Es waren fast fünf Prozentpunkte, die den Rosenverteiler von seiner weiblichen Kollegin trennten. Wir schreiben das Jahr 2014, als RTL neben einer neuen Staffel von «Der Bachelor» auch wieder die weibliche Variante der Show, nämlich «Die Bachelorette» an den Start bringt. Wie vom Original gab es Anfang des Jahrtausends schon einmal eine solche Variante, die allerdings wegen Erfolglosigkeit schnell eingestellt wurde. Davon konnte 2014 nun nicht die Rede sein, als Musical-Darstellerin Anna aus dem Allgäu in vier zweistündigen und drei einstündigen Episoden ihren Marvin kennen und lieben lernte. Die weibliche Version der internationalen Erfolgsshow hat dem „Original“ voraus, dass das Pärchen Senderangaben zufolge aktuell noch immer zusammen ist.
Und dennoch fiel vor einem Jahr die Faszination im TV nicht ganz so groß aus. Nach gutem Start mit 15,8 Prozent Marktanteil fielen die Quoten binnen 14 Tagen auf unter 13 Prozent, sie lagen also noch auf Höhe des RTL-Mittelwerts. Mit 13,5 Prozent bei der vierten Folge und 13,4 Prozent eine weitere Woche später besserte sich das Niveau wieder leicht. Die Sendung, in der die letzte Rose verteilt wurde, bescherte dem Kölner Privatsender sogar wieder etwas mehr als 14 Prozent Marktanteil. Unter dem Strich landete die Sendung, die an atemberaubenden Orten in Portugal produziert wurde, bei 13,6 der klassisch Umworbenen. Gesamt schauten an den Sommer-Mittwochabenden im Schnitt etwas mehr als 2,3 Millionen Menschen zu.
Fakt ist aber auch, dass «Der Bachelor» 2014 noch auf im Schnitt vier Millionen Zuschauer kam und diese Werte bei seiner jüngsten Staffel vor einigen Monaten nicht halten konnte. Die Quote in der Zielgruppe ging im Schnitt um zwei Prozent zurück, die reine Reichweite um etwa 600.000. Das sollte «Der Bachelorette» nun nicht passieren. Im Mittelpunkt der neuen Staffel steht die brünette Alisa, eine Mathematik-Lehrerin, die auf der Suche nach der großen Liebe ist.
Ihre Vorgängerin Anna ist dabei durchaus ihr Vorbild, wie die 27-Jährige im Interview mit RTL verriet. „Heutzutage gibt es doch so viele Wege, einen Partner zu finden – warum nicht über das Fernsehen? Wie man an meiner Vorgängerin Anna sieht, kann es ja klappen! Sie ist mit Marvin immer noch total glücklich und ich hoffe, dass ich auch so viel Glück haben werde.“ Natürlich glaube sie fest daran, dass sie sich innerhalb des Fernsehformats verlieben könne. „Ich finde, das sind doch optimale Voraussetzungen: Man trifft 20 tolle Männer, erlebt mit ihnen unglaublich schöne Sachen, es herrscht Urlaubsstimmung - das ist einfach perfekt!“ Die Jungs, die um ihre Gunst buhlen, sind zwischen 24 und 42 Jahren alt.
Geändert haben die Kölner aber den Ausstrahlungsrhythmus. Die Quoten des Vorjahres zeigten, dass die zweistündigen Episoden sich – vom Auftakt und dem Finale mal abgesehen – eher schwer taten, während die kompakteren Ausgaben mit einer Laufzeit von 60 Minuten meist wieder Punkte gut machten. Deshalb gibt es diesmal gleich acht Wochen lang Liebesgeschichten aus Portugal – allerdings nur in der ersten Woche mit einer Laufzeit von zwei Stunden. Danach endet das Rosen schenken um 21.15 Uhr, um der neuausgerichteten zweiten Staffel von «Adam sucht Eva» Platz zu machen.