Mehr zum Thema «Jane the Virgin»
«Jane the Virgin», das sixx zur besten Sendezeit zeigen wird, sorgte im Frühjahr 2014 Dank einer hanebüchenen Story bei zahlreichen Beobachtern des US-Fernsehens für Stirnrunzeln. Das Format, das in gewisser Weise südamerikanische Telenovelas persifliert, handelt von der 23-jährigen Studentin Jane Villanueva. Die junge Frau, die ihre Wurzeln in Lateinamerika hat und in Miami wohnt, bekam von ihrer religiösen Großmutter eines eindringlich vermittelt: Die Jungfräulichkeit ist heilig, daher muss man sie bewahren. Diesen Rat schlug schon Janes Mutter in den Wind, die Jane im Alter von 16 Jahren zur Welt brachte.
Eine Verkettung unglücklicher und höchst skurriler Umstände sorgt jedoch für die versehentliche Schwangerschaft Janes. Bei einem Besuch beim Frauenarzt, den Jane eigentlich wegen einer Routineuntersuchung aufsucht, wird sie mit einer Frau verwechselt, die eine künstliche Befruchtung erhalten soll. Nun ist Jane in Erwartung eines Babys, dabei hatten sie und ihr Freund sich geschworen, bis zur Hochzeitsnacht auf den ersten Sex zu warten. Zu allem Überfluss ist der genetische Vater von Janes Baby der Besitzer des Hotels, in dem Jane jobbt und mit dem Jane eine Vergangenheit hat. Ihre Familie, ihr Verlobter sowie der biologische Vater und dessen Ehefrau verfolgen von dort an ganz unterschiedliche Interessen…
Wer sich die Prämisse im Zuge der US-Programmpräsentationen im Jahr 2014 zu Gemüte führte, wird hinter «Jane the Virgin» eventuell ein Trash-Format vermutet haben. Erstaunlicherweise ergaben die Previews, die US-Kritiker von den neuen US-Serien sahen, eine ganz andere, überraschende Einschätzung des Rezensenten. Für renommierte Magazine wie den „Hollywood Reporter“ war «Jane the Virgin» „bei Weitem der beste Network-Pilot – Drama oder Comedy“, TV Guide sah in der Adaption der venezolanischen Telenovela «Juana la virgen» den „#1 Must-See“. Insbesondere Gina Rodriguez avancierte mit der Darstellung der Hauptrolle zum Shootingstar und verzauberte die Kritiker. Tatsächlich findet «Jane the Virgin» genau die richtige Balance und ist sich seiner ungewöhnlichen Geschichte bewusst, ohne sich darauf zu beschränken, sich selbst zu parodieren. Die geerdete Hauptfigur begibt sich viel mehr auf eine moralische Reise innerhalb eines Formats, das Genre-Konventionen einreißt und frischen Wind in die Serienlandschaft des Network-Fernsehens bringt. Wenig bis gar nichts wirkt, als sei es schon einmal dagewesen, sodass das Warner Bros.-Format seinen ganz eigenen Charme versprüht und damit bereits zahlreiche Zuschauer für sich gewann.
So wird sixx hoffen, dass «Jane the Virgin» in Deutschland genauso gut ankommt wie in den USA. Dort bescherte die Serie The CW die besten Montags-Ratings seit zwei Jahren und schnitt sogar besser ab als ihr etabliertes Lead-In «The Originals», sodass die Reichweite auf dem 21 Uhr-Sendeplatz beim TV-Debüt um 22 Prozent stieg. Auch in Sachen zeitversetzte Sichtungen feierte die Serie nach Idee von Jennie Snyder Urman große Erfolg, oft sahen sogar mehr Zuschauer ab zwei Jahren den Freshman nachträglich als im Rahmen der Live-Ausstrahlungen. «Jane the Virgin» verlieh dem The CW-Montag in 22 Folgen, auch in Konkurrenz zu Formaten wie CBS‘ «Scorpion» oder «Sleepy Hollow» bei FOX, wieder neuen Glanz. Eine weitere Staffel wurde bereits bestätigt. So wirkt das Format nicht nur aufgrund seiner Thematik wie prädestiniert für sixx.