Quotencheck

«Family Queen»

von

Konnte die neue Doku-Soap von RTL II am Nachmittag punkten? Wir haben die Quoten des dreiwöchigen Tests ausgewertet.

Wochen-Mittelwerte

  • Woche 1: 0,17 Mio. (2,0%) / 0,14 Mio. (4,9%)
  • Woche 2: 0,23 Mio. (2,5%) / 0,18 Mio. (5,8%)
  • Woche 3: 0,20 Mio. (2,2%) / 0,16 Mio. (5,2%)
Werte Gesamt / 14-49 (jeweils montags bis freitags um 15 Uhr bei RTL II)
Nicht wenige Sender schauen am Nachmittag etwas neidisch zu VOX, wo Guido Maria Kretschmer mit seiner «Shopping Queen» weit überdurchschnittliche Quoten einfährt – teilweise sogar im zweistelligen Prozentbereich. Dieser Erfolg ist nicht an den Verantwortlichen von RTL II vorbei gegangen: Auf dem Experimentier-Slot um 15 Uhr, auf dem im Mai bereits «Mein Traumjob – Die Chance meines Lebens» quotentechnisch eine eher schlechte Figur machte, startete daher am 8. Juni ein dreiwöchiger Probelauf von «Family Queen». Vier Frauen kämpfen darin um den Titel «Family Queen» und bewerten sich dabei gegenseitig: Kochkunst, Kindererziehung, Haushaltsführung – wer bewältigt die Hürden des Alltags am besten? Wer konnte die Konkurrentinnen von seinem Lebensstil überzeugen? Wer hat die meisten Punkte gesammelt und durfte sich am Ende der Woche «Family Queen» nennen? Hergestellt wurde die Sendung von Good Times, die für RTL II auch schon den «Trödeltrupp» macht und bei kabel eins mit «Mein Lokal, dein Lokal» zu sehen ist.

Zum Auftakt lief es aus Quotensicht hervorragend in der RTL II-Daytime: 230.000 14- bis 49-Jährige sorgten für einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 8,1 Prozent. In der abgelaufenen Saison brachte es der Münchner Privatsender auf 6,2 Prozent. Fast zwei ganze Prozentpunkte lag die Premiere der «Family Queen» also über diesem Mittelwert. Dazu kam: Die «Shopping Queen» von VOX konnte am Starttag überholt werden. Die war nämlich nicht über vergleichsweise maue 6,4 Prozent hinaus gekommen. Beim Gesamtpublikum ab drei Jahren allerdings wurden von vornherein unterdurchschnittliche Zahlen verbucht. Aus 260.000 Zusehern resultierten magere drei Prozent. Üblich waren für RTL II zuletzt aber 3,9 Prozent.

Sowohl bei allen Fernsehenden als auch beim jüngeren Publikum fielen die Quoten der «Family Queen» bereits am zweiten Sendetag in den Keller. So sackte die absolute Zuschauerzahl auf 150.000, der dazugehörige Marktanteil krachte auf miserable 1,6 Prozent. Bei den Umworbenen ging es auf eine Sehbeteiligung von 120.000 runter, der Marktanteil schrumpfte etwa um die Hälfte auf ernüchternde vier Prozent. Am Mittwoch lief es mit 4,6 Prozent nur leicht besser. 170.000 sahen insgesamt zu. Einen Tag später setzte es ein Tief: Lediglich 120.000 aller Fernsehenden fanden sich am Nachmittag bei RTL II ein – das war die niedrigste Zuschauerzahl, die in den drei Wochen gemessen wurde. In der Zielgruppe bedeuteten 3,3 Prozent sowie 90.000 14- bis 49-Jährige einen Minusrekord. Zum Wochenausklang wurde erneut eine Zielgruppen-Quote in Höhe von 4,6 Prozent ermittelt.

Kein Wunder also, dass die erste Ausstrahlungswoche mit unterm Strich 4,9 Prozent bei den Umworbenen kein Erfolg war. Das Gesamtpublikum ab drei Jahren war zu 2,0 Prozent vertreten – ebenfalls kein berauschendes Ergebnis. Solidere Werte fuhr die zweite Woche ein, die sich auf durchschnittlich 5,8 Prozent bei den Jungen zu steigern wusste. Das war deswegen möglich, weil keine einzige Ausgabe unter der Fünf-Prozent-Marke lag. Von Montag bis Donnerstag waren sogar kontinuierliche Zuwächse zu verzeichnen: Von zunächst fünf Prozent ging es über 5,4 und 5,5 auf gute 6,8 Prozent hinauf. Auch der Freitag überzeugte mit 6,3 Prozent. Am Donnerstag und Freitag sahen dabei jeweils 270.000 Menschen insgesamt zu – besser wurde es danach nicht mehr.

Eine Achterbahnfahrt legte die Doku schließlich in der letzten Testwoche hin. Am Montag lief es mit 6,7 Prozent bei den Werberelevanten noch zufriedenstellend, doch schon am Dienstag kippte das Bild. Die Gesamtreichweite fiel von 260.000 auf 140.000, der Zielgruppen-Marktanteil belief sich auf 3,3 Prozent. Etwas erholter zeigte sich die Ausgabe vom Mittwoch, die 5,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen anlockte. Noch ein bisschen erfreulicher war die Zielgruppen-Quote am nächsten Tag, denn es wurden 6,1 Prozent generiert. Verabschiedet hat sich die «Family Queen» schließlich vor gerade einmal 4,5 Prozent der Umworbenen.

Weder Fisch noch Fleisch waren die Quoten also summa summarum. Im Schnitt brachten es die 15 Ausgaben auf 200.000 Zuschauer, 160.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Damit einher ging ein klar unterdurchschnittlicher Gesamtmarktanteil von 2,2 Prozent, während es zumindest bei den Jüngeren mit im Schnitt 5,3 Prozent etwas positiver aussah. RTL II wird nun anhand dieser Zahlen überlegen müssen, ob sich ein dauerhafter Einsatz der Nachmittags-Doku rechnen würde.

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