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Neuer Sat.1-Vorabend: «In Gefahr» behält Sendeplatz

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Macht Sat.1 die gleichen Fehler wie vor sieben Jahren? Nach dem vorzeitigen «Newtopia»-Ende wird die neue Daily «Mila» ab September gegen «Alles was zählt» ins Rennen geschickt.

«Anna und die Liebe» damals

  • Staffel 1 (Folgen 1 bis 34*) um 18.55 Uhr: 1,57 Millionen Zuschauer, 9,1% Zielgruppe
  • Staffel 1 (Folgen 33* bis 311) um 18.30 Uhr: 1,83 Millionen Zuschauer, 11,7 % Zielgruppe
  • Staffel 2 (komplett) um 18.30 Uhr: 1,93 Millionen Zuschauer, 12,3 % Zielgruppe
*Die Folgen 33 und 34 zeigte Sat.1 damals zur Einführung des neuen Sendeplatzes im Doppelpack um 18.30 und 19.00 Uhr
Bei Sat.1 hatte sich in den vergangenen Wochen ein Dilemma abgezeichnet, was den künftigen Sendeplatz der neuen täglichen Serie «Mila» mit Susan Sideropulos in der Hauptrolle angeht. Jetzt steht fest: Der Münchner Privatsender startet das Format von UFA Serial Drama am 7. September um 19.00 Uhr – somit geht man ein direktes Duell mit der etablierten RTL-Daily «Alles was zählt» ein, die übrigens ebenfalls von UFA Serial Drama kommt. Es ist ein Duell, das schon zwei Mal schief ging – einmal direkt zum Start von «Alles was zählt», als parallel dazu die zweite «Verliebt in Berlin»-Staffel lief. Während die Quoten der Eislauf-Soap von Woche zu Woche stiegen, verlor «ViB» zahlreiche Fans. Immerhin hielt Sat.1 hier die komplette zweite Staffel über durch, wenn auch nicht ohne zwischenzeitliche konzeptuelle Änderungen.

Mut oder Dummheit?

Nicht aus den Fehlern anderer zu lernen und die gleichen Schritte wieder und wieder zu gehen, kann mutig oder selbstzerstörerisch sein. Sat.1 war bei der Programmierung der neuen Soap «Mila» zweifelsohne in einer Zwickmühle, da der ursprüngliche Plan, die Serie mit «Newtopia» zu koppeln wegen der Quotenschwäche der Reality-Show und den überraschend starken Werten von «In Gefahr» nicht mehr aufging. Offenbar setzt man bei Sat.1 nun auf die große Zugkraft von Susan Sideropoulos, die allerdings schon eine ganze Zeit lang nicht mehr im TV vertreten war, nachdem ihre einst für Sat.1 produzierte Krimiserie nie ins Free-TV kam, sondern maximal bei Sat.1 Emotions abgefeuert wurde. Entsprechend darf durchaus die Frage gestellt werden, ob das neue Magazin nicht besser um 18 Uhr und «Mila» um 18.30 Uhr aufgehoben wäre. Klappt das Experiment, dann hat Sat.1-Chef Paalzow das geschafft, was seinen Vorgängern seit Schawinski verwährt blieb: RTL nach 19 Uhr in die Bredouille zu bringen. Scheitert es, muss er sich fragen lassen, wieso man bei Sat.1 so selten aus Fehlern der Vergangenheit lernt.
Kurz kommentiert von Manuel Weis
Ein wenig später versuchte man auch die Serie «Anna und die Liebe» zunächst um 19 Uhr, musste allerdings nach 34 Folgen das Handtuch werfen. Die Serie lief fortan um 18.30 Uhr, wo sie zumindest zwei Staffeln lang ein Erfolg für den damals noch in Berlin beheimateten Kanal war. Jetzt also der dritte Anlauf mit einer Serie, die von Sat.1 als Daily Romantic Comedy umschrieben wird. Als man sich vor einem halben Jahr für die Bestellung einer neuen fiktionalen Produktion für den Vorabend entschied, war 19 Uhr als Sendeplatz sicherlich nicht der Plan. Damals ging man noch davon aus, dass die Reality «Newtopia» ein Game Changer sein und Sat.1 mindestens ein Jahr lang Quotenglück bescheren würde. Doch es kam anders: Mitte Juli musste der Bällchensender frühzeitig den Stecker ziehen, nachdem die Marktanteile teils nicht einmal mehr sechs Prozent erreichten. Stattdessen war es eher die Scripted Reality «In Gefahr» von Constantin Entertainment, die mit starken Quoten überraschte. In den vergangenen zwei Monaten wurden auf dem 18-Uhr-Sendeplatz bis zu 12,3 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe generiert.

Das Verschieben von «In Gefahr» auf 19 Uhr wäre zwar eine Alternative gewesen, die Konkurrenz hier ist aber ungleich höher. Die kurzfristig ins Programm geschobenen Wiederholungen des Formats kamen zuletzt um 19 Uhr teils auf weniger als fünf Prozent. Deshalb muss die UFA-Daily nun mit diesem Slot klarkommen. Erzählt wird in den rund 23 Minuten Nettolaufzeit die Geschichte der von Susan Sideropoulos gespielten Mila: Anlässlich der Verlobung ihrer Schwester Luisa (Jenny Bach) belauscht sie ein Gespräch zwischen Luisa und ihrer Mutter, nachdem sich die Frage stellt, ob die beiden recht haben und Mila in der Tat ein Fall für die Resterampe ist. Obwohl die in ihren frühen Dreißigern befindliche Mila eigentlich ein glückliches Leben fühlt, verspürt sie doch den Wunsch nach einem Mann, der sie und das Leben erst so richtig komplettiert. Sie gibt sich neun Monate Zeit, um noch vor der Hochzeit ihrer Schwester Mr. Right zu finden, stellt aber bald schon fest, dass Flirten gar nicht so einfach ist. Um 19.30 Uhr startet dann – ebenfalls am 5. September – das neue Magazin «Unser Tag», moderiert von Mara Bergmann. Und auch hier lehrt ein Blick in die Geschichtsbücher, dass das kein einfaches Unterfangen wird.

Dass Boulevard-Magazin und Nachrichten einen schönen Flow ergeben und sich somit ein Magazin um 19.30 Uhr anbieten würde, dachte sich bereits die Sat.1-Führungscrew von 2012 – und startete «push» auf diesem Sendeplatz. Das Ergebnis war durch die Bank ernüchternd. In den rund fünf Monaten, die das Format senden durfte, kam keine einzige Ausgabe auf überdurchschnittliche Marktanteile. 8,9 Prozent waren das höchste der Gefühle, 3,8 Prozent stellten einen Tiefpunkt im regulären Programm dar. Während der Fußball-EM 2012 ging es teilweise sogar noch weiter bergab. Aus diesem Grund probierte Sat.1 in den finalen «push»-Phase ein nur freitags ausgestrahltes anderes Magazin mit dem Namen «pin». Die Sendung mit Andrea Kaiser hielt jedoch nur fünf Wochen lang durch. Am Ende standen weniger als sechs Prozent Marktanteil zu Buche.

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