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Der Nachrichtensender-Check: Kuriose Dokus und Wiederholung

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Was machen die Nachrichten- und Informationssender, wenn sich mal keine 30 Sondersendungen zum Grexit anbieten? Quotenmeter.de hat an einem möglichst unspektakulären Tag die Programme unter die Lupe genommen.

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Der Streber: tagesschau24


N24 und n-tv lassen sich als informative Nebenherbeschallung sehr gut konsumieren: An einem relativ ereignislosen Tag laufen die Beiträge so vor sich her, wer kurz nicht aufpasst, wird den versäumten Beitrag vielleicht rund eine halbe Stunde später nochmal mitbekommen. Gleichzeitig ist alles menschlich genug gehalten, um bei längerem Konsum nicht zu anstrengend zu geraten. Dafür müssen Wissbegierige bei den Privaten auch etwas Zeit mitbringen, wollen sie einen Rundumschlag der wichtigsten News vorgesetzt bekommen. tagesschau24 ist da ganz anders: Von 9 bis 20 Uhr laufen hier kompakte, hochinformative Nachrichten im 15-Minuten-Takt. Einzig Moderatorenwechsel und vereinzelte «Tagesschau in 100 Sekunden»-Ausgaben durchbrechen die Monotonie dieser Informationsflut. Und zwar mit durch neue Stimmen oder höheres Tempo. Tonfall und Themen ändern sich kaum, neue Erkenntnisse oder vertiefende Berichte sind wegen des starren Schemas (kaum) denkbar. Wer zu einer beliebigen Uhrzeit innerhalb von 15 Minuten alles Wissenswerte erfahren möchte, ist mit tagesschau24 daher genau richtig beraten – kein Füllmaterial, keine leichtgängigen Themen und Werbung gibt es sowieso nicht. Doch schon nach 30 Minuten am Stück wird tagesschau24 während seiner Hauptschiene lästig – so eine hohe Informationsdichte erfordert Konzentration, aber wer sich konzentriert, kann bereits nach eine, 15-minütigen Ausschnitt des Programms umschalten. Ab 20.15 Uhr gibt es etwas mehr Abwechslung in Form einer etwas trockenen, aber gelungenen Mobbing-Doku und mittels Wiederholungen von «Anne Will», «Plusminus» und «Monitor», sowie einer 20 Jahre alten «Tagesschau». Dennoch: tagesschau24 ist mit seiner Dauerinformation ein Sender fürs gezielte Einschalten – und nicht für eine Dauerbeschallung.

Wissen, Bildung, Neuigkeiten: phoenix


Der Volksmund macht all zu schnell aus dem Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix einen Nachrichtensender – dabei wird Tagespolitik auf dem gemeinschaftlichen Sender von ARD und ZDF kaum durch Nachrichtensendungen abgedeckt. Zwar zeigt er sowohl die 20.15-Uhr-«Tagesschau» als auch das «heute-journal», generell wird Relevantes aber primär durch Hintergrundberichte abgedeckt. Und, wenn der Bundestag geöffnet ist, durch die Übertragung von Parlamentsdebatten. Dem ist aktuell jedoch nicht so. Mit dem Politmagazin «Vor Ort» ist phoenix an unserem ereignisarmen Testtag dafür der einzige der gesichteten Sender, der der Griechenlandkrise stoisch noch immer prominenten Raum gibt. Die halbstündige Sendung, die sich der Grexit-Diskussion ausführlich von der griechischen Seite aus nähert, ist auch prompt informativer und erkenntnisreicher als das wochenlange Gezeter größerer Info- und Nachrichtensendungen. Ansonsten ist das phoenix-Programm am 23. Juli breit gestreut: Mit «Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Löwen» und «Die etwas anderen Löwen» wird der Mähne tragende König der Tiere gleich doppelt behandelt, die Reportage «Europatour» verschafft facettenreiche Einblicke in das Leben, die Kultur und die gesellschaftliche Lage von Italien und Spanien. Die rbb-Rankingshow «Die 30 legendärsten Berlinbesuche» wird rasch öde, die Dokumentation «Die Elbe» ist dafür trotz 90 Minuten Länge zu keinem Moment langweilig. Die Geschichts- und Historiendokus am späteren Nachmittag sind derweil „Hit and Miss“, wie man im Englischen so schön sagt, die Primetime ist mit «V-Mann-Land», «Verräter!» und «Schweig, Verräter!» thematisch zielgerichteter, als das jeweilige Sammelsurium von n-tv und N24 – auch wenn selbst der interessierte Geist bei diesem Wissensschwall eine Verschnaufpause wünscht. Vielleicht in Form eines Berichts über US-amerikanische Auto-Hacker?

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