Die wichtigsten Daten zu ProSiebenSat.1
- Gegründet: 2000
- Umsatz: 2,88 Mrd. Euro
- Konzerngewinn: 373,5 Mio. Euro
- Mitarbeiter: 4.210
- wichtigste Wachstumstreiber des Konzerns: TV-Werbeerlöse, vermehrt aber auch Einnahmen aus dem Digital-Geschäft
Angaben bezogen auf das Jahr 2014
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass zwischen München und Berlin offensichtlich wieder die Funken fliegen. Es geht - ähnlich wie schon einmal vor rund zehn Jahren - um eine Fusion der Medienkonzerne Axel Springer und ProSiebenSat.1. Der Münchener Fernseh-Riese und der Berliner Digital- und Print-Konzern unter einem Dach: Welche Auswirkungen hätte das eigentlich?
Zur Beantwortung der Frage macht es Sinn, zunächst einmal ProSiebenSat.1 genauer unter die Lupe zu nehmen. Schnell fällt dabei auf, dass der Konzern nur im deutschsprachigen Raum aktiv ist. Wenngleich man sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt hat, so ist doch offenkundig, dass Wachstum damit zwangsläufig in Grenzen gezwängt ist.
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Gerade vor diesem Hintergrund wäre ProSiebenSat.1 für Springer eine markttechnisch interessante Ergänzung, um den eingeschlagenen Kurs zu verfolgen und weiter zu expandieren. Man denke nur an Bewegtbilder, auf die Springer bei Übernahme von ProSiebenSat.1 einen deutlich verbesserten Zugriff hätte. Hinzukommen die Werbepreise im TV, die sich im Moment stabil halten und ProSiebenSat.1 deshalb schon rein wirtschaftlich nicht uninteressant erscheinen lassen. Ein mögliches Super-Unternehmen könnte Konsumenten über alle relevanten Medienkanäle erreichen.
Die wichtigsten Daten zu Axel Springer
- Gegründet: 1946
- Umsatz: 3,04 Mrd. Euro
- Konzerngewinn: 23,7 Mio. Euro
- Mitarbeiter: 13.917
- wichtigste Wachstumstreiber des Konzerns: Online-Portale
Angaben bezogen auf das Jahr 2014
Ob es aber tatsächlich zu einer solchen kommen wird, dürfte im Endeffekt nicht von Springer oder ProSieben, sondern vom Kartellamt abhängen. Das legte schon einmal sein Veto ein - 2006, als die beiden Medien-Riesen erstmalig über eine Fusion miteinander verhandelt hatten. Der damalige Grund: die befürchtete übermäßig große Marktmacht. Dennoch: Im Jahr 2014 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass der Beschluss des Kartellamts nicht gültig war. Rein rechtlich ist es also durchaus möglich, dass eine Fusion diesmal eine Chance hätte.
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Wären beide Häuser unter einem Dach, hätte das zweifelsohne eine drastische Vielfalts-Verringerung zur Folge. Einige sprechen von einer regelrechten Erschütterung, die damit auf die Medienbranche zu käme. Und dann wäre da schließlich noch Friede Springer, Mehrheitsaktionärin bei Axel Springer. Sie lehnt eine Fusion zurzeit angeblich strikt ab. Axel Springer und ProSiebenSat.1: Es wäre ein durchaus interessantes Experiment. Auch wenn es mit hohen Hürden verbunden ist.