Ein vermeintlicher Tiefpunkt stand vor allem am 25. Juni fest, als die Sportübertragung aus Baku donnerstags nur 0,3 Prozent der Werberelevanten unterhielt, obwohl sich der Durchschnitt des Münchner Senders sonst auf etwa 1,1 Prozent beläuft.

Am Sonntag sendete Sport1 schließlich die Wettkämpfe des letzten Veranstaltungstags ab 9.15 Uhr. Zur Übertragungszeit spielten beispielsweise Italien und Russland die Goldmedaille im Beach Soccer aus, anderorts maß man sich im BMX-Fahren und Judo. Die Ausstrahlung am Sonntagvormittag verlief nun für Sport1 recht erfolgreich, denn 160.000 Zuschauer ab drei Jahren bewirkten 1,7 Prozent beim Gesamtpublikum. Wesentlich mehr wird die Senderverantwortlichen jedoch der Marktanteil in der jungen Altersgruppe interessiert haben. Dort stand mit 1,7 Prozent ebenfalls ein Erfolg zu Buche. 60.000 14- bis 49-Jährige schalteten im Mittel zur Übertragung, die sich etwa 135 Minuten zog. Auch der Abschlussfeier der Europaspiele nahm sich Sport1 ab etwa 18 Uhr am Sonntag an. Über fast zwei Stunden erstrecke sich der Abschied von den Europaspielen, allerdings war das Interesse der Fernsehenden zu diesem Zeitpunkt schon erloschen. 90.000 Personen waren noch mit von der Partie und führten Sport1 insgesamt zu nur 0,4 Prozent. 20.000 junge Zuschauer reichten nur für magere 0,2 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49.

Tatsächlich liegen diese Werte weit unter dem Durchschnitt der insgesamt 120 Sportstunden, die Sport1 aus Baku sendete. Durchschnittlich interessierten sich 150.000 Zuschauer für die Übertragungen, was aufgrund der wechselnden Ausstrahlungszeiten noch keine allzu große Aussagekraft besitzt. Die Zuschauer ab Drei waren jedoch mit durchschnittlich 1,2 Prozent vertreten. Sehenswert gestalten sich auch die Zahlen in der Zielgruppe, die Sport1 als am relevantesten betrachtet: Bei den 14- bis 49-Jährigen Männern lag der Mittelwert auf der Höhe von 2,2 Prozent. Die gefragtesten Sportarten waren übrigens Tischtennis und Volleyball. Letztere Sportart zog am 19. Juni bis zu 410.000 Sport-Fans an, die das Duell der deutschen Frauen gegen Russland verfolgten.

Auch die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Kanada befindet sich auf den Zielgeraden. Zwischen dem 26. und 28. Juni traten die acht besten Teams des Turniers in den Viertelfinals gegeneinander an. Nur knapp setzten sich die deutschen Frauen im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch und unterhielten dabei 7,50 Millionen Zuschauer im ZDF. Ganz so bemerkenswert sind die Zahlen aber nicht, insbesondere wenn man den Vergleich zur Heim-WM 2011 zieht. Grandiose 17 Millionen Zuschauer fieberten damals mit, als Deutschland den Japanerinnen im Viertelfinale unterlag.

Auf das Spiel der deutschen Nationalmannschaft, das um 22 Uhr begann, folgte die Auseinandersetzung zwischen China und den USA, die die Amerikanerinnen knapp mit einem 1:0-Sieg für sich entschieden. Ab 1.30 Uhr wählten 1,05 Millionen Menschen ZDF-Übertragung, was in einem sehenswerten Gesamtmarktanteil von 21,1 Prozent resultierte. Erfolgreich war auch Eurosport, das die Ausstrahlung ab 1.19 Uhr aufnahm. 60.000 Zuschauer sorgten für insgesamt 1,2 Prozent beim Gesamtpublikum. 30.000 Zuschauer aus der umworbenen Zielgruppe enthielten ausgezeichnete 1,1 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden.

Am Tag darauf folgten zwei weitere Viertelfinalspiele. Das Erste lockte im Rahmen des Spiels zwischen Australien und Japan ab 23.54 Uhr jedoch nur 920.000 Zuschauer an. Damit kam der knappe Sieg der Titelverteidigerinnen nur auf insgesamt 8,4 Prozent. Auch in der jungen Altersgruppe lag die Begegnung mit 4,8 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Im letzten Viertelfinale warf England Gastgeber Kanada aus dem Turnier. Das Duell der zwei englischsprachigen Nationen interessierte auf Eurosport in der Nacht von Samstag auf Sonntag wesentlich mehr Personen als das 1.30 Uhr-Match am Tag zuvor. Im Vergleich zum Spiel China-USA verdoppelte sich die Zuschauerzahl des Sportsenders auf 120.000. Diese Reichweite enthielt insgesamt großartige 2,2 Prozent aller Fernsehenden. Mit 60.000 Zuschauern aus der jungen Altersgruppe kam die Sport-Übertragung dort auf fantastische 2,5 Prozent.

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